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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Parallele Verrechnung von Kosten und Umweltkennzahlen<br />

N2O beziehen sich zwar übereinst<strong>im</strong>mend auf Art und Menge <strong>des</strong> eingesetzten<br />

Stickstoffs, unterscheiden sich jedoch erheblich hinsichtlich ihrer Emissionsfaktoren<br />

und sind daher mit großen Unsicherheiten behaftet (vgl. Zusammenstellung in<br />

ROGASIK et al., 1995). N2O-Emissionen entstehen sowohl bei der Denitrifikation als<br />

auch bei der Nitrifikation. Mengenmäßig ist die Denitrifikation der bedeutendere Pro-<br />

zess. Sie hängt wesentlich vom Wassergehalt, der Durchlüftung <strong>des</strong> Bodens und der<br />

Nitratverfügbarkeit, vom absoluten Umfang <strong>des</strong> mikrobiellen Umsatzes <strong>im</strong> Boden und<br />

vom Angebot an verwertbaren Kohlenstoffverbindungen ab. Hohe mineralische<br />

Stickstoffgaben und die Gefrier-Auftau-Zyklen <strong>im</strong> Winter bzw. Frühjahr scheinen die<br />

N2O-Verluste erheblich zu fördern (vgl. KILIAN et al., 1997; DÖRSCH et al., 1995).<br />

Nach jüngeren Studien (GRANLI & BØECKMANN, 1994; DÖRSCH et al., 1995) liegen<br />

die N2O-Verluste bei ca. 3% <strong>des</strong> applizierten (Mineral-)Düngerstickstoffs.<br />

KAISER & HEINEMEYER (1997) errechneten etwas geringere N2O-Ausgasungsraten<br />

mit 0,8 - 1,5% <strong>des</strong> ausgebrachten Stickstoffs. MUNCH et al. (1999) ermittelten<br />

<strong>im</strong> FAM, bezogen auf die applizierte Mineraldüngermenge, kumulierte N2O-N-<br />

Verluste zwischen 1,8 (Mais) und 10,5 % (Kartoffeln einschließlich Fahrspur).<br />

Die Datengrundlage zur Abschätzung der N2O-Emission bei organischer Düngung<br />

und bei Leguminosenanbau ist bisher noch relativ unsicher. KOHRS (1999) stellte<br />

be<strong>im</strong> Vergleich mit Gülle, AHL oder mit AHL+DCD (Dicyandiamid, Nitrifikationshemmer)<br />

gedüngter Varianten keine Unterschiede bezüglich der N2O-Freisetzung fest.<br />

Aufgrund dieser noch unsicheren Datenlage und in Rücksprache mit FLESSA (1998)<br />

wird zur Abschätzung der N2O-Emissionsfaktoren bei organischer Düngung (Gülle,<br />

Festmist) mit dem Wert 1,25% (<strong>des</strong> eingebrachten Gesamt-Stickstoffs), den IPCC<br />

(1996) vorschlägt, gerechnet.<br />

Während KILIAN & WERNER (1996; zitiert in KOHRS, 1999) sowie MOSIER et al.<br />

(1996) von einer erhöhten N2O-Freisetzung unter Leguminosen ausgehen, konnte<br />

KOHRS (1999) selbst nach Kleegrasumbruch keine Erhöhung der N2O-<br />

Freisetzungsrate gegenüber der ungedüngten Variante feststellen. In den folgenden<br />

Berechnungen werden die potentiellen N2O-Emissionen bei Leguminosenanbau<br />

<strong>des</strong>halb nicht berücksichtigt. Zudem wäre eine Berücksichtigung der N2O-Emission<br />

durch die erforderliche Abschätzung der N-Fixierungsmenge, als Voraussetzung zur<br />

Best<strong>im</strong>mung der N2O-Emission, mit weiteren Unsicherheiten behaftet.<br />

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