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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

5.4.2 Austräge in benachbarte Ökosysteme<br />

5.4.2.1 Stoffausträge in die Atmosphäre<br />

Ammoniak und Lachgas sind die Stickstoffverbindungen mit hoher Umweltrelevanz,<br />

die von der Landwirtschaft in größeren Mengen in die Atmosphäre emittiert werden.<br />

Aufgrund der Komplexität <strong>des</strong> Stickstoffkreislaufs und der vielfachen Wechselwirkungen<br />

<strong>im</strong> standortspezifischen Milieu variieren die Austragsmengen erheblich, was<br />

auch durch die stark unterschiedlichen Angaben in der Literatur dokumentiert wird.<br />

Die NH3-N-Verluste nehmen insgesamt einen deutlich höheren Anteil als die N2O-N-<br />

Verluste ein. Aufgrund <strong>des</strong> hohen Treibhauspotentials von Lachgas (320 kg CO2-<br />

Äquivalente/kg N2O) ist dieser Austragspfad jedoch keinesfalls zu vernachlässigen<br />

(vgl. Kapitel 4.1.2). Während es zu den Ammoniakverlusten, die sich durch geruchliche<br />

Belastung, Eutrophierung und Versauerung <strong>des</strong> Bodens durch Eintrag über die<br />

Luft aus Sicht <strong>des</strong> Ressourcenschutzes negativ bemerkbar machen, schon seit mehreren<br />

Jahren Anhaltswerte zur quantitativen Einschätzung gibt, konnten <strong>für</strong> Lachgas,<br />

u.a. durch die Forschung <strong>im</strong> FAM, erst in den letzten Jahren konkretere Hinweise<br />

zum Ausmaß der Emissionen in Abhängigkeit von der Landbewirtschaftung gewonnen<br />

werden.<br />

5.4.2.1.1 NH3-Verluste<br />

Grundsätzlich entstehen Ammoniakverluste bei Kontakt von organischen Düngern<br />

und Mineraldüngern mit der Luft. Be<strong>im</strong> Stallmistverfahren entstehen die Verluste in<br />

erster Linie <strong>im</strong> Stall und bei der Lagerung, während be<strong>im</strong> Flüssigmistverfahren die<br />

Verlustanteile bei der Ausbringung überwiegen. Bei Flüssigmistausbringung spielen<br />

Temperatur, Zeitpunkt der Einarbeitung, Fließfähigkeit und Trockenmassegehalt, das<br />

Infiltrationsvermögen <strong>des</strong> Bodens, der Anteil von Ernterückständen sowie die Niederschlagsmenge<br />

eine entscheidende Rolle. Bei Weidehaltung entstehen ebenfalls<br />

erhebliche Ammoniakverluste (vgl. ISERMANN (1990 und 1994a).<br />

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