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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

Im Nährstoffvergleich nach der Düngeverordnung können bei der Ausbringung von<br />

organischen Düngern 20% an unvermeidbaren NH3-N-Verlusten angerechnet werden.<br />

Damit ergeben sich einschließlich Ausbringung <strong>für</strong> das Tiefstallmistsystem anrechenbare<br />

N-Verluste in Höhe von 40%, bei Stallmist/Jauche 34% und bei Güllewirtschaft<br />

28% der N-Bruttoausscheidung der Tiere (vgl. LBP, 1997a).<br />

5.4.2.2 N-Verluste über den Pfad Lachgas (N2O)<br />

Lachgas wird in hohen Mengen <strong>im</strong> Zuge der anoxygenen Denitrifikation gebildet und<br />

emittiert. Die Denitrifikationsrate ist wesentlich vom Vorrat an leichtlöslichen N-<br />

Verbindungen <strong>im</strong> Boden abhängig. Deshalb wird sie auch durch hohe Mineraldüngergaben<br />

wesentlich beeinflusst. Vor allem Nitrat ist von diesem mikrobiellen Vorgang<br />

der Denitrifikation betroffen und sein Anteil am Gesamt-N best<strong>im</strong>mt somit wesentlich<br />

den potentiellen Gesamtverlust. Zudem wird <strong>im</strong> Boden NH4-N zu Nitrat umgewandelt,<br />

wobei auch N2O, allerdings in geringen Mengen, entsteht. Das Nitrat unterliegt<br />

dann wieder der Denitrifikation. Lachgasemission treten daher auch bei organischer<br />

Düngung auf. Unter anaeroben Bedingungen entstehen sowohl bei Festmistund<br />

Güllelagerung als auch <strong>im</strong> Boden N2O-N-Verluste. Die Höhe der N2O-N-Verluste<br />

ist darüber hinaus wesentlich abhängig von Temperatur, Frost-Auftauzyklen, dem<br />

Gehalt an mikrobiell abbaubarer Substanz <strong>des</strong> Bodens und dem Vorhandensein anaerober<br />

Bedingungen, wie sie beispielsweise bei Bodenverdichtungen und Staunässe<br />

vorherrschen (vgl. u.a. SIBBESEN & LIND, 1992; AMON et al., 1999; CLEMENS<br />

et al., 1997; KILIAN et al.,1997; HOFFMANN & ANGER, 1997; RUSER et al., 1998;<br />

MUNCH et al., 1999; KOHRS, 1999).<br />

Einfache, hinreichend exakte Verfahren zur Abschätzung der N2O-Verluste in der<br />

landwirtschaftlichen Praxis bestehen zur Zeit noch nicht. Auch S<strong>im</strong>ulationsmodelle<br />

weisen noch erhebliche Defizite auf (vgl. u.a. PRIESACK et al., 1998). Aus diesem<br />

Grund wurde auch bei der parallelen Verrechnung von ökonomischen und ökologischen<br />

Kennzahlen (Kapitel 4) auf einen von BOUWMAN (1994) vorgeschlagenen<br />

Pauschalwert in Höhe von 1,25% <strong>des</strong> ausgebrachten Stickstoffs, zurückgegriffen.<br />

Nach FLESSA (1997; mündlich) ist dieser Wert, der u.a. in IPPC (1996) angeführt<br />

wird, <strong>für</strong> Abschätzungen, wie sie <strong>im</strong> Rahmen dieser Arbeit vorgenommen werden<br />

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