14.02.2013 Aufrufe

1913 - Det danske Fredsakademi

1913 - Det danske Fredsakademi

1913 - Det danske Fredsakademi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

CHE FBIEDENS -WARTE. 3<br />

langen*). Daß man aber doch bald zu einem<br />

Wendepunkt in der Rüstungfrage gelangen<br />

muß, soll die Menschheit mit ihren politischen,<br />

sozialen und wirtschaftlichen Interessen nicht<br />

dauernd geschädigt werden; und daß die baldige<br />

Erreichung dieses Wendepunktes geradezu<br />

im eigensten Interesse der Wehrmacht selbst<br />

liegt.<br />

Alle Komponenten vereinigen sich somit<br />

zu der Resultierenden : Weg mit den<br />

Riesenarmeen und Ersatz derselben durch<br />

kleine Heere.<br />

Von der theoretischen Erkenntnis bis zur<br />

praktischen Umsetzung ist aber ein recht weiter<br />

Weg. Das ganze Problem kann erst dann ins<br />

Rollen gebracht werden, bis die Frage, wer<br />

den ersten Schritt zu unternehmen habe,<br />

gelöst ist.<br />

Hier, wo der einzelne machtlos ist einzugreifen,<br />

müßte eine dankbare Aufgabe aller<br />

wahren Friedensfreunde und deren Vereinigungen<br />

sein.<br />

Vor allem wäre von diesen Organisationen<br />

klarzustellen, wie sich die einzelnen Staaten<br />

zur Abrüstungsfrage stellen, dann, welche Ansichten<br />

sie hinsichtlich des , .kleinen Heeres"<br />

hegen.<br />

Das so gewonnene Material müßte nun<br />

vorbereitet werden und als Resultat die von<br />

jedem Staate zu tragende Rüstung zu Wasser<br />

und zu Lande ergeben.<br />

Die Einwirkung auf die einzelnen Staaten<br />

sich der, zweifellos einen Eingriff in die Souveränitätsrechte<br />

darstellenden, Rüstungsbeschränkung<br />

zu unterwerfen, wird allerdings<br />

keine leichte Arbeit sein.<br />

Aber wo ein klarer Wille ist, muß auch<br />

ein gangbarer Weg sein.<br />

Steter Tropfen höhlt den Stein!<br />

Die englisch -deutsche<br />

Flottenformel.<br />

Von besonderer Seite.<br />

Die Erklärung des Staatssekretärs v. T i r -<br />

pitz, daß die Formel 16:10 als Stärkeverhältnis<br />

der Schlachtschiffe Englands und<br />

Deutschlands für die nächsten Jahre akzeptabel<br />

sei, sagt zunächst nur, daß für einige Jahre,<br />

wo nach Churchill England in Anbetracht des<br />

noch bestehenden Gefechtswerts seiner Prae-<br />

Dreadnoughts mit jener Ueberlegenheit<br />

von 60 o/o in Dreadnoughts auszukommen<br />

glaubt, Deutschland nicht die Absicht hat,<br />

*) Es braucht in diesen Blättern wohl nicht<br />

erst betont zu werden, wie sehr der gesch.<br />

Herr Verfasser das Problem verkennt. Von<br />

„ewigem Frieden" und „allgemeiner Abrüstung"<br />

ist nur in den Witzblättern die R,ede, wenn sie<br />

die Friedensbewegung in den Kreis ihrer Betrachtungen<br />

ziehen; aber nirgends im Programm<br />

dieser Bewegung. Die Red. d. „F.-W.".<br />

92<br />

sein Flottengesetz vom letzten Jahre zu ändern.<br />

Churchill betonte allerdings in seiner Flottenrede<br />

vom 18. März 1912, daß, wenn Deutschland<br />

über sein damaliges Flottengesetz (1908)<br />

hinausginge, England genötigt sein würde, für<br />

jedes Schiff mehr „zwei" auf Stapel zu legen,<br />

und daß mithin etwaige Mehrbauten das Verhältnis<br />

zuungunsten Deutschlands ändern<br />

würden. Dieser Fall ist eingetreten. Die Erregung<br />

und die englandfeindliche Stimmung,<br />

die 1911 durch die Agitation von Kolonialund<br />

Flottenverein wegen der Marokkoangelegenheit<br />

erzeugt wurden, führten im vergangenen<br />

Jahre dazu, diese Feststellung<br />

Churchills außer Acht zu lassen und durch<br />

ein neues Flottengesetz vom Mai 1912 die Zahl<br />

der Linienschiffe um drei zu erhöhen. In dem<br />

britischen Bauplan wird sich dies in der Folge<br />

aussprechen, da das Ministervvort in England<br />

unantastbar sein dürfte. Aber auch wenn sich<br />

hierdurch die Formel in I6V2 : 10 für die<br />

nächsten Jahre ändert, wird dies ohne Einfluß<br />

bleiben. Zweifellos strebt man in den Regierungskreisen<br />

Deutschlands wie Englands<br />

danach, aus dem Stadium der Feindseligkeit<br />

zu einem modus vivendi zu kommen, da beide<br />

Länder den Frieden wollen und das Phantom<br />

vom unvermeidlichen Krieg lediglich ein<br />

Aktionsmittel der Flottentreiber ist.<br />

Churchill sagte noch in seiner Rede<br />

vor Jahresfrist, daß England ebenso<br />

wie der Erhöhung auch der „Verminderung"<br />

der deutschen Schiffszahl<br />

sofort proportional folgen<br />

würde, und daß, wenn z. B. <strong>1913</strong> in<br />

Deutschland durch Nichtbau „ein<br />

weißes Blatt in das Buch des Mißverstehens<br />

eingeschaltet würde",<br />

mit den nicht gebauten 3 deutschen<br />

Schiffen 5 gewaltige englische<br />

Ueberdreadnoughts weggewischt<br />

werden würden und dies mehr sei,<br />

alsnachseinerEr Wartung Deutschland<br />

in der glänzendsten Seeschlacht<br />

zu erreich en hoffen könne.<br />

Der Ersparnis von 6 bis 7 Millionen Pfund<br />

Sterling (120 bis 140 Millionen Mark) stände<br />

kein Nachteil durch Verringerung der Schiffszahl<br />

gegenüber. Trotzdem durch das Zusammengehen<br />

Deutschlands und Englands in<br />

der jetzigen Orientkrisis den Elementen, die<br />

die Völker gegeneinander hetzten, der Boden<br />

entzogen worden ist, dürfte es in Deutschland<br />

kaum möglich sein, dem Vorschlage Churchills,<br />

ein Jahr im Dreadnoughtbau eine<br />

Pause eintreten zu lassen, Folge zu geben,<br />

denn der Lärm derer, die bisher für eine Beschleunigung<br />

der deutschen Flottenbauten eintraten,<br />

würde ganz gewaltig sein und1 in England<br />

indirekt Unterstützung finden. Denn dort<br />

finden sich einerseits patriotische Politiker,<br />

denen das Wachstum der deutschen Flotte<br />

wegen seiner Wirkung auf die Vergrößerung<br />

der britischen und wegen des Zusammen<br />

schließens von Mutterland und Kolonien nicht

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!