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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

die hohen Erträge der Produktionsjahre 95/96 und 96/97 bestätigen diese Annahme)<br />

gegenüber der Situation mit Berücksichtigung <strong>des</strong> Düngerzukaufes (vgl. Übersicht<br />

5.34) deutlich absinken (+16 kg N, -4 kg P, -3 kg K/ha*Jahr). Insgesamt ist die Nähr-<br />

stoffsituation trotz geringer Defizite auch bei dieser Betrachtung als weitgehend aus-<br />

geglichen zu bezeichnen.<br />

Die Situation der Grünlandnutzung ist sehr differenziert zu betrachten. Während die<br />

Weiden <strong>im</strong> Durchschnitt der vier Jahre weitgehend ausgeglichene Nährstoffbilanzen<br />

aufweisen, sind auf den Flächen mit Schnittnutzung erhebliche Netto-Nährstoffentzüge<br />

zu verzeichnen. Dies liegt auf der einen Seite an der sehr hohen Nährstoffrücklieferung<br />

der Weidetiere (Kot und Harn) bei gleichzeitig sehr geringem Entzug durch<br />

den Fleischzuwachs der Mutterkuhherde, und zum anderen daran, dass die Wiesen<br />

<strong>im</strong> Betrachtungszeitraum, mit Ausnahme von wenigen Flächen (1995 sehr geringe<br />

Mengen an Dünngülle), nicht gedüngt wurden. Die Salden bei ausschließlicher<br />

Schnittnutzung lagen <strong>im</strong> Durchschnitt bei -75 kg N, -19 kg P und -128 kg K je ha*Jahr<br />

(„differenzierte“ Bilanzierung). Mittel- bis langfristig erfordern diese Defizite einen entsprechenden<br />

Nährstoffersatz durch Düngung (Mist, Gülle), wenn das bisherige Ertragsniveau<br />

(Anwelksilage, Heu) gehalten werden soll. Die Überschusssalden der<br />

Mutterkuhhaltung zeigen jedoch, dass Futterüberschüsse von ca. 10% bei der derzeitigen<br />

Nutzungsintensität bestehen, so dass auch mit etwas niedrigeren Erträgen<br />

die Mutterkuhherde bei gleicher Zuwachsleistung ernährt werden könnte.<br />

Insgesamt ist <strong>im</strong> Ökologischen Betrieb eine erhebliche Nährstoffumverteilung von<br />

den Wiesen über die Mutterkuhhaltung zu den Ackerflächen festzustellen. Ähnliche<br />

Umverteilungen zwischen Acker- und Grünland bzw. auch innerhalb der einzelnen<br />

Schläge stellten auch HILBERER & GUTSER (1990) <strong>für</strong> drei alternativ wirtschaftende<br />

Betriebe aus Bayern fest.<br />

Es bleibt abschließend anzumerken, dass mit dieser Bilanzierung lediglich ein kurzer<br />

zeitlicher Abschnitt, der zudem einige Unregelmäßigkeiten in der Bewirtschaftung<br />

nach der Umstellung einschließt, untersucht wird. Grundsätzlich ist <strong>für</strong> den Ökologischen<br />

Betrieb als Untersuchungszeitrahmen min<strong>des</strong>tens ein vollständiger Fruchtfolgedurchlauf<br />

zu fordern. Untersuchungen aus anderen Forschungsprojekten zeigen,<br />

dass sich selbst nach mehr als einem Jahrzehnt der Boden bzw. die mikrobiologi-<br />

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