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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Material und Methoden<br />

Ein grundsätzliches Problem bei der Durchführung von Versuchen, sowohl auf Par-<br />

zellen- als auch Schlagebene, besteht in der Rolle der betreuenden Personen, deren<br />

Fachkenntnis und Interesse (allgemein oder an speziellen Versuchen) die Ergebnis-<br />

se maßgeblich beeinflussen. Ein wesentlicher Vorteil <strong>des</strong> FAM ist daher auch darin<br />

zu sehen, dass ein und dasselbe Bewirtschaftungs-Team beide Betriebe führt.<br />

Durch die Ergänzung der Untersuchungen auf Schlag- und Betriebsebene um mono-<br />

faktorielle Versuchsanstellungen auf Parzellenebene können <strong>im</strong> FAM die grundsätzli-<br />

chen Nachteile beider Untersuchungsansätze, zumin<strong>des</strong>t soweit sie ähnliche Frage-<br />

stellungen bearbeiten, gemildert werden. Dennoch bleibt das ökologisch-<br />

ökonomische Aggregationsdilemma bestehen: So gehen be<strong>im</strong> Upscaling von Punkt-<br />

ergebnissen aus naturwissenschaftlichen Untersuchungen auf eine aus Sicht der<br />

Ökonomie auswertbare Flächengröße Informationen verloren. Eine Min<strong>im</strong>ierung <strong>des</strong><br />

Informationsverlustes könnte in Zukunft durch geeignete, fachspezifische und möglichst<br />

anwenderfreundliche Modelle gewährleistet werden. Ein weiterer Skalensprung<br />

erfolgt be<strong>im</strong> Übergang von der Schlag- auf die Betriebsebene, deren Betrachtung zur<br />

Beurteilung der ökonomischen Auswirkungen von Maßnahmen <strong>im</strong> Sinne einer umweltverträglicheren<br />

Nutzung notwendig ist. Mit noch größeren Schwierigkeiten ist ein<br />

Abgleich ökologischer und ökonomischer Sachverhalte auf Landschafts- bzw. Regionsebene<br />

zu gestalten. Mit der Aggregation gehen insbesondere <strong>im</strong> ökologischen<br />

Bereich die flächengebundenen Informationen verloren. Um den Verlust von Daten<br />

möglichst zu mindern und einen „sinnvollen“ Abgleich von ökonomischen und ökologischen<br />

Sachverhalten zu erreichen, ist der Einsatz eines GIS erforderlich. Dies gilt<br />

insbesondere bei der Entwicklung von Szenarien <strong>für</strong> den Umgriff von Scheyern, da<br />

ohne räumliche Zuordnung eine hinreichend genaue Beurteilung landschaftsökologischer<br />

Auswirkungen unterschiedlicher Nutzungssysteme unmöglich ist.<br />

Zu den versuchstechnischen und standörtlichen Schwächen <strong>des</strong> Forschungsansatzes<br />

kommen grundsätzliche Probleme hinsichtlich der Vergleichbarkeit von integrierten<br />

und ökologischen Betriebssystemen. Für den Ökologischen Betrieb <strong>des</strong> Versuchsgutes<br />

wäre bei ökonomischer Opt<strong>im</strong>ierung sicher anzunehmen, dass unter der<br />

Voraussetzung ausreichender Arbeitskräfte und eines vorhandenen Milchkontingentes<br />

anstelle der Mutterkuhhaltung eine Milchkuhhaltung betrieben würde. Ökologisches<br />

und integriertes System sind an sich nicht direkt vergleichbar, da sie sich<br />

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