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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FRIEDENS -^ÖJiTE 3<br />

trag- in Mark und Pfennigen wert ist, und<br />

wie gut es ist, manchmal auf ,, Prestige"<br />

und „Gloire" weniger Gewicht zu legen,<br />

wie auf Vertragstreue und Verläßlichkeit,<br />

kurz auf jene Sittlichkeit, die Haidane und<br />

Root Platz greifen sehen in den internationalen<br />

Beziehungen.<br />

Was für uns in Europa von hoher Bedeutung<br />

erscheint, das ist, daß es gerade in<br />

der angelsächsischen Welt Männer wie Haidane,<br />

Root und Butler gibt, die den Wert der<br />

internationalen Moral erkennen und ihn<br />

offen darzulegen unternehmen. Europäi-<br />

sche Reden gleichstehender Persönlichkeiten<br />

lauten oft ganz anders1<br />

. Aber wenn wir<br />

nach den Gründen forschen, finden wir die<br />

Erklärung und sehen auch wiederum ein<br />

Stück guter Hoffnung für den Fortschritt<br />

der Menschheit darin. Die angelsächsische<br />

Welt, weit über ein Viertel der gesamten<br />

Menschheit, hat eben den Krieg bereits<br />

überwunden. Ein Jährhundert des Friedens<br />

liegt hinter ihr, eines Friedens, dessen<br />

Bruch diesen Hunderten von Millionen<br />

ebenso absurd erscheint wie ein<br />

Friedensbruch zwischen den Staaten des<br />

Deutschen Reiches den 65 Millionen dieses<br />

Verbandes erscheinen würde. Und dieser<br />

große Friedensherd erzeugt neue Kulturwerte,<br />

neue Kulturgedanken. Das zeigen uns<br />

die Reden dieser drei Angelsachsen, die<br />

wir hier zusammen ins Auge gefaßt haben.<br />

Die „Vitale Frage" Butlers hat ihre Beantwortung<br />

gefunden. In dieser Welt der<br />

Gewalt haben dennoch die Grundprinzipien<br />

der Moral auch in unserer internationalen<br />

Gemeinschaft begonnen, von uns Besitz zu<br />

ergreifen. Nicht allgemein noch', aber zu<br />

einem großen Teil. Aber das ist eine Tatsache,<br />

die<br />

1<br />

auch der Allgemeinheit zugute<br />

kommen muß. Es kann in der Welt nichts<br />

mehr geschehen, das seine Wirkung nicht<br />

auf die Gesamtheit erstreckt. Dazu hat<br />

die Isolierung der Staaten schön zu Jange<br />

aufgehört. Das Mißtrauen eines einzelnen<br />

Staates zwingt alle anderen zum Rüsten<br />

und zum Ueberrüsten. Das Vertrauen, das<br />

sich auf einem Teile der Erdoberfläche ausbildet,<br />

diese<br />

einem Teile<br />

Enklave des Friedens auf nur<br />

des Globus, muß notwendigerweise<br />

auch auf die anderen Teile überschlagen.<br />

Die „Vitale Frage" der Menschheit<br />

nach der Einführung der Sittlichkeit<br />

des innerstaatlichen Verkehrs auf ihre<br />

zwischenstaatlichen Beziehungen fängt an,<br />

sich :zu lösein. iA. H. F.<br />

324<br />

Rund um den Friedenskongreß.<br />

Fortschritte<br />

Organisation. -<br />

Mängel. — Die<br />

tantismus. —<br />

der Bewegung.<br />

in der Kongrcß-<br />

- Noch abzustellende<br />

Gefahren des Dilet-<br />

Die Spezialisierung<br />

— Die Lake-Mohonk-<br />

Konferenz als Beispiel. — Die kommenden<br />

internationalen Kongresse<br />

der Conziliations-Bewegung. — Die<br />

Presse über den Haager Kongreß. —<br />

Die alldeutsche Methode.<br />

Die Haager Tage zeigten ein erfreuliches<br />

Bild des allgemeinen Aufstiegs, der wachsenden<br />

Bedeutung und Macht des Friedensgedankens<br />

in der Welt. Es ist dies eine<br />

Feststellung, die an sich genügt, den<br />

XX. Weltfriedenskongreß als ein bedeutendes<br />

Ereignis erscheinen zu lassen. Es würde erst<br />

kein näheres Eingehen auf die Arbeiten jener<br />

Tagung und ihre Ergebnisse vonnöten sein.<br />

Der außerordentlich starke Zustrom' von Teil-<br />

nehmern — es waren fast tausend erschienen,<br />

eine bisher nie erreichte Zahl — , die umfassende<br />

Internationalität des Kongresses, an<br />

dem 24 verschiedene Völkerschaften vertreten<br />

waren, die starke Beachtung, die er in der<br />

Weltpresse<br />

ländischen<br />

fand, die Teilnahme der nieder-<br />

Regierung, zahlreicher im Haag<br />

beglaubigter diplomatischer Vertreter der<br />

europäischen Länder, der Stadtbehörden<br />

der Hauptstädte des Landes und — last not<br />

least — der Vertreter der Wissenschaft, all<br />

dies hat dazu beigetragen, diesen Erfolg zu<br />

zeitigen. Die Friedenskongresse sollen ja<br />

nicht, wie die ewig unbelehrbaren Gegner<br />

glauben oder glauben machen wollen, den<br />

Frieden unmittelbar einsetzen, ihn dekretieren,<br />

sondern lediglich die öffentliche Meinung ein<br />

wenig aufrütteln, die Geister schütteln und<br />

das Denken anregen. Tausendfältige Samenkörner<br />

sollen sie ausstreuen, um die Idee lebendig<br />

zu erhalten, ihr Dasein kundzugeben<br />

und ihr Wachstum zu fördern. Dies alles1<br />

ist in den Haager Augusttagen in Fülle bewirkt<br />

worden. Und darum können wir hier<br />

mit Genugtuung von einem Erfolg des Kongresses<br />

sprechen.<br />

Auf die Einzelheiten der Beratungen wird<br />

weiter unten von kundiger Feder besonders<br />

hingewiesen werden.<br />

Mir erübrigt es sich hier nur, über einzelne<br />

Erscheinungen Betrachtungen anzuknüpfen<br />

und gewisse Vorgänge und Folgeerscheinungen<br />

zweckdienlich zu besprechen.<br />

Alljährlich nach unseren Kongressen wurde<br />

an dieser Stelle auf die Mängel ihrer Organisation<br />

hingewiesen und Klage geführt über<br />

gewisse Uebelstände. Nicht ohne Genugtuung<br />

kann jetzt hier festgestellt werden,<br />

daß der Haager Kongreß viele von den früher<br />

gerügten Mängeln abgelegt hat und in bezug<br />

auf Organisation einen Schritt zum Besseren<br />

bedeutete. Die unsinnig große Tagesordnung<br />

der früheren Kongresse wurde etwas<br />

gekürzt, die Zahl der Resolutionen vermin-

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