1913 - Det danske Fredsakademi
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CHE FRIEDENS -WARTE •§><br />
anarchistischen Treiben des Chauvinismus<br />
machtvoll entgegentreten und dieses Gift am<br />
Leibe der Völker ausrotten.<br />
Die Aufmerksamkeit der Regierungen<br />
wie der Völker wird sich daher bald diesem<br />
,Werke, dessen nähere Besprechung vorbehalten<br />
bleibt, zuwenden. Wir machen daher<br />
alle dringend auf diese Neuerscheinung aufmerksam<br />
!<br />
Loreburn,<br />
Capturo a t s e a , VI u. 179 S., London,<br />
Methuen & Co.<br />
J>ie Zahl derer, die in England für die<br />
Beseitigung des Seebeuterechts eintreten, wird<br />
immer größer. Namentlich die Arbeit von<br />
Macdonell, des Londoner Professors, die<br />
seinerzeit auch hier (1911, S. 155) kurz besprochen,<br />
wurde, ist in dieser Hinsicht sehr<br />
bemerkenswert. Auch die deutsch-englische<br />
Verständigungskonferenz hat sich kürzlich mit<br />
diesem Probleme nach einem interessanten Berichte<br />
Eickhoffs befaßt. Kein Wunder, daß<br />
sogar die Carnegiefriedensstiftung einen französischen<br />
Juristen, Staatsanwalt Dumas, damit<br />
beauftragt hat, ein Werk über die ökonomischen<br />
Wirkungen des Seebeuterechts zu<br />
schreiben, das demnächst erscheinen dürfte.<br />
Das Werk Loreburns ist nun ein erneuter<br />
Verstoß von englischer Seite gegen das<br />
alte Raubrecht der Seebeute. Verfasser, früherer<br />
Lordkanzler, weist eingehend nach, daß<br />
gerade England durch die Anwendung des Seebeuterechts<br />
besonders geschädigt werden würde.<br />
Aber er geht noch weiter. Auch gegen die<br />
Konterbande erklärt er sich und nimmt den<br />
Antrag Englands auf der zweiten Haager Konferenz<br />
wieder auf, Waren der Konterbande<br />
genau so zu behandeln wie anderes Privateigentum.<br />
Sodann wendet er sich gegen die<br />
Blockade, die er nur gestatten will, um eine<br />
Landbelagerung zu unterstützen oder um die<br />
seeseitige Versorgung von Truppen mit<br />
Lebensmitteln und sonstigen Vorräten zu verhindern.<br />
Auch mit der Beibehaltung der<br />
Minen ist er keineswegs einverstanden, und<br />
macht radikale Vorschläge, die nicht weit von<br />
der Forderung des völligen Verbotes entfernt<br />
sind.<br />
Bas B !uch Loreburns verdient ernsteste<br />
Beachtung und wird zweifellos die gute Position<br />
derer stärken, die im Interesse der Humanität<br />
und des modernen Zieles des Krieges einer<br />
Abschaffung des Beuterechts zur See das Wort<br />
reden. Es ist mit überzeugender Logik geschrieben<br />
und hebt die realen Gesichtspunkte<br />
scharf hervor. Es wird alle, die für die Unverletzlichkeit<br />
des Privateigentums im Seekriege<br />
kämpfen, mit neuem Mute und neuer Begeisterung<br />
erfüllen.<br />
Wir wünschen, daß das Buch bald ins<br />
Deutsche übersetzt wird.<br />
Lange,<br />
Annuaire de l'Union Interparlementaire,<br />
3. annee, <strong>1913</strong>, Misch & Thron,<br />
XXVII u. 291 S., Preis 5 Fr.<br />
Das Jahrbuch der Interparlamentarischen<br />
Union ist in seiner Art mustergültig und legt<br />
nicht nur ein treffliches Zeugnis ab von dem<br />
Wachstum und den Arbeiten der Union, sondern<br />
auch von dem Fortschritte der Schieds-<br />
318<br />
