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1913 - Det danske Fredsakademi

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(ÖS DIE FRI EDENS -^VARTE<br />

manchem Wiahren grobe Entstellungen und<br />

skrupellose, hetzende Behauptungen enthalten,<br />

die, wie ein kritischer Leser sofort<br />

erkennen muß, lediglich auf! Mutmaßungen<br />

beruhen, gehört u. a. die Broschüre „Eng-<br />

lands "Weltherrschaft und die deutsche<br />

Luxusflotte von Lookout" — 1912 — . Hinter<br />

dem Pseudonym des Verfassers haben viele<br />

zunächst irgendeinen hohen See - Offizier<br />

oder einen hohen Staatsbeamten vermutet,<br />

der die Sache aus bester Quelle wissen<br />

mußte. Tatsächlich' hat jedoch der Schrift-<br />

steller Adolf Stein die Broschüre verfaßt.<br />

Bald nach dem Erscheinen derselben<br />

wurde ihm durch eine mehrtägige Einschiffung<br />

auf dem deutschen Linienschiff<br />

, .Kaiser iWilhelm IL", dem, Flaggschiff des<br />

Konteradmirals Lans, jetzigem Vize-Admiral<br />

imd Geschwaderchef, Gelegenheit gegeben,<br />

den Betrieb auf einem Linienschiff und auf<br />

dem unter Lans formierten Lehrgeschwader<br />

kennen zu lernen. Bei dem geheimen Charakter,<br />

den die Uebungen des Lehrgeschwaders<br />

wegen des Einblicks in die Taktik<br />

haben — es dient nämlich zur schulmäßigen<br />

Ausbildung der Torpedo- und Unterseeboote<br />

— bedeutete die Einladung des Schriftstellers<br />

Stein ein besonderes Vertrauen.<br />

Man. könnte sie auch als eine besondere<br />

Anerkennung auffassen, und die Marine täte<br />

daher gut, in Zukunft derartige Schriftsteller<br />

nicht an Bord zu nehmen. Was<br />

sollen diese überhaupt an Bord? Es wäre<br />

zu weitgehend, eine Vermutung auszusprechen,<br />

welcher Protektion oder Fürsprache<br />

der Schriftsteller Adolf Stein seinen<br />

Aufenthalt auf dem Geschwader verdankt.<br />

Es ist betreffs der von ihm verfaßten<br />

Sensationsbroschüre bekanntgeworden, daß<br />

Stein, als ihm die Verlagsanstalt die Arbeit<br />

anbot, zunächst ablehnte, sich aber der Bearbeitung<br />

unterzog, als ihm das Material<br />

voii der Verlagsanstalt zur Verfügung gestellt<br />

wurde. Auf wessen Veranlassung hat<br />

nun Adolf Stein geschrieben? War es der<br />

Flottenverein, war es die Großindustrie?<br />

Das Flottenfeierjahr. :: :: :: :: :: » :: :: :: : : :: ::<br />

Wie schon einmal am 26. März dieses<br />

Jahres ist der englische Marineminister. Lorcl<br />

Churchill, am 18. Oktober in Manchester<br />

.auf seinen alten Plan zur Anbahnung eines Feierjahres<br />

im Flottenbau zurückgekommen.<br />

Er sagte dabei wörtlich:<br />

„Der Vorschlag, den ich im Namen der<br />

Regierung vortrage, ist ganz einfach: Wir<br />

werden im nächsten Jahr — abseits von den<br />

kanadischen Schiffen oder ihren Aequivalenten,<br />

abseits von allem, was durch irgendwelche<br />

Vorgänge im Mittelmeer erforderlich werden<br />

könnte — vier, Deutschland zwei große<br />

Schiffe auf den Kiel legen. Jetzt sagen<br />

wir zu Deutschland: Wenn du den<br />

Baubeginn deiner beiden Schiffe<br />

um zwölf Monate vertagen willst,<br />

werden wir getreulich den Baubeginn<br />

unserer vier Schiffe für<br />

genau die gleiche Periode vertage n."<br />

Im weiteren Verlauf seiner Rede bemerkte<br />

Lord Churchill noch:<br />

Deutschland würde bei der Pause sechs,<br />

wir fast zwölfMill. (Pfund !) s p a r e n. D i e<br />

relativeStärkebeiderLänder würde<br />

absolut unverändert bleiben. Ein völliger<br />

Stillstand für ein ganzes Jahr ist unmöglich,<br />

wenn nicht andere Mächte überredet werden,<br />

ebenso zu handeln. Aber wenn Deutschland und<br />

England die Initiative ergriffen, den anderen<br />

europäischen Mächten voranzugehen, wäre da<br />

nicht eine große Aussicht auf Erfolg? Wenn<br />

Oesterreich und Italien nicht bauten, so würde<br />

eine Verpflichtung dazu auch für England und<br />

Frankreich wegfallen. Die Tatsache, daß der<br />

Dreibund keine Schiffe baute, würde den Vorschlag<br />

ohne die geringste Risikogefahr möglich<br />

machen. Und würde ein solches Ereignis<br />

nicht seine Wirkung auf den Schiffsbau Amerikas<br />

und Japans ausüben? Durch eine solche<br />

Politik würden viele Millionen für den<br />

FortschrittderMenschheit frei werden,<br />

und selbst, wenn sie erfolglos bliebe,<br />

würde sie auf Europa einen wohltätigen Eindruck<br />

machen, der später sicher Früchte tragen<br />

würde."<br />

Churchill schloß: „Ich mache diesen Vorschlag<br />

für 1914 oder, wenn dies zu nahe erscheint,<br />

für 1915. Ich bin für Gegengründe,<br />

die große Waffenfirmen in<br />

England und anderen Ländern<br />

zweifellos erheben werden, völlig<br />

unzugänglich; sie müssen Diener<br />

sein, nicht Herren! Manche werden mich<br />

wegen meines Vorschlages tadeln. Aber mögen<br />

sie spotten! Ich bin überzeugt, daß es<br />

fürdieWoh'lfahrtunddieFortdauer<br />

unserer Zivilisation und des Aufbaues<br />

der europäischen Gesellschaft<br />

notwendig ist, daß Rüstungsfragen<br />

offen erörtert werden, nicht allein von<br />

den Diplomaten und Regierungen, sondern auch<br />

von den Parlamenten und Völkern."<br />

In einer gewissen deutschen Presse wurde<br />

gegen diesen vernünftigen Vorschlag natürlich<br />

Bedenken geltend gemacht. Kapitän z. See a. D.,<br />

L. Persius, schreibt darüber im „Zwickauer<br />

Tageblatt"<br />

„Diese „Bedenken" stammten durchgängig<br />

aus interessierten Kreisen. Sie zeichneten sich<br />

gleicherweise durch einen gereizten Ton aus,<br />

wie durch die Schwäche ihrer Argumente. Di"<br />

schlagende Antwort lautete, daß unsere Privatwerften<br />

eingestandenermaßen an Kriegsschiffbauten,<br />

dank der kaufmännischen Qualifikation<br />

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