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1913 - Det danske Fredsakademi

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@= DIE FRIEDENS -WARTE<br />

deutsche Organe verächtlich die Nase, als<br />

•über Phantasten, die nicht begreifen können,<br />

daß in der Politik Gefühlswerte keine<br />

Bedeutung hätten.<br />

Man sieht, es ist notwendig, daß die<br />

Bilanz und die Entstehungsgeschichte des<br />

BalkanVerbrechens geschrieben wird. Wir, die<br />

wir das traurige Schicksal haben, unter der<br />

drückenden Atmosphäre jener Verwesungsphilosophie<br />

zu leben, wir haben die traurige<br />

Pflicht, den kommenden Geschlechtern wenigstens<br />

zu beweisen, daß nicht alles verwest,<br />

verrottet und korrupt war in dem Europa<br />

am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts.<br />

Zu den Lehren dieses Krieges gehören<br />

ja auch erfreuliche Tatsachen. So, daß es<br />

gelang, den Krieg zu lokalisieren und den<br />

erwarteten Zusammenstoß der europäischen<br />

Großmächte zu verhindern. Ferner, daß es gelang,<br />

den anglo-deutschen Konflikt zu überwinden<br />

und eine größere Stetigkeit in die<br />

europäischen Verhältnisse hineinzubringen. Die<br />

wichtigste Forderung ist es aber jetzt, den<br />

Zwiespalt zwischen den beiden Bündnisgruppierungen<br />

zu überbrücken* da er allein jene Situation<br />

schafft, die es den Privatunternehmern<br />

der Verhetzung ermöglicht, Kriegsgefahren zu<br />

zeitigen und sogar Kriege zum Ausbruch zu<br />

bringen. Der Balkankrieg ist noch nicht zu<br />

Ende. Seine direkte Aktion ist lediglich eingestellt<br />

worden. Jeder Friedensvertrag, der<br />

da unten unterzeichnet wurde, ist eine gleisnerische<br />

Lüge und mit dem geheimen Vorbehalt<br />

geschlossen worden, ihn bei nächster<br />

Gelegenheit zu brechen. Europa, das sich so<br />

trefflich zu schützen weiß, wenn die Pest oder<br />

die Cholera an seiner äußersten Peripherie<br />

pochen, es hätte die Macht, auch den Balkan<br />

politisch zu sanieren, wenn es nur erst da<br />

wäre; wenn über unhaltbare mystische Voreingenommenheit<br />

hinweg jene Sonderbünde,<br />

die so grotesk dem Frieden dienen wollen<br />

und uns vor lauter Kriegsgefahr das Atmen<br />

rauben, sich endlich zum europäischen Frie-<br />

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