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1913 - Det danske Fredsakademi

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CHE FRIEDENS-WAGTE<br />

ledigten Angelegenheiten, die der neue Präsident<br />

übernahm. Nun wird mitgeteilt, daß Staatssekretär<br />

Bryan auf Veranlassung des Gesandten<br />

Von Nicaragua einer wichtigen Aenderung,<br />

die die Regierung von Nicaragua unter<br />

das Protektorat der Regierung der Vereinigten<br />

Staaten stellt, beigestimmt habe. Wenn beide<br />

Regierungen diesen Vertrag annehmen, wird<br />

Nicaragua ohne Zustimmung der Vereinigten<br />

Staaten einen Krieg nicht erklären, keine Verträge<br />

mit fremden Regierungen abschließen<br />

können, die darauf ausgehen, ihre Selbständigkeit<br />

"zu tangieren, und keine öffentliche Schuld<br />

kontrahieren, die über die gewöhnlichen,<br />

durch die Einnahmen bestimmten Hilfsquellen<br />

der Regierung hinausgeht. Es wird den Vereinigten<br />

Staaten das Recht zugestanden, zu<br />

jeder Zeit Vorkehrungen zu treffen, um die<br />

Selbständigkeit von Nicaragua zu bewahren<br />

oder Leben und Werte zu beschützen, ferner<br />

das Recht, einen Kanal durch Nicaragua zu<br />

bauen Und eine 99jährige Pacht der Fonsecabai<br />

und der zwei Inseln im Caribean zu erhalten,<br />

mit dem Vorrecht, diese Pacht, für<br />

die 3 000 000 Dollars in Gold an Nicaragua<br />

zu bezahlen wäre, zu erneuern.<br />

Dieser Vorgeschlagene Vertrag wird günstig<br />

beurteilt, und es ist wahrscheinlich, daß<br />

ihn der Senat sanktioniert und er in Kraft<br />

tritt. Die anderen Republiken Zentral-Amerikas<br />

kritisieren diesen Vorschlag hauptsächlich in<br />

bezug darauf, daß ähnliche Verträge mit<br />

diesen Staaten abgeschlossen werden sollten.<br />

Die Regierung der Vereinigten Staaten erklärte<br />

aber offiziell, daß sie sich nicht bemühen<br />

werde, ähnliche Verträge ins Leben zu rufen.<br />

Wenn andere Republiken gleiche Verträge eingehen<br />

wollen, müßten sie dielnitiative ergreifen.<br />

Es wird angenommen, daß, sobald der Vertrag<br />

mit Nicaragua ratifiziert ist, der große<br />

Vorteil; der diesem Staate dadurch gesichert<br />

wird, auch andere Republiken Zentral-<br />

Amerikas veranlassen dürfte, ähnliche Verträge<br />

mit den Vereinigten Staaten abzuschließen.<br />

Sehr spärlich sind die Nachrichten über<br />

den Fortschritt der Unterhandlungen zwischen<br />

den Vereinigten Staaten und Japan in bezug<br />

auf das Fremdengesetz in Kalifornien. Es<br />

ist bekannt, daß am 16. Juli die zwei<br />

japanischen Protestnoten beantwortet wurden.<br />

Diese Antwort anerkennt die japanischen<br />

Reklamationen nicht, daß der Vertrag zwischen<br />

den Vereinigten Staaten und Japan nicht eingehalten<br />

wurde, und versucht ferner, eine<br />

schiedsgerichtliche Lösung dieser Sache als<br />

nicht wünschenswert erscheinen zu lassen. Der<br />

erste Eindruck in Japan war ein ungünstiger,<br />

da es unverkennbar erschien, daß die Antwort<br />

dahin führen würde, die Diskussion dieser<br />

Frage ins unendliche zu verlängern. Das Verhalten<br />

der japanischen Regierung und einer<br />

Anzahl prominenter japanischer Persönlichkeiten,<br />

die nach den Vereinigten Staaten gesandt<br />

wurden, um dort die Bedingungen zu<br />

312<br />

:3<br />

erforschen und (den Amerikanern eine genauere<br />

und bessere Kenntnis Japans zu vermitteln,<br />

war freundschaftlich und versöhnlich.<br />

Weil diese Frage nicht in kurzer Zeit erledigt<br />

werden kann, scheint deshalb die Gefahr<br />

einer Aenderung in den freundschjaftlichen<br />

Beziehungen zwischen den zwei Regierungen<br />

ausgeschlossen. Es wird allgemein<br />

erkannt, daß nur in einem kleinen Teil<br />

Amerikas eine gewisse Bitterkeit gegen die<br />

Japaner vorherrscht, daß aber die Majorität<br />

Ohne Vorurteil und ohne bösen Willen ist.<br />

Für den Herbst wird ein Besuch der<br />

südamerikanischen Republiken durch Robert<br />

B a c o n , ehemaligen Gesandten in Frankreich<br />

und früheren zweiten Staatssekretär, in<br />

Aussicht gestellt, der im Rahmen der „Carnegie<br />

Endowment for international peace"<br />

zum Zwecke internationaler Verständigung erfolgen<br />

soll. Die Reise wird Bacon nach Argentinien,<br />

Brasilien, Uruguay, Chile, Bolivien,<br />

Peru, Ecuador, Venezuela und Panama führen.<br />

n RANDGLOSSEN U<br />

ZISB ZEITGESCHICHTE<br />

Von Bertha v. Suttner.<br />

August <strong>1913</strong>.<br />

Vier Wochen lang hat der Beuteaufteilungskrieg<br />

auf dem Balkan gewütet, dann<br />

kam ein fünftägiger Waffenstillstand, schließlich<br />

der Antrag zu dessen dreitägiger Verlängerung.<br />

Es genügt also ein Entschluß, ein<br />

Befehl, und das unvermeidliche Elementarereignis<br />

„Krieg" hört auf. Gibt das nicht<br />

zu denken ? Für acht Tage kann man „Die<br />

Waffen nieder" dekretieren, damit unterdessen<br />

Zeit und Muße ist, am grünen<br />

Tisch über Grenzdemarkationen zu verhandeln<br />

? Warum versucht man nicht einmal,<br />

ein solches Dekret für acht Monate, für<br />

acht Jahre — für immer — zu erlassen, um<br />

Zeit und Muße zu haben, durch Arbeit,<br />

Studium und Tat das Leben der Menschheit<br />

zu immer höherer Entfaltung zu bringen?<br />

Das gegenseitige Morden, Dörferanzünden,<br />

Augenausstechen, Brückensprengen, Leichengiftverbreiten<br />

ist doch wirklich keine sehr<br />

zweckentsprechende Methode. Selbst auf den<br />

Schlachtfeldern versagt sie schon und bringt<br />

keine Entscheidung mehr. Früher galt doch<br />

erobertes Gebiet als unbestreitbares Eigentum<br />

: jetzt rücken die Sieger irgendwo hinein<br />

und müssen auf Grund von Abmachungen<br />

Unbeteiligter wieder hinausrücken. Die<br />

Soldaten erkämpfen, die Diplomaten erfeilschen<br />

die Verteilung des Erkämpften, und<br />

schließlich kommen noch die Mächte und<br />

„überprüfen" das Erfeilschte.<br />

MB<br />

Und nach welchem Grundsatz wird gekämpft,<br />

verhandelt, geprüft ? Man sollte<br />

glauben, es gäbe da nur einen: Gerechtig-

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