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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Bewertung der Betriebe mit der Methode KUL<br />

gerecht. Hohe Gefährdungspotentiale einzelner Schläge können durch geringe Ge-<br />

fährdungspotentiale anderer, allein aufgrund der Topographie nicht gefährdeter<br />

Schläge ausgeglichen werden. Damit wird ein Handlungsbedarf <strong>für</strong> den Landwirt u.U.<br />

nicht aufgezeigt, obwohl punktuell eine sehr starke Gefährdung angrenzender Um-<br />

weltkompart<strong>im</strong>ente vorliegt. Hinzu kommt, dass die Allgemeine Bodenabtragsglei-<br />

chung (ABAG) selbst in der schlagbezogenen Anwendung höchstens grobe An-<br />

haltswerte hinsichtlich der Erosionsdisposition liefern kann. In Gebieten mit hoher<br />

Reliefdynamik weisen Schläge meist keine einheitliche Hangneigung auf, so dass<br />

eine Zerlegung ungleichmäßiger Hänge in Teilstücke erforderlich wäre, um zu ge-<br />

nauen Aussagen zu gelangen. Dies könnte z.B. mit der differenzierten Allgemeinen<br />

Bodenabtragsgleichung geleistet werden (dABAG; vgl. u.a. KAGERER &<br />

AUERSWALD, 1997). Die verwendete Beziehung Ackerzahl/8 zur Festlegung <strong>des</strong><br />

max<strong>im</strong>al tolerablen Bodenabtrages (vgl. SCHWERTMANN et al., 1987) kann ebenfalls<br />

nur sehr grobe Richtwerte liefern, die zudem <strong>im</strong> Vergleich zu den Opt<strong>im</strong>alwerten<br />

relativ hoch ausfallen. So ist nach VOGL (1995) und KNEIP (1997) ein Max<strong>im</strong>alwert<br />

von 1t/ha*Jahr anzustreben, der nach VOGL (1995) in vielen Fruchtfolgen bei Durchführung<br />

entsprechender pflanzenbaulicher Maßnahmen auch erreichbar ist. Zu bemängeln<br />

ist auch, dass <strong>im</strong> Verfahren KUL produktionstechnische Maßnahmen zur<br />

Reduktion <strong>des</strong> Bodenabtrags (z.B. Mulch- und Direktsaat) in der Bewertung keinen<br />

Niederschlag finden. Die Erfassung der erforderlichen Daten zur Abschätzung der<br />

Erosionsdisposition durch die Kartierung <strong>im</strong> Gelände ist relativ zeitaufwendig und<br />

nicht in jedem Fall vom einzelnen Landwirt fachlich exakt genug durchzuführen (vgl.<br />

ZAPF, 1997). Grundsätzlich kann das angewandte Verfahren nur grobe Anhaltswerte<br />

hinsichtlich der Erosionsgefährdung liefern und erscheint nur durch die schlagbezogene<br />

Bewertung <strong>im</strong> ausführlichen Kommentar der Auswertung geeignet, problembezogen<br />

Handlungsbedarf aufzuzeigen.<br />

Inwieweit die Methode zur Beurteilung der Verdichtungsgefährdung eine zutreffende<br />

Charakterisierung der Belastungssituation liefert, ist unsicher (vgl. dazu ZAPF, 1997).<br />

Da lediglich das Bodeninventar einerseits und die Maschinen andererseits erfasst<br />

werden, könnte bereits anhand dieser Daten eine Aussage bezüglich <strong>des</strong> Gefährdungspotentials<br />

getroffen werden. So ist z.B. bekannt, dass besonders bei Erntemaschinen<br />

extrem hohe Druckbelastungen auftreten, die nach ZAPF & KOTZI (1997) in<br />

erster Linie durch die Verringerung der Maschinenmassen und nur notfalls durch Rei-<br />

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