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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

gerste und Winterroggen erstreckte sich von +40 kg bis -50 kg N/ha. Grundsätzlich<br />

waren auf schwereren Standorten (höhere Ertragsfähigkeit, höhere N-Nachlieferung<br />

<strong>des</strong> Bodens) ausgeglichene N-Bilanzen einfacher, d.h. z.T. bereits <strong>im</strong> Anbausystem<br />

ORDNUNGSGEMÄß zu erreichen. Aufgrund der Ergebnisse wird eine N-export-<br />

orientierte Düngung mit standörtlicher Anpassung zur Vermeidung von N-<br />

Überschüssen empfohlen. Da bei der kulturbezogen Bilanzierung von LICKFETT &<br />

PRZEMECK (1996) die N2-Bindung durch die Leguminosen nicht berücksichtigt wird<br />

(in den Anbausystemen INTEGRIERT und EXTENSIV wurden Ackerbohnen bzw. Erbsen<br />

angebaut), sind die Salden nicht direkt mit den in vorliegender Arbeit ermittelten Wer-<br />

ten vergleichbar. Bestätigt werden können allerdings die Ergebnisse <strong>für</strong> Winterwei-<br />

zen, die <strong>im</strong> FAM, mit Ausnahme <strong>des</strong> Produktionsjahres 1993/94, durchschnittlich hö-<br />

here N-Salden <strong>im</strong> Integrierten Betrieb gegenüber dem „extensiveren“ ökologischen<br />

Anbausystem aufwiesen (vgl. Übersicht 5.29). Bei der Bilanzierung der Fruchtfolgen<br />

<strong>im</strong> INTEX-Projekt wurden Jahresmittelwerte errechnet, dabei zusätzlich zu Düngung<br />

und Entzug durch das Erntegut die N2-Fixierung der Leguminosen (Anbausysteme<br />

INTEGRIERT und EXTENSIV; mineraldüngeräquivalent gewertet) berücksichtigt. Im An-<br />

bausystem ORDNUNGSGEMÄß lag die N-Zufuhr auf allen Standorten deutlich über der<br />

N-Abfuhr (+22 bis +77 kg N/ha), während <strong>im</strong> INTEGRIERTEN System ausgeglichene bis<br />

leicht positive Bilanzen und <strong>im</strong> Anbausystem EXTENSIV deutlich negative Salden er-<br />

rechnet wurden. Fruchtfolgebezogen werden <strong>im</strong> FAM <strong>für</strong> die „intensivere“ integrierte<br />

Ackernutzung, abgesehen vom Produktionsjahr 1992/93, deutlich höhere N-Salden<br />

ermittelt als <strong>für</strong> die ökologische Ackernutzung (vgl. Übersicht 5.25).<br />

Grundsätzlich ist bei der Verwendung mittlerer Jahressalden der Ackernutzung zur<br />

Beurteilung der Umweltverträglichkeit die fehlende räumliche Tiefenschärfe zu be-<br />

mängeln. Sie können keine Hinweise <strong>für</strong> einzelne Schläge bzw. Jahre hinsichtlich der<br />

tatsächlichen zeitlichen bzw. räumlichen Umweltbelastung liefern. Allerdings können<br />

sie zu einer ersten Beurteilung <strong>des</strong> Gesamtsystems dienen. Zur Erkennung der Gefährdungspotentiale<br />

und Identifikation einzelner Ursachen von N-Überschüssen ist<br />

jedoch eine detaillierte räumliche und zeitliche Auflösung zumin<strong>des</strong>t in Form der<br />

schlag- bzw. fruchtartenspezifischen Bilanzierung, wie sie in Kapitel 5.5.2.4 <strong>für</strong> die<br />

Betriebe <strong>des</strong> FAM durchgeführt wird, unumgänglich (vgl. u.a. GÄTH et al., 1992).<br />

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