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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FRIEDENS -WAGTE 3<br />

Verstärkung der Zahl und Offensivkraft<br />

der französischen Wehrmacht<br />

hingewirkt und dabei in<br />

denkbar schärfsten Ausdrücken<br />

in Chauvinismus gearbeitet hat."<br />

Das ist die allerunver schämteste<br />

Umkehrung der Tatsachen!<br />

Wir kennen die tapfere Rede, mit der<br />

d'Estournelles das „Dreijahr - Gesetz" im<br />

Senat bekämpft hat, sich dabei stürmischen<br />

Unterbrechungen aussetzend, und den<br />

Haß der ganzen Kriegspartei inner- und<br />

außerhalb des Landes auf sein Haupt ladend.<br />

Es gibt eine Redensart : „Dieser Mensch lügt<br />

wie ein roter Hund." Wer diesen fernliegenden<br />

Vergleich erfunden hat, der kannte die Journaille<br />

nicht.<br />

In der Chronik der Zeitgeschichte kann<br />

man an der von Lloyd George in Angriff<br />

genommennen Bodenreformkampagne nicht<br />

vorübergehen. Hier bereitet sich vielleicht<br />

die größte Wandlung in der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der menschlichen Gesellschaft<br />

vor.<br />

Der Ritualmord-Prozeß in Kiew. Ganz<br />

im Geiste mittelalterlicher Hexenprozesse geführt,<br />

ist er eine Schande für Rußland.<br />

Doch nein, nicht für Rußland, denn auch dort<br />

erheben sich heftige Proteste, sondern nur für<br />

die „schwarzen Hundert", für die „echt<br />

russischen Männer". Und ist nur Rußland<br />

reaktionär ? Gibt es brutalen Antisemitismus<br />

nur dort ? Der Dreyfußprozeß wurde<br />

mit derselben judenverfolgenden Absichtlichkeit<br />

geleitet und unter ganz ähnlichen Begleiterscheinungen.<br />

Das fürchterliche ist nur<br />

die allerdings in Rußland mehr als anderswo<br />

liegende Pogromgefahr. Im österreichischen<br />

Parlament wurde über den Prozeß und über<br />

die drohenden Pogrome interpelliert. „Gibt<br />

es denn da kein Forum ?" fragte der Interpellant.<br />

Nein, leider, das gibt es noch nicht;<br />

aber die Vision davon ist in der pazifistischen<br />

Weltanschauung schon aufgestiegen. Sie<br />

wird sich verwirklichen, wie alles, was zugleich<br />

heiß' ersehnt und klar begriffen ist,<br />

sich verwirklichen muß.<br />

Anfang Oktober. Auf dem englischen Kirch enkongress<br />

in Southampton wird die anglodeutsche<br />

Verständigung in nachdruckvollster<br />

Weise vertreten.<br />

Anfang Oktober. In London wird mit der Veröffentlichung<br />

eines neuen Friedensorgans, „War and<br />

Peace" betitelt, begonnen, das sich die Vertretung der<br />

Norman Angell'schen Ideen zur Aufgabe macht.<br />

428<br />

15. Oktober. Abhaltung einer Konferenz pazifistischer<br />

Pastoren in Berlin anlässlich der Jubiläumstagung<br />

des Deutschen Protestanienvereins.<br />

18. Oktober. In seiner Bede in Manchester<br />

wiederholt Lord Churchill seinen bereits im<br />

März gemachten Vorschlag zur Einführung eines<br />

Flotten-Feierjahres zwischen Gross-Britannien<br />

und Deutschland.<br />

21. Oktober. Die Leipziger Stadtvertretung<br />

beschliesst, die Gruft der in der Schlacht bei Leipzig<br />

gefallenen französischen Soldaten fortan am 18. Oktober<br />

zu schmücken.<br />

21. Oktober. Der russische Minister des Aeussem<br />

Sasanow, in Berlin.<br />

25. und 26. Oktober. Kaiser Wilhelm zum<br />

Besuch des Thronfolgers Erzherzog Franz<br />

Ferdinand in Konopischt und des Kaisers Franz<br />

Josef in Schönbrunn.<br />

31. Oktober. Im amerikanischen Repräsentantenhaus<br />

tritt Hensley (Missouri) für den<br />

Vorschlag Lord Churchills ein. Der Sprecher<br />

Clark bezeichnet die gegenwärtige Bivalität im Fiottenbau<br />

als „Gipfel des Idiotismus".<br />

Ende Oktober. In Berlin findet eine gemeinsame<br />

Tagung der britischen und der deutschen<br />

König-Eduard-Stiftung statt.<br />

Ende Oktober. Li Paris tagt eine Internationale<br />

Kommission für die Vereinheitlichung<br />

der Zeit.<br />

Anfang November. König Ferdinand von<br />

Bulgarien in Wien.<br />

AUS DER ZEITO<br />

Rüstungsproblem.<br />

unterirdische Arbeit. :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: ::<br />

Es wird uns geschrieben<br />

Der Krupp-Prozeß wirft ein eigentümliches<br />

Licht auf die unterirdische Arbeit,<br />

die der von Krupp angestellte frühere Oberfeuerwerker<br />

Brandt im Interesse der Firma<br />

geleistet hat, und zeigt, daß jene auch dort<br />

stattfindet, wo man sie bisher nicht vermutete.<br />

Auch bei der Verhetzung der Völker<br />

spielt unterirdische Arbeit zweifellos heutigen<br />

Tages eine große Bolle. Es ist auf-<br />

fallend, daß den Rüstungsforderungen in<br />

neuerer Zeit fast ausnahmslos eine tendenziöse<br />

Verhetzung vorangeht. In England,<br />

in Frankreich, in Deutschland, überall<br />

entstanden zur gegebenen Zeit Zeitungsartikel<br />

und Broschüren, die Mißtrauen und<br />

Mißstimmung zwischen den Völkern entfachten.<br />

Der Verdacht liegt nahe, daß diese<br />

Ait Preßtätigkeit von den Kreisen unterstützt<br />

wird, die für Erweiterung der<br />

Rüstung sind, gleichgültig, ob' sie ein patriotisches<br />

oder sonstiges Interesse dafür<br />

haben. Zu den Broschüren, die neben

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