24.04.2013 Aufrufe

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

nicht oder nur extensiv genutzten Flächen wurden <strong>für</strong> Bayern von UNGER (1999)<br />

ausgearbeitet (vgl. 7.2.2.1.11).<br />

Grundsätzlich sind bei der Angabe von Orientierungswerten zur Schlaggröße aus<br />

Sicht <strong>des</strong> Ressourcenschutzes die gesamte Landschaftsstruktur und die Standortbe-<br />

dingungen eines Gebietes mit in die Betrachtung einzubeziehen. Als Anhaltswerte <strong>für</strong><br />

Schlaggrößen werden von KNAUER (1993) aus ökologischer Sicht, in Abhängigkeit<br />

von Relief-, Nährstoff- und Grundwasserverhältnissen sowie dem Ertragspotential<br />

(Ackerzahlen), 3 - 20 ha angegeben. Für Gebiete mit guten Böden, einer Ackerzahl ><br />

50, mit guter Nährstoffversorgung, hängigem Gelände und Erosionsgefahr (in diese<br />

Kategorie sind auch die beiden Betriebe in Scheyern einzuordnen) werden 3 - 5 ha<br />

als Zielgröße genannt. Zwischen 3 und 5 ha liegt auch die nach OBERHOLZER<br />

(1986; zitiert in THIEMANN, 1994) aus ökonomisch-ökologischen Gesichtspunkten<br />

anzustrebende Feldgröße. In Gebieten mit nährstoffreichen Böden, Ackerzahlen über<br />

60 und durchschnittlichen Niederschlägen über 600 mm/Jahr sind nach KNAUER<br />

(1993) Feldgrößen zwischen 5 und 20 ha anzustreben. Großstrukturierte, relativ<br />

„ausgeräumte Landschaften“ können den bevorzugten Lebensraum seltener Tierarten<br />

darstellen (z.B. Großer Brachvogel - ausgedehnte, nicht durch Barrieren gestörte<br />

Feuchtgrünlandgebiete; Großtrappe - großstrukturierte relativ extensiv genutzte Kulturlandschaften<br />

z.B. in Brandenburg, vgl. BLOCK et al., 1993). So können in Gebieten,<br />

in denen die Erhaltung von Tierarten mit dem Lebensraumanspruch einer großstrukturierten<br />

Agrarlandschaft aus Sicht <strong>des</strong> Artenschutzes Vorrang hat, arbeitswirtschaftliche<br />

und naturschutzfachliche Zielvorstellungen bezüglich der Struktur der Agrarlandschaft<br />

durchaus <strong>im</strong> Einklang stehen. Nach WERNER (1999) sind Angaben zu<br />

Schlaggrößen aufgrund der unterschiedlichsten Standortvoraussetzungen und betrieblichen<br />

Verhältnisse nicht allgemeingültig, sondern nur betriebsindividuell und<br />

standortbezogen in einem Abgleich ökologischer und ökonomischer Ansprüche festzulegen.<br />

Von einem räumlichen Kontakt zwischen zwei Lebensräumen kann nach HABER et<br />

al. (1994) ausgegangen werden, wenn ihre Entfernung zueinander weniger als der<br />

Aktionsradius (Entfernungen <strong>im</strong> Rahmen der üblichen Aktivitäten) typischer bzw.<br />

charakteristischer Arten beträgt. Danach sollte der Max<strong>im</strong>alabstand zwischen Lebensräumen<br />

die Rekolonialisierungsdistanzen (max<strong>im</strong>ale Entfernungen bei denen<br />

284

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!