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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Generaldiskussion<br />

PFADENHAUER, 1994; PLACHTER, 1994; RÖSLER, 1995; SRU, 1996;<br />

UPPENBRINK & KLEIN, 1998). Aus Sicht <strong>des</strong> Naturschutzes darf es nicht zu einer<br />

extremen Aufteilung in intensivst genutzte Produktionslandschaften (sogenannte<br />

„Agrarinseln“) einerseits und in Protektionslandschaften andererseits ohne „innere<br />

Differenzierung“ <strong>des</strong> jeweiligen Schwerpunktbereiches kommen (vgl. dazu u.a.<br />

HABER, 1971 bzw. KUHLMANN, 1993). Eine solche Entwicklung könnte in Grenz-<br />

ertragsgebieten zum Brachfallen großer, bisher landwirtschaftlich genutzter Gebie-<br />

te, verbunden mit dem Verlust an Biodiversität und dem Erscheinungsbild der typi-<br />

schen Kulturlandschaft, führen. Auf der anderen Seite könnte in Regionen, die in-<br />

tensivst landwirtschaftlich genutzt werden ein hohes Gefährdungspotential, insbe-<br />

sondere von Böden und Gewässern entstehen, wodurch Min<strong>des</strong>tfunktionen <strong>des</strong><br />

Agrarökosystems in Frage gestellt und u.U. hohe Kosten <strong>für</strong> die Allgemeinheit ent-<br />

stehen könnten.<br />

Inwieweit Ziele <strong>des</strong> Naturschutzes durch die Landwirtschaft umgesetzt werden,<br />

hängt wesentlich von der Möglichkeit der Integration der erforderlichen Maßnahmen<br />

in die spezifische Organisation und den Ablauf <strong>des</strong> einzelnen Betriebes ab. Da die-<br />

se Integration nicht in jedem Fall möglich ist, erscheint eine Kombination beider<br />

Strategieansätze am ehesten zielführend. Der Rat von Sachverständigen <strong>für</strong> Um-<br />

weltfragen betrachtet daher die Umsetzung <strong>des</strong> Konzeptes einer differenzierten<br />

Landnutzung (vgl. HABER, 1971) unter Fortführung <strong>des</strong> Ansatzes der Integration<br />

mit partieller Segregation bei Einhaltung von Min<strong>des</strong>tkriterien einer umweltscho-<br />

nenden Landwirtschaft als ein Hauptziel (vgl. SRU, 1996; PLACHTER, 1994).<br />

Wie die Untersuchungen an der Versuchsstation Scheyern, aber auch die Auswer-<br />

tung verschiedener Vergleichsuntersuchungen zwischen ökologischen und inte-<br />

grierten/konventionellen Bewirtschaftungssystemen zeigt, weist der Ökologische<br />

Landbau deutliche Vorzüge hinsichtlich <strong>des</strong> biotischen Ressourcenschutzes auf<br />

(vgl. FRIEBEN, 1997; PFIFFNER, 1997). Dennoch können auch durch den Ökologischen<br />

Landbau bei weitem nicht aller Naturschutzziele, z.B. die Erhaltung gefährdeter<br />

Arten, zufriedenstellend erfüllt werden (vgl. ALBRECHT & MATTHEIS, 1998).<br />

Die Reduzierung der landwirtschaftlichen Nutzungsintensität zugunsten <strong>des</strong> biotischen<br />

Ressourcenschutzes verlangt eine völlig andere D<strong>im</strong>ension der Extensivierung<br />

als dies <strong>für</strong> den abiotischen Ressourcenschutz erforderlich ist. Keine Form der<br />

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