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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Bewertung der Betriebe mit der Methode KUL<br />

Umstritten ist die Berücksichtigung <strong>des</strong> Energie-Gewinns mit dem Ziel seiner Maxi-<br />

mierung <strong>im</strong> Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (vgl. ZAPF, 1997). Umweltre-<br />

levanz erhält diese Kennzahl erst durch die Ermittlung der äquivalenten CO2-<br />

Bindung. Der Energie-Gewinn erscheint eher als adäquates Kriterium zur Beschrei-<br />

bung der Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung geeignet, weniger jedoch zur Beschrei-<br />

bung der Umweltverträglichkeit, da insbesondere extensiver wirtschaftende Betriebe<br />

dadurch tendenziell negativ bewertet werden, obwohl sie hinsichtlich der Umweltbe-<br />

lastungen, <strong>im</strong> Vergleich zu Betrieben die intensiv wirtschaften, flächenbezogen deut-<br />

liche Vorzüge aufweisen. Hinzu kommt, dass bei zunehmendem Einsatz von fossiler<br />

Energie (z.B. über den Einsatz von N-Mineraldünger) abnehmende Grenzerträge zu<br />

erwarten sind (vgl. KALTSCHMITT & REINHARDT, 1997), gleichzeitig der Energie-<br />

Gewinn aber noch ansteigt. Zur Prüfung der Umweltverträglichkeit erscheint der Be-<br />

zug <strong>des</strong> Energie-Inputs auf die Produkteinheit oder Getreideeinheit bzw. das Ver-<br />

hältnis von Energie-Input zu Energie-Output (Energie-Effizienz, Energie-Intensität)<br />

besser geeignet zu sein (vgl. Kapitel 4).<br />

Wichtungen, wie sie von ECKERT & BREITSCHUH (1998b) vorgeschlagen werden,<br />

bedürfen einer kontinuierlichen Überprüfung und Fortschreibung, da sie nicht eindeu-<br />

tig naturwissenschaftlich ableitbar sind und daher nur den momentanen Wissens-<br />

stand bzw. gesellschaftlichen oder politischen Konsens darstellen. Insbesondere die<br />

Wertigkeit der Kriterien untereinander, aber auch ihre u.U. regional bzw. naturräum-<br />

lich unterschiedliche Bedeutung, sollte angemessener berücksichtigt werden. Grund-<br />

sätzlich ist festzustellen, dass durch jede Aggregation von Daten Informationsverlus-<br />

te entstehen. Deshalb sollte auch in Zukunft, parallel zur Angabe <strong>des</strong> Bewertungsindexes,<br />

stets die Darstellung aller Kriterien erfolgen, um neben dem Allgemeineindruck<br />

ein umfassen<strong>des</strong> Bild über die Belastungssituation eines Betriebes zu erhalten.<br />

Erst die Detailanalyse anhand der Einzelkriterien läßt die Identifikation von Schwachstellen<br />

zu.<br />

Fazit<br />

Auch unter Berücksichtigung dieser Kritikpunkte scheint der vorliegende Kriterienkatalog<br />

zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit der Landnutzung geeignet zu sein<br />

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