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1913 - Det danske Fredsakademi

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Präsident G-oblet ermutigte ihn zu seinem Vorhaben.<br />

An dem oben erwähnten 31. Oktober 1888<br />

fand jene Parlamentarier-Zusammenkunft statt,<br />

an der statt der erhofften 200 nur 9 englische<br />

Deputierte erschienen waren, denen nur 25 französische<br />

Abgeordnete gegenüberstanden. Die<br />

Sitzung war nur von kurzer Dauer. Sie währte<br />

eine Stunde und zeitigte eine Anzahl Resolutionen,<br />

durch deren eine beschlossen<br />

wurde, für das folgende Weltausstellungsjahr<br />

eine neue Zusammenkunft einzuberufen, zu der<br />

die schiedsgerichtsfreundlichen Parlamentarier<br />

giuch der anderen Parlamente zuzuziehen sind.<br />

Es wurde ein Komitee eingesetzt, das diese Zusammenkunft<br />

vorzubereiten hatte. Damit war<br />

die interparlamentarische Union<br />

begründet. Aus jener schlecht besuchten,<br />

von den Zeitgenossen nur kaum beachteten<br />

Vereinigung entwickelte sich jene Körperschaft,<br />

die heute in 21 Parlamenten 3640 Mitglieder<br />

umfaßt, deren großer Einfluß auf die Entwicklung<br />

der internationalen Beziehungen des<br />

Völkerrechts und namentlich des Haager Werkes<br />

von der ganzen Kulturwelt anerkannt wird.<br />

Man sieht, es ist nicht die Masse notwendig,<br />

um große Folgen zu zeitigen.<br />

Und noch auf eine andere Parlamentsentrevue<br />

sei hier hingewiesen^ Sie fand zwischen<br />

dem 21. und 25. Juli 1903 in London statt.<br />

Das Commercial Committee des englischen<br />

Unterhauses war nach Paris gekommen, um die<br />

französischen Parlamentarier zu einer in London<br />

abzuhaltenden gemeinsamen Sitzung einzuladen.<br />

Der Zweck war die Besprechung einer gemeinsamen<br />

Aktion zur Herstellung eines ständigen<br />

Schiedsgerichtsvertrages zwischen England und<br />

Frankreich.<br />

Neunzig Mitglieder des französischen Parlaments<br />

leisteten jener Einladung Folge. Also<br />

iange nicht so viel als französische Parlamentarier<br />

in Bern anwesend waren. Das Ergebnis<br />

jenes denkwürdigen Parlamentsbesuches war<br />

•nicht nur der Schiedsvertrag, der noch im selben<br />

Jahre zwischen England und Frankreich unterzeichnet<br />

wurde, sondern auch die Entente cordiale,<br />

die die politischen Verhältnisse Europas<br />

in entscheidender Weise beeinflußte.<br />

Die Adresse der englischen Kirchen an den Kaiser.<br />

Eine Deputation, an deren Spitze der<br />

Bischof Boyd Carpenter sich befand,<br />

überreichte am 16. Juni dem Kaiser aus Anlaß<br />

seines RegierungsJubiläums eine Adresse,<br />

deren Wortlaut hier festgehalten werden soll.<br />

„An Seine Majestät den Deutschen Kaiser.<br />

Untertänige Adresse des Britischen Ausschusses<br />

der Vereinigten Ausschüsse von<br />

Kirchen im Britischen und Deutschen Reich<br />

zur Förderung freundschaftlicher Beziehungen<br />

zwischen beiden Völkern. Eure Majestät wolle<br />

uns gestatten, als den Vertretern des Ausschusses<br />

Eurer Majestät unsere respektvollsten<br />

und herzlichsten Glückwünsche zum 25. Jahres-<br />

tage von Eurer Majestät Besteigung des Kaiserlichen<br />

Thrones von Deutschland darzubringen.<br />

Die Periode, während welcher Eure Majestät<br />

negiert haben, ist gekennzeichnet durch einen<br />

außergewohnlichen Fortschritt in der materiellen,<br />

moralischen und intellektuellen Wohlfahrt<br />

des deutschen und unseres eigenen Volkes<br />

und an diesen Segnungen haben auch andere<br />

Nationen teilgenommen. Ein solcher Fortschritt<br />

ist nur möglich, wenn die Völker frei<br />

sind von den Besorgnissen und Störungen des<br />

Krieges, und wir erkennen es mit Dankbarkeit<br />

an, daß die Erhaltung des europäischen Friedens<br />

nächst Gott in nicht geringem Maße auf<br />

den früh gebildeten und unermüdlich festgehaltenen<br />

Entschluß Eurer Majestät zurückzuführen<br />

ist, die Segnungen des Friedens zu<br />

fördern und zu erhalten. — Als Vertreter einer<br />

•Nation, die mit der deutschen Nation durch<br />

'Bande des Bluts, der Freundschaft und des<br />

wechselseitigen Interesses verbunden ist,<br />

heißen wir das Prosperieren der von Eurer Majestät<br />

beherrschten Länder willkommen, und<br />

,obscbon wir erkennen, daß es zwischen zwei<br />

sich ausdehnenden Nationalitäten nicht an<br />

einem gesunden Wettbewerb fehlen kann, sind<br />

wir doch überzeugt, daß eine solche Rivalität<br />

eine freundschaftliche sein kann, und wir<br />

blicken mit Vertrauen nach vorwärts, da wir<br />

uns erinnern, daß unter Eurer Majestät Leitung<br />

während aller dieser Jahre wechselseitiger<br />

kommerzieller Aktivität es keinen Bruch der<br />

Freundschaft zwischen den beiden großen Völkern<br />

gegeben hat. Wir danken Gott für dies<br />

Zeichen seiner Vorsehung, wie wir überzeugt<br />

sind, daß eine herzliche Kooperation zwischen<br />

Deutschland und Großbritannien von dem<br />

größten Nutzen für den allgemeinen Fortschritt<br />

der Menschheit ist, und daß jede Behinderung<br />

dieser vereinten Bestrebungen der christlichen<br />

Zivilisation eine schwere Schädigung zufügen<br />

würde. Als Mitglieder einer Vereinigung Christlicher<br />

Kirchen halten wir die Förderung einer<br />

internationalen Brüderschaft für einen wesentlichen<br />

Teil unserer Pflicht gegenüber unserem<br />

Herrn und Meister Jesus Christus, und unsere<br />

Genossen in beiden Reichen streben demgemäß<br />

danach, ihrem Volk das Gefühl für die<br />

Verantwortlichkeit einzuprägen, die auf ihnen<br />

mihen würde, wenn sie gestatten würden, daß<br />

irgendwelche unwürdigen Empfindungen die<br />

freundschaftlichen Beziehungen unterbrechen,<br />

die zwischen den beiden Nationen besteht.<br />

Wir sind sicher, daß sowohl Eure Majestät<br />

wie Eurer Majestät Ratgeber mit uns in diesem<br />

Wunsche sympathisieren, und wir beten, daß<br />

Gott Eure Majestät lange erhalten möge, um<br />

die große Aufgabe weiterzuführen, den Frieden<br />

der Welt zu suchen, der mit dem Fortschritt<br />

der Zivilisation und der Ausbreitung unseres<br />

gemeinsamen Glaubens fest verbunden ist."<br />

Der Kaiser hat auf die Ansprache des englischen<br />

Bischofs mit folgenden Worten geantwortet<br />

:<br />

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