14.02.2013 Aufrufe

1913 - Det danske Fredsakademi

1913 - Det danske Fredsakademi

1913 - Det danske Fredsakademi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIE FRIEDENS -^w^fZTE = ;©<br />

jeder Nation die größte Freiheit bei Beurteilung<br />

des Falles eingeräumt wird. Wenn der<br />

Grundsatz der Untersuchung angenommen<br />

wird, und einzelne Vorschläge des Planes,<br />

gegen die Einwände möglicherweise erhoben<br />

werden sollten, richtiggestellt sind, bleibt<br />

nichts anderes zu tun übrig, als die Lösung der<br />

Untersuchungsmethode.<br />

Der Entwurf des Abkommens, den ich den<br />

Vertretern der ausländischen Nationen unterbreitet<br />

habe, ist folgender:<br />

Die Vertragsteile willigen ein, daß Streitfragen,<br />

welcher Art diese auch seien, nach Versagen<br />

diplomatischer Bemühungen zum Zweck<br />

einer Untersuchung und Erstattung eines Berichtes<br />

einer internationalen Kommission (über<br />

deren Zusammensetzung man übereinkommen<br />

müsse) unterbreitet werden sollen, und erklären<br />

sich bereit, keinen Krieg zu beginnen und keine<br />

Feindseligkeiten zu eröffnen, solange die Untersuchung<br />

nicht abgeschlossen und der Bericht<br />

nicht erstattet ist.<br />

Die Untersuchung soll auf Initiative der<br />

Kommission als eine laufende Sache, ohne die<br />

Formalität eines Ansuchens von irgendeiner<br />

Partei, vorgenommen werden. Der Bericht müßte<br />

binnen (die Zeit wäre zu bestimmen), vom Datum<br />

der Untersuchung des Streitfalles an gerechnet,<br />

vollendet sein, aber die Streitteile behalten sich<br />

das Recht vor, unabhängig von dem Befund, nach<br />

erfolgter Berichterstattung zu handeln.<br />

Der Plan und seine Aufnahme.<br />

Die wichtigsten Punkte des Uebereinkommens,<br />

das der Präsident mit Zustimmung<br />

des Senats mit anderen Nationen einzugehen<br />

bereit ist, sind im obigen Entwurf genannt.<br />

Die Tatsache, daß sich der Entwurf nicht<br />

in <strong>Det</strong>ails' verlieren will, kann am besten<br />

dadurch erklärt werden, daß <strong>Det</strong>ails untergeordnete<br />

Bedeutung haben und zwischen<br />

zwei abschließenden Staaten in verschiedenen<br />

Fällen verschieden sein können. Die den<br />

ausländischen Diplomaten überreichte Ausfertigung<br />

enthält bloß. den hauptsächlichsten<br />

Vorschlag, das heißt, daß der Präsident der<br />

Vereinigten Staaten bereit ist, Abkommen<br />

mit ausländischen Ländern zu schließen, die<br />

auch andere "Methoden zur Schlichtung etwaiger<br />

Streitigkeiten vorsehen, und die hauptsächlich<br />

jene Fragen betreffen, die nicht in<br />

einem gewöhnlichen Schiedsvertrag einbezogen<br />

sind. Schiedsverträge nehmen immer<br />

gewisse Fragen von der schiedsgerichtlichen<br />

Austragung aus, und wenn sie es nicht tun,<br />

so kann trotzdem eine Lücke in der Tat-*<br />

sache gefunden werden, daß die Schiedsgerichtsbarkeit<br />

nicht obligatorisch ist und,<br />

zumeist, nicht obligatorisch gemacht werden<br />

kann. Es wurde vorgeschlagen, diesen Plan<br />

als eine Klausel den künftigen Schiedsverträgen<br />

einzuverleiben, damit den Einwendungen,<br />

die gegen dieses Abkommen, das<br />

auch Fragen nationaler Ehre einschließt, dadurch<br />

begegnet wird. Aber sei es als Separat-,<br />

sei es als allgemeines Abkommen über Schiedsgericht<br />

und Untersuchung, — diese Klausel<br />

446<br />

wird immer einen wohltätigen Einfluß ausüben.<br />

Während dieser Artikel verfaßt wird,<br />

haben schon 26 Nationen den Vorschlag des<br />

Präsidenten Wilson wohlwollend in Erwlägung<br />

gezogen.<br />

Ueber die Zeit, in der der Bericht erstattet<br />

werden muß, müßte man sich noch<br />

schlüssig werden, aber jede, wenn auch noch<br />

so kurze Zeit läßt eine Möglichkeit zur Untersuchung<br />

und zur Beratung, und es ist zu<br />

hoffen, daß die festgesetzte Zeit genügen<br />

wird, um eine kriegslose Schlichtung zu sichern.<br />

Zum Schluß möchte ich sagen, daß, alles<br />

in allem genommen, die den Weltfrieden und<br />

das* Gedeihen verheißenden Bedingungen niemals<br />

günstiger waren als jetzt, und indem ich<br />

dies behaupte, beziehe ich mich hauptsächlich<br />

auf jene Kriege, die sich zwischen zwei<br />

großen Mächten ereignen könnten, die früher<br />

oder später anderer Mächte Krieg veranlassen<br />

würden. Das würde Hunderte an<br />

Millionen, das Leben von Hunderten und Tausenden<br />

Menschen kosten, und an Zeit Monate,<br />

vielleicht Jahre beanspruchen. Die<br />

Hauptsache ist, uns einander davon zu überzeugen,<br />

daß wir zur Schlichtung der Streitfälle<br />

an Stelle des Krieges das Recht setzen<br />

wollen, weil, „wo ein Wille ist, auch ein<br />

Weg ist."<br />

Patriotismus<br />

und Dividendenhunger.<br />

Von L. P e r s i u s<br />

Kapitän zur See a. D., Berlin.<br />

Die Firma Krupp schüttet dieses Jahr<br />

eine Dividende von 14% aus. 1909/10 betrug<br />

die Dividende 8%, 1910/11 10% und<br />

1911/12 12 o/o. Man sieht, das Waffengeschäft<br />

steht in steigender Blüte, und auch für die<br />

Zukunft .<br />

brauchen die Aktionäre keine Sorge<br />

zu haben. Fast in allen Ländern ist die<br />

Rüstungsschraube in Bewegung, die für sie<br />

arbeitet. Deutschland ging voran mit seinem<br />

Milliardenopfer, von dem ein recht beträchtlicher<br />

Prozentsatz in die Taschen der Militärlieferanten<br />

wandern wird. Frankreich mußte<br />

folgen. Die Kosten seiner Heeresvermehrung<br />

betragen auch etwa eine Milliarde. Aber in<br />

Deutschland ist man nun keineswegs zufrieden.<br />

Schon stellt der Wehrverein mit<br />

Emphase — Nachrichten vom 20. November<br />

— fest, daß das deutsche Heer auch nach<br />

Durchführung der letzten Vorlage dem französischen<br />

beträchtlich unterlegen sei, und es<br />

werden verschiedene Vermehrungen und Verbesserungen<br />

gefordert. Die Zeitschrift des<br />

deutschen Wehrvereins, „Die Wehr", sagte<br />

wörtlich in ihrer September-Nummer <strong>1913</strong>:<br />

„Die französische Armee hatte bisher eine<br />

Kopfstärke von rund 620 000 Mann, denen<br />

wir rund 670000 Mann gegenüberstellten."<br />

Nach den neuen Berechnungen des Wehr-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!