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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Parallele Verrechnung von Kosten und Umweltkennzahlen<br />

ren Werten von Fleisch und Wirtschaftsdünger, die den Hauptteil der ökonomischen<br />

und ökologischen Belastungen dem Hauptprodukt Fleisch zuordnet, zielführend.<br />

Gesamtbetrieblich bedeutet die Berücksichtigung <strong>des</strong> organischen Düngers eine Entlastung<br />

der Produktionsrichtung Fleisch (Milch etc.) und eine Belastung der pflanzlichen<br />

Produktionsverfahren zu denen organischer Dünger appliziert wird. Grundsätzlich<br />

sind zwischen den beiden Betriebssystemen dennoch unterschiedliche Wertschätzungen<br />

<strong>des</strong> organischen Düngers festzustellen. Während in ökologisch wirtschaftenden<br />

Betrieben richtlinienbezogen die Kreislaufwirtschaft mit möglichst geringer<br />

externer Stoffzufuhr und der effizienten Nutzung <strong>des</strong> Wirtschaftsdüngers als einziger<br />

N-Quelle neben dem Leguminosenanbau <strong>im</strong> Vordergrund steht, sind integriert<br />

wirtschaftende Betriebe aufgrund der Möglichkeit Mineraldünger uneingeschränkt<br />

anzuwenden nicht zwingend auf die Gülle aus der Tierhaltung angewiesen. Der organische<br />

Dünger stellt danach in ökologisch wirtschaftenden Betrieben ein erwünschtes<br />

Kuppelprodukt zur Sicherung <strong>des</strong> Ertrages in der pflanzlichen Erzeugung<br />

dar, während in manchen konventionell wirtschaftenden Praxisbetrieben die anfallende<br />

Gülle eher als „Abfallprodukt“ betrachtet wird.<br />

Die Berücksichtigung von Wirtschaftsdüngern und Gebäuden bringt erkennbare Veränderungen<br />

der untersuchten Umweltkennzahlen. Im Gegensatz zur integrierten<br />

pflanzlichen Erzeugung führt die Berücksichtigung der Gebäude zu einer deutlich<br />

stärkeren Belastung <strong>des</strong> ökologischen Anbaus. Die Auswirkungen <strong>des</strong> Ansatzes von<br />

Wirtschaftsdüngern hängt entscheidend vom verwendeten Schlüssel zur Allokation<br />

der Belastungen der Tierhaltung auf Haupt- und Kuppelprodukt ab. Die Verteilung<br />

nach Nährstoffgehalten, dargestellt am Beispiel <strong>des</strong> Stickstoffs, führt zu erheblichen<br />

Veränderungen der Belastungssituation von Fleisch und Dünger in der Tierhaltung<br />

und zu deutlichen Mehrbelastungen der pflanzlichen Produktion. Mit wesentlich geringeren<br />

Energie- und Treibhausbelastungen kann der Stickstoff über den Leguminosenanbau<br />

bewertet werden. Dieser Ansatz wird, neben der Zuteilung der Belastungen<br />

nach den monetären Werten von Fleisch und Wirtschaftsdünger auf Haupt- und<br />

Kuppelprodukt, in der vorliegenden Untersuchung priorisiert, weil dabei dem Hauptprodukt<br />

Fleisch ein dem Bewirtschaftungsziel adäquater Anteil der Umweltbelastungen<br />

zugeordnet wird.<br />

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