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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Generaldiskussion<br />

Untersuchungen zu den Auswirkungen der Agenda 2000 prognostizieren <strong>für</strong> Betriebe<br />

<strong>des</strong> Ökologischen Landbaus geringere Einkommenseinbußen als bei anderen Be-<br />

trieben. Negative Einkommenseffekte werden <strong>für</strong> ökologische Futterbaubetriebe er-<br />

wartet, während sich <strong>für</strong> Markfruchtbaubetriebe die Einkommenssituation voraus-<br />

sichtlich nur wenig ändern wird. Allerdings wird durch die Absenkung der Prämien <strong>für</strong><br />

Ölsaaten und Eiweißpflanzen, die wesentliche Elemente der vielgliedrigen Fruchtfol-<br />

gen <strong>im</strong> Ökologischen Landbau darstellen, auf das niedrige Niveau der Getreideprä-<br />

mie auch deren Anbau weniger attraktiv. Dies wird in erster Linie auf die relativ ge-<br />

ringe Koppelung der Preisbildung <strong>für</strong> ökologisch erzeugte Marktfrüchte an konventio-<br />

nelle Erzeugerpreise einerseits und dem hohen Anteil an Produkten, die ökologische<br />

Futterbaubetriebe zu konventionellen Preisen vermarkten müssen andererseits er-<br />

klärt (vgl. JUNGHÜLSING, 1999; STOLZE & DABBERT, 1999).<br />

Der Ökologische Landbau stellt eine sehr umweltfreundliche Form der Landwirt-<br />

schaft, aber nicht den einzig möglichen Ansatz zur Verwirklichung einer umweltscho-<br />

nenderen Landwirtschaft dar. Wenn die Gesellschaft eine umweltschonendere Be-<br />

wirtschaftung dennoch will, ist jedoch, u.a. auch aufgrund der Tatsache, dass in<br />

Deutschland ca. 98 % der Landwirte konventionell wirtschaften, der erste Schritt eine<br />

Weiterentwicklung der konventionellen Landwirtschaft unter Berücksichtigung von<br />

Umweltqualitätszielen und Nutzung der modernen Technik. Die Bereitschaft der Ge-<br />

sellschaft die Umweltleistungen der Landwirtschaft <strong>im</strong> allgemeinen und <strong>des</strong> Ökologi-<br />

schen Landbaus <strong>im</strong> besonderen zu honorieren, ist Voraussetzung zur Umsetzung<br />

einer umweltverträglicheren Landbewirtschaftung.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die in vorliegender Untersuchung <strong>für</strong> den<br />

Zeitraum 1992/93-95/96 errechneten leichten wirtschaftlichen Vorteile <strong>des</strong> ökologi-<br />

schen Bewirtschaftungssystems, gegenüber dem integrierten, an der Versuchsstati-<br />

on Klostergut Scheyern in Zukunft nur dann gehalten werden können, wenn hohe<br />

Erzeugerpreise und Produktionsleistungen in der ökologischen Tier- und Pflanzen-<br />

produktion realisiert werden und die ökologische Wirtschaftsweise weiterhin als „be-<br />

sondere“ ökologische Leistung der Landwirte von staatlicher Seite honoriert wird.<br />

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