24.04.2013 Aufrufe

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Generaldiskussion<br />

heutigen Landwirtschaft kann mit dem Nährstoffniveau, das zur Erhaltung traditio-<br />

nell extensiv genutzter Ökosysteme wie z.B. Kalkmagerrasen, Heiden oder Streu-<br />

wiesen und ihrer Tier- und Pflanzenarten erforderlich wäre, ökonomisch wirtschaf-<br />

ten (vgl. ELLENBERG, 1989; HAMPICKE, 1991).<br />

Aufgrund der Tatsache, dass der Ökologische Landbau bisher nur auf ca. 2% der<br />

landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland betrieben wird (vgl. BMELF, 1998)<br />

und bei Eintritt günstigster Prognosen in absehbarer Zeit einen Anteil von 10 bis<br />

20% einnehmen könnte (vgl. UPPENBRINK & KLEIN, 1998; LÜNZER & WILLER,<br />

1998), verbleibt ein großer Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche, die zumin<strong>des</strong>t<br />

nach Min<strong>des</strong>tkriterien einer umweltschonenden Landwirtschaft bewirtschaftet wer-<br />

den muss.<br />

Ist der gesetzliche Anspruch zur Erhaltung der Tier- und Pflanzenarten auf den<br />

Nutzflächen selbst kaum zu bewerkstelligen, so kann durch eine Teilflächenlösung,<br />

z.B. durch die Bereitstellung von Flächen <strong>für</strong> agrarökologische Zwecke (vgl. Förder-<br />

programm KULAP Teil A 5) oder durch schlaginterne Segregation ökologisch be-<br />

deutsamer Flächen (vgl. KRETSCHMER & HOFFMANN, 1997), auch von intensiv<br />

wirtschaftenden Betrieben ein Beitrag zum Arten- und Biotopschutz geleistet werden.<br />

Im Sinne <strong>des</strong> Prinzips einer differenzierten Landnutzung (vgl. HABER, 1971)<br />

ist dieser Flächenanspruch den naturräumlichen Gegebenheiten in den verschiedenen<br />

Landschaften und ihren Ökosystemen sowie den konkurrierenden Naturschutzund<br />

Nutzungsansprüchen anzupassen. In ackerbaulichen Gunstgebieten ist dieser<br />

Anteil an naturnahen bzw. nicht oder nur extensiv genutzten Flächen z.B. geringer<br />

als in Grenzertragsgebieten (vgl. ROTH et al., 1996; UNGER, 1999).<br />

Den sehr komplexen Anforderungen an ein System zur Beurteilung und Honorierung<br />

der agrarischen Umweltleistungen hinsichtlich ökonomisch-ökologischer Effizienz,<br />

Berücksichtigung regionaler und standörtlicher Verhältnisse, einfacher Festlegung<br />

und Kontrollierbarkeit sowie der Akzeptanz der Landwirte wird das Konzept<br />

einer differenzierten Agrarumweltpolitik weitgehend gerecht (vgl. HEIßENHUBER &<br />

HOFMANN, 1992; HEIßENHUBER, 1997a). Dieses Konzept entspricht prinzipiell<br />

den Anforderungen eines differenziert abgestuften Nutzungssystems und gibt den<br />

Rahmen <strong>für</strong> Bewirtschaftungsvorgaben vor, die regional, naturraum-, standort- bzw.<br />

408

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!