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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FßlEDEN5-\^DTE ;©<br />

23. v. M. wieder in Wien eingetroffen und wurde<br />

am Westbahnhofe von den versammelten Vorstandsmitgliedern<br />

unserer Gesellschaft sowie<br />

gleichfalls anwesenden intimen Freunden der<br />

Baronin herzlichst empfangen. Dr. v. Dorn richtete<br />

an die Heimgekehrte Worte der herzlichsten<br />

Begrüßung. Baronin v. Suttner wird am<br />

17. d. M. im Beethovensaale über ihre Erlebnisse<br />

in Amerika einen Vortrag halten, über<br />

dessen Verlauf wir in der nächsten Nummer<br />

berichten werden.<br />

Resolution. Der Vorstand beschloß in<br />

seiner Sitzung vom 18. v* M. bezüglich des<br />

im Abgeordnetenhause gestellten Antrages, „die<br />

Regierung ist aufzufordern, ihren verfassungsmäßigen<br />

Einfluß auf die gemeinsame Regierung<br />

in dem Sinne auszuüben, daß Oesterreich-<br />

Ungarn sich bereit erklärt, im Falle, daß<br />

Serbien eine angemessene Genugtuung für die<br />

Verletzung des österreichisch-ungarischen Konsulates<br />

in Prizrend verweigern sollte, die Streitsache<br />

der Entscheidung des ständigen Schiedsgerichtes<br />

zu unterbreiten", dem Antragsteller,<br />

Herrn Abgeordneten Leuthner, sowie jenen<br />

Herren Abgeordneten, welche für seinen Antrag<br />

gestimmt haben, für die Vertretung der<br />

Prinzipien der Staatenschiedsgerichtsbarkeit<br />

den wärmsten Dank auszusprechen.<br />

Hierbei hat der Vorstand mit Befremden<br />

und Bedauern konstatiert, daß berufene Ver-<br />

treter dieser Prinzipien, Mitglieder der interparlamentarischen<br />

Union, nicht die Initiative<br />

zu diesem Antrage ergriffen, ja, sogar gegen<br />

denselben gestimmt haben. Diese Haltung hat<br />

nicht verfehlt, unter allen Friedensfreunden<br />

peinliches Aufsehen zu erregen. Um so mehr,<br />

als Oesterreich-Ungarn doch eine Signatarimacht<br />

der Haager Konvention ist, und ein<br />

offizieller Vertreter Oesterreich-Ungarns am<br />

Haager Schiedshöfe, Herrenhausmitglied Herr<br />

Hofrat Lammasch, wiederholt öffentlich erklärte,<br />

daß die Angelegenheit Prochaska geeignet<br />

wäre, vor das Haager Schiedsgericht gebracht<br />

zu werden.<br />

Der Vorstand der Oesterreichischen Friedensgesellschaft<br />

hat daher beschlossen, seine<br />

Mitglieder zu ersuchen, die Abgeordneten ihres<br />

Bezirkes gelegentlich der Erstattung des<br />

Rechenschaftsberichtes über die Gründe ihres<br />

Verhaltens gegenüber dem Antrage Leuthner zu<br />

interpellieren.<br />

Aktionskomitee. Oberrecbnungsrat<br />

Schleck, ein tatkräftiges Mitglied unseres<br />

Aktionskomitees, veröffentlichte in der „Staats-<br />

Beamten-Zeitung", sowie in der „Rechnungs-<br />

B eamten-Zeitung", Aufsätze, zur Förderung unserer<br />

Bestrebungen. Seinen Bemühungen ist es<br />

auch zu danken, daß die genannten Blätter<br />

als Beilage einen Aufruf der Friedensgesellschaft<br />

brachten, in dem die k. k. Staats-<br />

beamten aufgefordert werden, sich unserer Ge<br />

Seilschaft anzuschließen.<br />

CfcäS»<br />

Friedenspropaganda in Böhme<br />

Ein eifriger Förderer unserer Sache, Professo: *<br />

