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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Parallele Verrechnung von Kosten und Umweltkennzahlen<br />

ten Silomaiserträge verwendet (Annahme: Bruttoertrag 500 dt Frischmasse/ha).<br />

Ausgehend von Silomais als Futtergrundlage errechnete sich ein möglicher Bullen-<br />

bestand von 58 Mastbullen (Jahresproduktion 50 Mastbullen, Mastabschnitt 125 -<br />

625 kg Lebendgewicht, 1200 g tgl. Zunahmen, Mastdauer 424 Tage), bei gleichzeitig<br />

umweltverträglicher, standortgerechter Verwertung der anfallenden Gülle <strong>im</strong> eigenen<br />

Betrieb. Weitere wesentliche Bestandteile der Futterration sind Sojaschrot, der zugekauft<br />

wird und eigenerzeugtes Getreide (Winterweizen). Ergänzend wird Mineralfutter<br />

gegeben. Es wird angenommen, dass die Mastbullen, wie in der Region üblich, auf<br />

Spaltenboden gehalten werden. In der Fruchtfolge <strong>des</strong> Integrierten Betriebes (Marktfruchtbaubetrieb<br />

mit Güllezukauf) und der Fruchtfolge Kartoffeln - Winterweizen -<br />

Körnermais - Winterweizen wird lediglich der Körnermais durch Silomais ersetzt. Die<br />

Gülle wird <strong>im</strong> S<strong>im</strong>ulationsmodell ausschließlich auf Winterweizen (23 m 3 ) und Silomais<br />

(30 m 3 ) ausgebracht. Für die verbleibenden Marktfrüchte werden stark vereinfachend<br />

dieselben Erträge wie in der Marktfruchtbauvariante mit Güllezukauf unterstellt.<br />

Um die beiden Systeme der Rindfleischerzeugung - Mutterkuhhaltung und Bullenmast<br />

- vergleichen zu können, wird ein einheitlicher Bilanzierungsraum, der sich am<br />

Produktionszyklus der Mutterkuhhaltung orientiert, festgelegt. Spezialisierte Bullenmastbetriebe,<br />

wie der s<strong>im</strong>ulierte Betrieb, decken nur einen Teil dieser Produktionskette<br />

ab. Eine wesentliche Aufgabe in der Kalkulation ist es daher die ökonomischen<br />

und ökologischen „Herstellungsaufwendungen und -belastungen“ <strong>des</strong> zugekauften<br />

Bullenkalbes zu ermitteln. Einfach ist die Ermittlung der Kosten, da sie durch den<br />

Einkaufspreis <strong>des</strong> Bullenkalbes feststehen. Bei der Berechnung der Parameter der<br />

Umweltbelastung muss dagegen wesentlich detaillierter vorgegangen werden. Wie<br />

Übersicht 4.45 zeigt, ist sowohl die Aufzucht <strong>des</strong> Bullenkalbes als auch die Milchkuhhaltung,<br />

einschließlich Aufzucht <strong>des</strong> weiblichen Kalbes und der Färse, anteilig<br />

einzubeziehen. Da das männliche Kalb ein Kuppelprodukt der Milcherzeugung darstellt,<br />

sind konsistente Regeln zur adäquaten Zuteilung der Vorbelastungen der einzelnen<br />

Produktionsabschnitte zu definieren. Dabei bieten sich Zuteilungsschlüssel<br />

nach monetären bzw. stofflichen oder energetischen Kriterien an (vgl. REINHARDT &<br />

KALTSCHMITT, 1995).<br />

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