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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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7.2 Das Prüfsystem KUL<br />

Bewertung der Betriebe mit der Methode KUL<br />

Im Folgenden wird das System KUL, das zunächst unter der Bezeichnung „Kritische<br />

Umweltbelastung Landwirtschaft“ veröffentlicht wurde, mittlerweile umbenannt auf<br />

„Kriterien umweltverträglicher Landbewirtschaftung“, näher dargestellt und mit seiner<br />

Hilfe die Umweltverträglichkeit der Bewirtschaftung der beiden Betriebe an der Ver-<br />

suchsstation getestet. Die Ergebnisse werden schließlich mit den eigenen Berech-<br />

nungen <strong>für</strong> identische Kriterien verglichen.<br />

7.2.1 Allgemeine Beschreibung <strong>des</strong> Verfahrens<br />

In der gegenwärtigen Diskussion zur Umweltverträglichkeit der Landwirtschaft, ver-<br />

bunden mit dem Vorwurf, dass die Begriffe „gute fachliche Praxis“ oder „ordnungs-<br />

gemäße Landwirtschaft“ zu wenig konkret seien und mit der Aufforderung eindeutige<br />

Kriterien zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit zu definieren, ist das Verfahren<br />

KUL auf ein breites Interesse gestoßen. Anhand von ca. 25 Kriterien der Bereiche<br />

Nährstoffhaushalt, Bodenschutz, Pflanzenschutz, Landschafts-/Artenvielfalt sowie<br />

Energiebilanz (und CO2-Bilanz), <strong>für</strong> die Toleranzbereiche festgelegt werden, sollen<br />

die wesentlichsten Umweltwirkungen quantitativ erfasst und bewertet werden (vgl.<br />

ECKERT & BREITSCHUH, 1994, 1998). Zur Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen<br />

erfolgte eine ökonomische Einbindung <strong>des</strong> Systems KUL in das Konzept<br />

EULANU („Effiziente und umweltverträgliche Landbewirtschaftung“; BREITSCHUH &<br />

ECKERT, 1993). Die Ergebnisse der Untersuchungen zu den einzelnen Kriterien<br />

werden über eigens da<strong>für</strong> entwickelte Berechnungsmodi in ein Bonitursystem mit<br />

einer Skala von 1 - 12 übersetzt. Der Toleranzbereich in der Boniturskala reicht von 1<br />

- 6 und deckt damit eine Bandbreite tolerabler Schwankungen ab. Darüber liegende<br />

Bonituren zeigen eine Überschreitung der Umweltverträglichkeit und damit eine „kritische“<br />

bzw. „unerwünschte“ Situation an. Bei der Festlegung der Toleranzbereiche<br />

muss nach ECKERT & BREITSCHUH (1998a) eine hohe Flächenproduktivität und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Bewirtschaftung gewahrt bleiben. Anhand der Auswertung<br />

von mehr als 100 Betrieben in sieben Bun<strong>des</strong>ländern, bei der sie die Stickstoffsalden<br />

den Energie-Gewinnen als Maßstab der Flächenproduktivität gegenüberstellten,<br />

konnten sie zeigen, dass eine hohe Flächenproduktivität bei opt<strong>im</strong>aler Bewirtschaftung<br />

nach den Regeln <strong>des</strong> Integrierten Pflanzenbaues mit tolerablen Stickstoff-<br />

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