gerichtsbarkeit und der internationalen Organisation.<br />
Das Buch ist vorläufig noch das<br />
einzige, woraus man sich z. B. über die nationalen<br />
Komitees zur Vorbereitung der dritten<br />
Haager Konferenz informieren kann. In der<br />
Einleitung befinden sich zwei Beographieen von<br />
Passy und Beernaert aus der Feder von<br />
d'Estournelles und H o u z e a u d e<br />
Lehaie, mit den Bildern der beiden Vorkämpfer<br />
geschmückt. Aus dem reichen Inhalt<br />
sei noch hervorgehoben: eine Uebersicht<br />
über die Ratifikationen der Abkommen der<br />
zweiten Haager Konferenzen, über die neuesten<br />
Schiedsfälle und die Beschlüsse der neuesten<br />
internationalen Völkerrechts- und Friedenskonferenzen.<br />
Dr. Max Landmann,<br />
Weltstaat und Weltfrieden, Leipzig,<br />
Bruno Volger, 39 S. Preis GO Pfg.<br />
Die vorliegende Schrift erscheint verfehlt.<br />
Der Verfasser befürwortet nichts weniger als<br />
einen Weltbundesstaat, der durch einen Staatsvertrag<br />
der Mächte eins zwei drei geschaffen<br />
werden soll. Derartige Schriften schädigen nur<br />
die Bewegung, weil sie eine unrichtige Anschauung<br />
über das Wesen und die Methode<br />
des Pazifismus verbreiten.<br />
Felix Meyer,<br />
Das Weltwechselrecht, vv e u w<br />
Leipzig,<br />
A.<br />
I.<br />
Deichertsch*<br />
dchertsche Verlagsbuchhandlung, 1909,<br />
Band nd VI u.<br />
757 S., IL Band 434 S.<br />
Preis 29 M.<br />
Felix Meyer,<br />
Das Weltscheckrecht, Berlin, Franz<br />
Vahlen, <strong>1913</strong>, I. Band X u. 5G8 S., II. Band<br />
IV u. 426 S., Preis 31 M.<br />
An den erstaunlichen Fortschritten, die<br />
in neuester Zeit das Weltverkehrsrecht gemacht<br />
hat, geht auch die Friedensbewegung nicht<br />
teilnahmslos vorüber. Denn die großartigen<br />
Kodifikationsbestrebungen auf diesem Gebiete<br />
bringen die Völker außerordentlich näher und<br />
beweisen, wie stark die gegenseitige Abhängigkeit<br />
aller untereinander ist. So ist es auch<br />
ganz berechtigt, daß gerade dem neuesten Entwürfe<br />
über ein internationales Wechselrecht von<br />
seiten des Pazifismus ein ganz außerordentliches<br />
Verständnis entgegengebracht wird. Wir<br />
finden denn auch sowohl in dem Jahrbuch<br />
der Interparlamentarischen Union, wie<br />
in dem holländischen Friedensjahrbuche „Grotius"<br />
den Entwurf eines internationalen Wechselrechts<br />
besprochen. Zu denen, die seit Jahren<br />
auf diesem Gebiete planmäßig gearbeitet, die<br />
Aufmerksamkeit der Völker und Regierungen<br />
geschärft, die Einzelheiten der Probleme selbst<br />
vertieft haben, gehört in allererster Linie der<br />
Kammergerichtsrat Felix Meyer in Berlin,<br />
der Begründer und erste Vorsitzende der Internationalen<br />
Vereinigung für vergleichende<br />
Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre.<br />
Man darf, wenn man seine Verdienste richtigwürdigen<br />
will, nicht nur auf diese mehr als<br />
2000 Druckseiten umfassenden Werke blicken,<br />
sondern muß über die emsige Tätigkeit dieses<br />
Gelehrten im Dienste der Propaganda seiner<br />
Ideen informiert sein. In aller Herren Länder<br />
hat Meyer für ein Weltwechselrecht gearbeitet.<br />
Wenn man die Geschichte des<br />
Haager Wechselrechtsentwurfes schreibt, so<br />
wird der Name Felix Meyer an erster