24.04.2013 Aufrufe

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

6.2.4 Die Struktur der Agrarlandschaft und Anforderungen eines Biotopver-<br />

bun<strong>des</strong><br />

Naturschutzgebiete allein können höchstens einen Teil der bei uns existierenden Ar-<br />

ten retten. Deshalb ist die Vernetzung isolierter naturnaher Lebensräume ein wichti-<br />

ges Anliegen <strong>des</strong> integrierten Naturschutzes zur Erhaltung der Artenvielfalt und der<br />

Landschaft (vgl. z.B. HABER et al., 1994; UPPENBRINK & KLEIN, 1998). Diesem<br />

Ziel entsprechen sowohl die Absicht der Bayerischen Staatsregierung einen lan<strong>des</strong>weiten<br />

Biotopverbund zu schaffen (Regierungserklärung von Ministerpräsident Stoiber<br />

<strong>im</strong> Juli 1995), als auch die <strong>im</strong> Mai 1992 in Kraft getretenen Flora-Fauna-Habitat-<br />

Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG <strong>des</strong> Rates) zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume<br />

sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, dem ersten umfassenden Gesetz<br />

<strong>im</strong> Bereich Lebensraum- und Artenschutz auf EU-Ebene. HEYDEMANN (1999) hält<br />

einen Flächenanteil von 15% der Gesamtfläche der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland <strong>für</strong><br />

ein umfassen<strong>des</strong> Biotopverbundsystem <strong>für</strong> notwendig (eine Literaturzusammenfassung<br />

zu den potentiellen Flächenansprüchen <strong>des</strong> Arten- und Biotopschutzes in der<br />

Bun<strong>des</strong>republik Deutschland findet sich in HORLITZ (1994)).<br />

Die wesentlichen Bestandteile eines lan<strong>des</strong>weiten Biotopverbun<strong>des</strong> sind große, zusammenhängende<br />

Kernflächen in denen sich stabile Populationen mit langfristigen<br />

Überlebenschancen entwickeln können. Diese Kernflächen sollen als Spenderbiotope<br />

<strong>für</strong> die Verbindungsstrukturen, die als Trittsteine (kleinflächige Biotope) und Korridore<br />

(linienförmige Biotope) die Kernflächen miteinander verbinden, dienen. Auf den<br />

von diesem Netz naturnaher Flächen umspannten Nutzflächen wird eine nachhaltige<br />

Nutzung (Land- und Forstwirtschaft, Erholung und Freizeit etc.), die ein noch zu definieren<strong>des</strong><br />

Min<strong>des</strong>tmaß an Ressourcenschutz gewährleistet, gefordert (vgl. u.a.<br />

HABER et al., 1994; JEDICKE, 1994; BStMLU, 1997 sowie Kapitel 8.2.1.2).<br />

Zur tatsächlichen Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit linienförmiger Korridore in Bezug<br />

auf den Individuenaustausch (Genaustausch) und die dauerhafte Sicherung der<br />

Existenz sensitiver und gefährdeter Arten bestehen allerdings auch erhebliche Forschungslücken<br />

bzw. Kritikpunkte (vgl. z.B. MÜHLENBERG & HOVESTADT, 1991;<br />

PLACHTER & REICH, 1994; STEIDL & RINGLER, 1997a u. b; GRUTTKE et al.,<br />

1999). Dennoch ist anzunehmen, dass bei einer Verbindung gleicher Biotoptypen<br />

279

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!