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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

sollen, sowohl <strong>für</strong> mineralische als auch organische Dünger noch am ehesten geeig-<br />

net. Messungen <strong>im</strong> Rahmen <strong>des</strong> FAM (vgl. u.a. HELLMANN et al., 1997) ergaben<br />

aufgrund der kleinräumig variierenden Standortverhältnisse, aber auch aufgrund der<br />

kleinskaligen Einflüsse verschiedener Bewirtschaftungsmaßnahmen (Bodenbearbei-<br />

tung, Düngung) sehr unterschiedliche Ergebnisse. Einen wesentlichen Einfluss auf<br />

die ganzjährig emittierte N2O-Menge üben Gefrier-Auftau-Zyklen <strong>im</strong> Frühjahr aus, wie<br />

KILIAN et al. (1997) in Untersuchungen zeigen konnten. Bei dem Wert 1,25% (<strong>des</strong><br />

ausgebrachten N) sind die N2O-N-Verluste während <strong>des</strong> Winters noch nicht berück-<br />

sichtigt, so dass durch die pauschale Annahme die tatsächliche Ausgasung mit Si-<br />

cherheit unterschätzt wird, zumal die Untersuchungsflächen an der Versuchstation<br />

Scheyern Hochgasungsstandorte darstellen (FLESSA, 1997; mündlich).<br />

Mittlerweile liegen aus dem FAM auch flächen- bzw. kulturartenbezogene Ergebnisse<br />

zur N2O-Ausgasung pro ha und Jahr bei Mineraldüngeranwendung <strong>im</strong> Integrierten<br />

Betrieb vor (vgl. MUNCH et al., 1999). Das entsprechende Treibhauspotential (CO2<br />

und N2O ausgedrückt in CO2-Äquivalenten) wurde von RUSER et al. (1998) darge-<br />

stellt (vgl. Übersicht 5.14).<br />

Übersicht 5.14: N2O-N-Verluste bei unterschiedlichen Kulturen (1995 und 1996)<br />

Kultur<br />

Kartoffel 2)<br />

Körnermais 3)<br />

Winterweizen<br />

4)<br />

N-Input 1)<br />

kg/ha<br />

50<br />

150<br />

65<br />

135<br />

90<br />

180<br />

N2O-N-Verluste<br />

kg/ha<br />

8,00<br />

16,03<br />

1,77<br />

2,74<br />

3,01<br />

3,56<br />

N2O-N-Verluste<br />

% <strong>des</strong> N-Inputs<br />

15,3<br />

10,5<br />

2,2<br />

1,8<br />

4,7<br />

2,5<br />

Treibhauspotential<br />

kg CO2/ha<br />

5206<br />

10177<br />

1749<br />

2859<br />

3379<br />

4345<br />

1) N über Mineraldünger; 2), 3) Messungen 1996; 4) Messungen 1995 und 1996<br />

Quelle: eigene Zusammenstellung nach MUNCH et al. (1999) bzw. RUSER et al. (1998)<br />

Laut DOSCH (1997) ist die Lachgasemission nach Gülledüngung gegenüber der<br />

Ammoniakabgasung bezüglich der Stickstoffmenge als nachrangig einzustufen.<br />

Nach seinen Untersuchungen beliefen sich die N2O-N-Verluste bei Gülleinjektion zu<br />

Mais auf max<strong>im</strong>al 4 kg N/ha (ca. 10% <strong>des</strong> ausgebrachten NH4-N). Wird diese Menge<br />

allerdings bezüglich der Treibhauswirksamkeit betrachtet, ist sie von erheblicher Be-<br />

deutung (1 kg N2O = 320 kg CO2-Äquivalente). Grundsätzlich lässt sich die Lachgas-<br />

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