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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

HILBIG (1998) ist bei der Durchführung von Extensivierungsprogrammen zur Erhal-<br />

tung einer artenreichen Ackerwildkrautflora Extensivierung günstiger als Stillegung,<br />

Rotationsgrünbrache günstiger als Dauerbrache und die Selbstbegrünung der Acker-<br />

fläche wesentlich günstiger als die Ansaat einer Brache einzuschätzen. Damit wei-<br />

chen die Zielvorstellungen zur Brachegestaltung aus floristisch-vegetationskundlicher<br />

Sicht von den faunistischen Zielen etwas ab (s.u.). In landwirtschaftlich intensiv genutzten<br />

Agrarlandschaften mit hohem Ackeranteil kommt speziellen Schutzäckern,<br />

Feldflorenreservaten und Ackerrandstreifen (Verbundwirkung) eine besondere Funktion<br />

<strong>für</strong> den floristischen Artenschutz zu (vgl. HILBIG, 1998; OESAU, 1998; VAN<br />

ELSEN, 1999).<br />

Lösungsansätze, auch bei großflächiger Bewirtschaftung Ansprüchen <strong>des</strong> Arten- und<br />

Biotopschutzes gerecht zu werden, bestehen sowohl in der Einrichtung dauerhafter<br />

Strukturen (z.B. Hecken, Ranken und Raine) als auch temporärer Zwischenstrukturen.<br />

Durch eine artenreiche Vegetation dieser Strukturen werden zudem Nützlinge<br />

gefördert und somit die natürlichen Regulationsmechanismen <strong>im</strong> Sinne <strong>des</strong> Integrierten<br />

Pflanzenbaues unterstützt (vgl. MÜLLER, 1995; LÜTKE ENTRUP, 1999).<br />

Wie Untersuchungen von BACHER et al. (1997) zeigen, kann es bei der Anlage ökologischer<br />

Ausgleichsflächen <strong>im</strong> Ackerbau zu einer Zunahme von Problemunkräutern<br />

(z.B. Cirsium arvense, Rumex obtusifolius, Elymus repens, Convolvulus arvense etc.)<br />

kommen. Biologische Unkrautbekämpfung (z.B. mit Insekten) könnte in Zukunft, neben<br />

der sehr aufwendigen Einzelstockbehandlung (chemisch und/oder mechanisch),<br />

zu einer Eindämmung der Ausbreitung dieser Arten beitragen und somit auch zu einer<br />

größeren Akzeptanz von ökologischen Ausgleichsflächen bei den Landwirten<br />

führen (vgl. BACHER et al., 1997).<br />

Als Agrarumweltindikator zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit der Landbewirtschaftung<br />

wird <strong>für</strong> den floristischen Bereich <strong>im</strong> Rahmen dieser Arbeit die Artenzahl<br />

der Ackerwildkrautflora verwendet. Da die Gesamtzahl der Pflanzenarten allein noch<br />

nichts darüber aussagt, ob es sich um eurytope (Allerweltsarten) oder stenotope, um<br />

seltene oder gefährdete Arten handelt, erfolgt eine differenzierte Bewertung entsprechend<br />

der floristisch-vegetationskundlichen Aufnahmen (typische Arten, Kultur- und<br />

Begleitarten; ALBRECHT, 1998; Mitteilung auf elektronischem Datenträger).<br />

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