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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

mit dem Ziel einer nachhaltigen Bewirtschaftung vorgenommen. Als geeigneten<br />

Maßstab zur ökologischen Bewertung der Größe von Nutzflächen schlägt WERNER<br />

(1998) die standortangepasste Kombination großer, mittlerer und kleiner Felder, d.h.<br />

die ökologisch korrigierte Verteilungscharakteristik der vorhandenen bzw. traditionellen<br />

Bewirtschaftung vor. Große Felder sind danach ökologisch akzeptabel und technologisch<br />

günstig, wenn sie eine hinreichende Homogenität der Nutzungseigenschaften<br />

aufweisen, geringes Ressourcengefährdungspotential besitzen und <strong>im</strong> Sinne eines<br />

ökologischen Ausgleichs mit einer Zahl kleinerer Felder vergesellschaftet sind.<br />

Der Medianwert (50% Durchgangswert) stellt nach WERNER (1998) einen praktikablen<br />

Kennwert zur Beschreibung der Verteilungscharakteristik von Schlaggrößen dar.<br />

Der Medianwert teilt das untersuchte Wertekollektiv - so bedeutet z.B. der Medianwert<br />

30 ha, dass 50% der Fläche kleiner und 50% der Flächen größer als 30 ha sind.<br />

Die so <strong>für</strong> Thüringen abgeleiteten Orientierungswerte <strong>für</strong> standortangepasste<br />

Schlaggrößen weichen auch in den ungünstigen Ackerbaugebieten - z.B. <strong>für</strong> das<br />

Thüringer Schiefergebirge mit min<strong>des</strong>tens 50% der Flächen zwischen 10 und 15 ha -<br />

deutlich von den bestehenden Schlaggrößenstrukturen in Bayern ab. Dies zeigt<br />

auch, dass in diesen Empfehlungen die überwiegend nach arbeitswirtschaftlichtechnologischen<br />

Kriterien geschaffenen Großstrukturen der ehemaligen DDR ihren<br />

Niederschlag finden. Sicherlich hätten sich auch in weiten Teilen Bayerns ähnliche<br />

Schlaggrößenempfehlungen ergeben, wenn ähnliche politisch-wirtschaftlich motivierte<br />

Umstrukturierungen in der Landwirtschaft stattgefunden hätten, wie dies in der ehemaligen<br />

DDR der Fall war.<br />

Die Thesen, dass auf Großflächen bzw. Großbetrieben in großstrukturierten Agrarlandschaften<br />

weniger ressourcenschonend gewirtschaftet wird als in kleinstrukturierten<br />

Gebieten bzw. Großflächen aus ökologischer Sicht grundsätzlich ein Problem<br />

darstellen, sind in dieser allgemeinen Form nicht haltbar wie Untersuchungen z.B.<br />

von WETZEL (1997), WERNER (1999) sowie NIEBERG & MÜNCHHAUSEN (1996)<br />

zeigen.<br />

Mit der schrittweisen Öffnung der Welt-Agrarmärkte und <strong>des</strong> damit verbundenen<br />

Preisdrucks wird es <strong>für</strong> die Landwirte <strong>im</strong>mer wichtiger rationell zu arbeiten, um Kosten<br />

und Arbeitszeit einzusparen. Die gemeinschaftliche Nutzung von Maschinen, z.B.<br />

über den Maschinenring, stellt eine Möglichkeit dar, die Kosten zu reduzieren, da<br />

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