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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

Deutlich niedrigere N-Salden wie <strong>für</strong> den Ökologischen Betrieb <strong>des</strong> FAM (+17 kg<br />

N/ha) ermittelte NOLTE (1989) <strong>im</strong> Rahmen einer Hoftorbilanzierung <strong>für</strong> den biologisch-dynamisch<br />

wirtschaftenden Boschheidehof (Salden: -14,4 kg N, -1,2 kg P und<br />

-5,0 kg K je ha und Wirtschaftsjahr). Die P- und K-Salden sind <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

Ergebnissen <strong>im</strong> FAM ausgeglichener (vgl. Übersicht 5.22). Ähnliche Werte wie<br />

NOLTE (1989) errechnete auch KÖPF (1990) <strong>für</strong> den ebenfalls biologisch-dynamisch<br />

wirtschaftenden Thalhof, allerdings mit etwas günstigerem K-Saldo aufgrund von<br />

Strohzukauf (-14,1 kg N, -2,19 kg P, +1,04 kg K/ha*Jahr).<br />

Durch den Verzicht auf Zukauf von mineralischem Stickstoffdünger, die Einschränkung<br />

<strong>des</strong> Zukaufs an organischen Düngern und die Beschränkung <strong>des</strong> Leguminosenanteils<br />

zugunsten ökonomisch vorzüglicherer Marktfrüchte sind die Stickstoffsalden<br />

ökologisch wirtschaftender Betriebe in der Regel deutlich niedriger als die von<br />

konventionell oder integriert wirtschaftenden Betrieben. Durch die Umstellung von<br />

konventioneller auf ökologische Bewirtschaftung konnte z.B. am Ökohof Seeben der<br />

N-Saldo deutlich reduziert werden. Im ersten Jahr der Umstellung sank der N-<br />

Überschuss von 112 kg/ha (1993, konventionell) auf 42 kg/ha (1994). 1996 wurde mit<br />

-5 kg N/ha erstmals ein negativer N-Saldo erreicht. Dabei sanken die Ernteentzüge je<br />

ha LF von 117 kg N (1993) auf unter 90 kg N (1996). Aufgrund der unterlassenen P-<br />

und K-Düngung waren die Salden <strong>für</strong> beide Nährstoffe negativ. Wie <strong>im</strong> FAM stellt<br />

sich auch hier die Frage, ab wann eine ertragswirksame Abreicherung der pflanzenverfügbaren<br />

Nährstoffe bei Phosphor und Kalium zu erwarten ist (vgl. HÜLSBERGEN<br />

et al., 1996b; AUERSWALD, 1999; SPIESS et al., 1993; KOEPF, 1990). Ähnliche<br />

Ergebnisse, mit einer deutlichen Reduzierung <strong>des</strong> N-Saldos, wurden auch bei der<br />

Umstellung <strong>des</strong> Wassergutes Canitz, das <strong>im</strong> Bereich der bedeutendsten Grundwasservorräte<br />

der Stadt Leipzig liegt, auf Ökologischen Landbau erreicht. Dazu wurde<br />

ein drastischer Abbau der Tierbestände vorgenommen und die Fruchtfolge umgestaltet<br />

(Reduzierung der Hackfrüchte, Ausdehnung <strong>des</strong> Getreide- und Leguminosenanbaus).<br />

1996 (3. Jahr nach der Umstellung) betrug der N-Saldo -6,3 kg N/ha, während<br />

die Salden vor 1992/93 deutlich <strong>im</strong> positiven Bereich (max. +74,2 kg N/ha*Jahr)<br />

lagen. Gleichzeitig nahmen allerdings auch die N-Entzüge über das Erntegut um ca.<br />

10% ab (HELDT et al., 1997).<br />

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