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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Generaldiskussion<br />

z.B. die zu wenig konkreten Toleranzbereiche (z.B. pauschale Festlegung unver-<br />

meidbarer NH3-Verluste; pauschale, bun<strong>des</strong>weite Festlegung der Nährstoffgehalte<br />

von Wirtschaftsdüngern) und von Landwirtschaftsseite die wenig praxisnahen Vorschriften<br />

(z.B. Ausbringungsverbotszeitraum 15. Nov. - 15. Jan.) kritisiert (vgl. DLG,<br />

1998).<br />

Zur Verbesserung der unbefriedigenden Situation könnte eine regionale, naturraumbezogene,<br />

standorttypen- und/oder betriebstypenspezifische Präzisierung der Toleranzbereiche<br />

ausgewählter Agrar-Umwelt-Indikatoren beitragen. FRITSCH (1999)<br />

fordert eine regionale, betriebstypenspezifische Definition von Bewertungsmaßstäben<br />

auf der Grundlage realer Nährstoffvergleiche bzw. mehrjähriger Düngungsversuche<br />

zur weiteren Konkretisierung unvermeidlicher Nährstoffsalden. GUTSER<br />

(1998) schlägt <strong>für</strong> den N-Saldo eine betriebstypen- und standortabhängige Festlegung<br />

der Toleranzbereiche auf Basis von Langzeitexper<strong>im</strong>enten vor. In diesem Sinne<br />

sind auch die mittlerweile 120 Auswertungen von mehr als 100 Betrieben in 11<br />

verschiedenen Bun<strong>des</strong>ländern nach dem System KUL auf einer Gesamtfläche von<br />

ca. 110000 ha zu bewerten. Allerdings fehlt <strong>im</strong> System KUL die Differenzierung der<br />

Toleranzbereiche nach Betriebstypen (vgl. ECKERT et al., 1999).<br />

Abgesehen von einer notwendigen Konkretisierung dieser Begriffe geht es darum,<br />

die Anwendung bestehender Vorschriften einzufordern. So stellte das Umweltbun<strong>des</strong>amt<br />

in einer Studie erhebliche Vollzugsdefizite <strong>im</strong> Bereich <strong>des</strong> Pflanzenschutzes<br />

fest. Dies betrifft vor allem die Einhaltung von Abstandsauflagen, um Einträge in<br />

das Grundwasser zu vermeiden und die Resteentsorgung bzw. Gerätereinigung<br />

be<strong>im</strong> Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Nach Meinung der Experten könnten einerseits<br />

verstärkte Kontrollen und andererseits die Umwandlung von handlungsorientierten<br />

Best<strong>im</strong>mungen in technikorientierte Auflagen (z.B. verpflichtende Ausstattung<br />

der Pflanzenschutzspritze mit Zusatztanks <strong>für</strong> Reinwasser und Waschvorrichtungen<br />

<strong>für</strong> die Reinigung auf dem Feld) zu einer Verbesserung der Umweltsituation<br />

führen (vgl. AGRA-EUROPE, 1999c).<br />

Aufgrund der Schwierigkeiten Umweltstandards festzulegen, werden insbesondere<br />

in Kreisen der Wasserwirtschaft Kooperationsvereinbarungen zwischen Landwirtschaft<br />

und Wasserversorgungsunternehmen gegenüber ordnungspolitischen Maß-<br />

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