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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

und Altgrasbeständen (20-30 m/ha), Acker-/Grünlandverhältnis (50/50 %) sowie der<br />

Anteil an extensivem Grünland (25%). In Klammern sind die Zielwerte <strong>für</strong> Gebiete mit<br />

guten, meist nährstoffreichen Böden, einer Ackerzahl > 50, hängigem Gelände und<br />

Erosionsgefährdung angegeben (vgl. KNAUER, 1993). Hinzu kommen Grenzlinienlänge<br />

(m/ha) und die Form von Nutzflächen bzw. ökologisch bedeutsamen Flächen.<br />

KRETSCHMER et al. (1995) entwickelten verschiedene Modellvarianten zur Strukturierung<br />

ostdeutscher Ackerflächen, die prinzipiell auch <strong>für</strong> andere Agrarlandschaften<br />

geeignet erscheinen. Dabei wird zwischen engmaschiger und großmaschiger<br />

Netzstruktur sowie der schlaginternen Segregation unterschieden. Während bei<br />

der engmaschigen Netzstruktur die Kleinstrukturen relativ schmal sind und häufig nur<br />

eine geringe Pufferung zur angrenzenden Nutzung (kleine Schläge) aufweisen, wird<br />

diesen Kriterien von den beiden anderen Modellvarianten vorrangig entsprochen. Bei<br />

der schlaginternen Segregation werden pr<strong>im</strong>är die abiotischen Extremstandorte (z.B.<br />

schlaginterne Nassstellen; vgl. BERGER & KRETSCHMER, 1997) aus der Nutzung<br />

genommen und mit ausreichenden Pufferzonen versehen. Da diese Standorte meist<br />

auch geringere Ertragspotentiale aufweisen, gleichzeitig bei schlaginterner Segregation<br />

relativ große Schläge bestehen bleiben, könnte diese Modellvariante auch bei<br />

den Landwirten eine hohe Akzeptanz finden. Allerdings sind die Kleinstrukturen bei<br />

schlaginterner Segregation meist stärker verinselt als in der großmaschigen Netzstruktur,<br />

die ebenfalls relativ große Schläge innerhalb <strong>des</strong> Netzes aus Kleinstrukturen<br />

ermöglicht. Bei der Umsetzung einer schlaginternen Segregation könnte dem Precision<br />

Farming, unter Nutzung eines GPS, in Zukunft erhebliche Bedeutung <strong>für</strong> den<br />

Biotop- und Artenschutz zukommen (WERNER, 1999).<br />

Grundsätzlich lassen die naturräumlichen Unterschiede von Landschaften und die<br />

jeweilige Eigenart einer Landschaft pauschale Zielformulierungen zur Gestaltung eines<br />

Biotopverbun<strong>des</strong> nicht zu. Viele Sollvorstellungen lassen sich nur durch die Regionalisierung<br />

dieser Vorstellungen auf unterschiedlichen Betrachtungsebenen, z.B.<br />

<strong>für</strong> Naturräume oder <strong>für</strong> kleinere landschaftsökologische Raumeinheiten (z.B. Hangund<br />

Tallagen) umsetzen. Dabei ist einerseits die Funktionsfähigkeit <strong>des</strong> Biotopverbun<strong>des</strong><br />

hinsichtlich der Zielarten anzustreben und andererseits sind die Zielvorstellungen<br />

über die landschaftstypische, raumstrukturelle Einbindung <strong>des</strong> Biotopverbun<strong>des</strong><br />

in die Landschaft zu berücksichtigen (HABER et al., 1994). Für Baden-<br />

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