24.04.2013 Aufrufe

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Generaldiskussion<br />

ge Akzeptanz bei den Landwirten. Nach einer Auswertung der Antragsdaten durch<br />

das Bayerische Staatsministerium <strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde<br />

diese Prämie 1997 nur <strong>für</strong> 88 ha in ganz Bayern beantragt (BStMELF, 1998c). Sicherlich<br />

wirkt <strong>für</strong> viele Landwirte auch die 20-jährige vertragliche Bindungsdauer,<br />

die den Planungshorizont vieler Betriebe übersteigt und Angst vor eventuellen Nutzungseinschränkungen<br />

nach Ablauf der Vertragsfrist erzeugt, eher abschreckend.<br />

Auch die Aufstockung der Prämie <strong>im</strong> Rahmen der Fortschreibung <strong>des</strong> KULAP auf<br />

600 DM/ha Ackerland und 500 DM/ha Grünland sowie 10 DM <strong>für</strong> jeden EMZ-Punkt<br />

der durchschnittlichen einzelflächenbezogenen Ertragsmesszahl über 20 hätte <strong>für</strong><br />

die beiden Betriebe der Versuchsstation nicht ausgereicht, die durch die Nutzungsaufgabe<br />

der Flächen entstandenen Deckungsbeitragsverluste <strong>im</strong> Untersuchungszeitraum<br />

auszugleichen. Unzureichend ist die Prämienhöhe vor allem <strong>für</strong> Standorte<br />

mit höherem Ertragspotential sowie Betriebssystemen wie dem Ökologischen<br />

Landbau, die bei geringeren Erträgen aber höheren Erzeugerpreisen relativ hohe<br />

Deckungsbeiträge erzielen können, wenn die durch die Aufgabe der Flächennutzung<br />

freiwerdenden Arbeitskapazitäten nicht anderweitig einkommenswirksam eingesetzt<br />

werden können. Deshalb werden in der Praxis meist nur Flächen, die <strong>für</strong><br />

den jeweiligen Betrieb kaum mehr landwirtschaftliche Bedeutung besitzen <strong>für</strong> agrarökologische<br />

Zwecke bereitgestellt. Flächennutzungsaufgaben bzw. -umwidmungen<br />

<strong>im</strong> Umfang wie an der Versuchstation Scheyern <strong>im</strong> Rahmen der Umstrukturierung<br />

vorgenommen, finden in Praxisbetrieben, die auf die landwirtschaftliche Produktion<br />

zur Einkommenserwirtschaftung angewiesen sind, aus ökonomischen Gründen<br />

daher kaum statt.<br />

In günstigeren Erzeugungslagen ist dieses Teilprogramm daher kaum geeignet einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Biotopvernetzung zu leisten. Auch Betriebe mit sehr<br />

geringer Flächenausstattung werden dieses Teilprogramm nur in geringem Umfang<br />

in Anspruch nehmen. Eine höhere Akzeptanz ist dagegen in Grenzertragsgebieten<br />

mit geringerem Ertragspotential zu erwarten. Daraus leitet sich auch die Forderung<br />

nach einer noch stärkeren Bindung der Prämienhöhe an das standörtliche Ertragspotential<br />

ab. In diesem Zusammenhang sind allerdings mögliche Auswirkungen auf<br />

den Pachtmarkt in die Überlegungen einzubeziehen. So kann eine Erhöhung der<br />

Prämien zu einem Anstieg der Pachtpreise führen und z.B. die Anpachtung ertragsschwacher<br />

Flächen durch den Naturschutz erheblich verteuern. Grundsätzlich steigt<br />

429

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!