Dr. A. Batek in Prag, sendet uns ein Schreiben<br />

über seine pazifistische Tätigkeit, aus dem wir<br />

einige interessante Stellen hier folgen lassen:<br />

„Da in Prag läßt sich doch viel mehr<br />

machen als in Pilsen. Dort unter der Obhut<br />

der Skodawerke wachsen nur dem Flottenverein<br />

die Früchte. Da ich auch andere als pazifistische<br />

Vorträge halte, so habe ich in diesem Monat schon<br />

an sieben Stellen vorgetragen. Natürlich lasse<br />

ich auch bei Behandlung rein wissenschaftlicher<br />

und kultureller Vorträge überall die<br />

pazifistische Tendenz durchleuchten.<br />

Hier ist auch eine Fabrik, welche für ihre<br />

Arbeiter allgemein belehrende Vorträge veranstaltet.<br />

Da habe ich schon dreimal<br />

vorgetragen. Immer sind gegen 150 Arbeiter<br />

anwesend. Im Dezember habe ich dort über<br />

allmenschliche Ideen vorgetragen, wo ich natürlich<br />

in erster Reihe die pazifistischen Bestrebungen<br />

hervortreten ließ.<br />

Schade, daß ich mit der Schule und auch<br />

wissenschaftlich zu viel beschäftigt bin. Sonst<br />

möchte ich einen böhmischen Friedensverein<br />

gründen. Aber dazu habe ich viel zu wenig<br />

Zeit. Jetzt will ich<br />

kaufen und meine<br />

mir aber ein Skioptikon<br />

eigenen Diapositive anschaffen.<br />

Dadurch hoffe ich, meine Vorträge<br />

anziehender zu gestalten."<br />

MB<br />

Wie uns die Ortsgruppenleitung aus Marienbad<br />

mitteilt, hat die dortige Bezirkshauptmannschaft<br />

ebenfalls die Affichierung unseres<br />

Plakates verboten.<br />

In Brunn hat sich bereits eine böhmische<br />

Friedensvereinigung für Mähren gebildet.<br />

Dem Gründungskomitee gehören Abgeordnete,<br />

hohe Geistliche, Advokaten, Schuldirektoren<br />

und höhere Staatsbeamte an. Am 15. Dezember<br />

v. J. war die Gründungsversammlung, welche<br />

ungemein gut besucht war, an welcher sich<br />

ein Vortrag von Frau Henriette Wurm anschloß.<br />

Die neue Vereinigung beabsichtigt, an den<br />

Landesschulrat in Brunn ein Gesuch um Einführung<br />

des Friedenstages in den Schulen zu<br />

richten, und hat vor, sich mit dem Brünner<br />

Deutschen Frauenklub in Verbindung zu setzen,<br />

damit dieser auch an die deutsche Sektion des<br />

Landesschulrates die gleiche Petition überreicht.<br />

Die Proponentin der Vereinigung ist uns als<br />

warme Friedensförderin bekannt und hat im<br />

vorigen Monate in Prag zwei große Vorträge<br />

gehalten.<br />

CMS»<br />

Wiener akademischer Friedensverein.<br />

Am 3. Januar d. J. veranstaltete der<br />

Wiener akadem. Friedensverein einen Vortragsabend.<br />

Prof. Dr. R. Broda (Paris) sprach im<br />

Hörsaal 50 der Universität über das Thema:<br />

„Inwieweit bestätigt der Balkankrieg die Lehren<br />

der Friedensbewegung", er erntete für seine<br />

Ausführungen von den überaus zahlreich erschienenen<br />

Zuhörern reichen Beifall.<br />

Verantwortlicher Redakteur: Carl Appold, Berlin W. 50. — Im Selbstverlag des Herausgebers Alfred H. Fried, Wien IX/2.<br />

Druck: PassA Garleb G.m.b.H., BerünW.67. — Verantwortl. Redakteur für Oesterreich-Ungarn : Vinzen a Jerabek inWieD.<br />

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