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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

sondere <strong>im</strong> hängigen Gelände kann es bei fehlender oder lückiger Bodenbedeckung,<br />

vor allem auf großen geneigten Schlägen (größeres Einzugsgebiet, große Feldlänge<br />

in Gefällerichtung), zu erheblicher Bodenerosion durch Wasser, oft verbunden mit<br />

einer flächenhaften Verschlämmung, kommen. Die Niederschläge können bei Verschlämmung<br />

nicht mehr <strong>im</strong> Boden versickern, der Oberflächenabfluss n<strong>im</strong>mt zu, es<br />

kommt zu Flächen- und bei entsprechender Topographie auch zu Rinnen- und Rillenerosion.<br />

Grabenerosion kann auftreten, wenn die Schläge stark und nicht einheitlich<br />

geneigt sind, so dass mulden- und talähnliche Strukturen entstehen (vgl. dazu<br />

SCHWERTMANN et al., 1987; AUERSWALD, 1992; KAGERER & AUERSWALD,<br />

1997; FRIELINGHAUS, 1998; MORGAN, 1999)<br />

Durch eine konsequent praktizierte konservierende Bodenbearbeitung in Kombination<br />

mit Zwischenfruchtanbau und Mulchsaat kann Bodenerosion wirksam vermindert<br />

werden. Durch das Belassen <strong>des</strong> Mulchmaterials, einer höheren Bodenaggregatstabilität<br />

und <strong>des</strong> weitgehenden Erhalts von gut dränenden Regenwurm- und Wurzelröhren<br />

kann der Oberflächenabfluss und damit der Bodenabtrag auf ausgedehnten<br />

Ackerschlägen <strong>im</strong> Schnitt um 90%, z.T. sogar bis zu 100% reduziert werden<br />

(SÄCHSISCHE LANDESANSTALT FÜR LANDWIRTSCHAFT, 1997). Die starke Reduzierung<br />

<strong>des</strong> Bodenabtrags sowohl auf den Flächen <strong>des</strong> Integrierten als auch <strong>des</strong><br />

Ökologischen Betriebes der Versuchsstation Klostergut Scheyern ist nach WEIGAND<br />

et al. (1996) zu einem hohen Anteil durch die neue Schlageinteilung und die vorgenommenen<br />

Flächenumwidmungen erreicht worden (vgl. Übersicht 6.3). Im Durchschnitt<br />

aller Flächen beider Betriebe an der Versuchsstation konnte nach diesen Modellrechnungen<br />

(dABAG) durch die Gesamtheit der umgesetzten Erosionsschutzmaßnahmen<br />

(Umgestaltungs- und Bewirtschaftungsmaßnahmen) der mittlere langjährige<br />

Bodenabtrag um den Faktor 6 reduziert werden.<br />

In Berechnungen mit dem Modell EROSION-2D (Flurbereinigungsverfahren Zaisenhausen<br />

<strong>im</strong> Kraichgau) zeigte SCHMIDT (1995), dass die Anlage schlaguntergliedernder<br />

Kleinstrukturen, wie grasbewachsener Wege und Gräben, erosionsfördernde<br />

Bewirtschaftungsfehler auf der Ackerfläche (z.B. durch Befahren <strong>des</strong> feuchten Ackerbodens<br />

mit schweren Maschinen bzw. lange Zeiträume ohne Bodenbedeckung)<br />

höchstens teilweise ausgleichen kann. Insofern stellt die Bodenerosion in erster Linie<br />

die Konsequenz eines mangelhaften Bodenschutzes auf der Ackerfläche selbst dar<br />

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