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1913 - Det danske Fredsakademi

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@i DIE FßlEDENS-^^AßTE<br />

TOn Krieg. Und also wohnt der Friede unter<br />

uns.<br />

Uns trennen Sprachen, trennen Strom und<br />

Meer nicht.<br />

Nicht trennen Götter, noch der unbekannte<br />

Gott<br />

die, denen aller Menschen Heil am<br />

Herzen liegt-<br />

Die Apotheose des Festspiels bildet also<br />

der Völkerfrieden; daß dieser nicht etwa schon<br />

unwidersprochen ist, das zeigt die letzte Szene.<br />

Blücher tritt auf, damit symbolisiert der<br />

Dichter jene Militär- und Kriegsparteien, jene<br />

artikelschreibenden und redehaltenden Generale,<br />

die heute noch weiter den Friedensgedanken<br />

bekämpfen.<br />

Blücher (der säbelklirrend die Treppe<br />

heraufkommt)<br />

Was war das für ein Friedensbimmelbammeln ?<br />

Ich lebe noch! Wir jeh'n nich' nach<br />

Jedsemane<br />

Trompete! Vorwärts! Blast zum Sammeln.<br />

Aber der Direktor legt auch diese Puppe<br />

in die Kiste:<br />

Du wackerer Graukopf lieg an deinem Ort.<br />

Was leben bleiben soll, das sei dein Wort.<br />

Ich schenk es Deutschland, brenn es in sein<br />

Herz —<br />

nicht deine Kriegslust, aber — dein<br />

„Vorwärts".<br />

„Vorwärts", ist also das Schlußwort des<br />

Festspiels, und ist zugleich sein Leitwort.<br />

Der Dichter hat, um der Feier gerecht zu<br />

werden, jene Episode der vaterländischen Ge-<br />

schichte gepriesen, der die Feier galt — aber<br />

indem1 er der Vergangenheit diesen Tribut<br />

zollte, wies er auf die Zukunft hin, in welcher<br />

er sein Deutschland voranschreiten, sehen<br />

will : vorwärts, höhenwärts, glückwärts.<br />

Verständigung<br />

in der Flottenrüstung.<br />

Von L. P e r s i u s ,<br />

Kapitän zur See a. D.<br />

Der britische Marineminister Mr. Churchill<br />

schnitt mit seltenem Freimut gelegent-<br />

1<br />

lich seiner<br />

schwierige<br />

Etatsrede am 26. März d. J. die<br />

Frage einer Flottenbauverständigung<br />

an. Jeder, der den Kulturfortschritt<br />

der Menschheit höher bewertet<br />

eigenen egoistischen Interessen,<br />

als seine<br />

wird dem<br />

englischen Staatsmann dafür dankbar sein.<br />

Mr. Churchill gab der Hoffnung auf Milderung<br />

der Sklaverei, unter der er die Rüstungen<br />

verstand, Ausdruck. Er führte aus, daß<br />

durch die unselige Konkurrenz im' Kriegsschiffsbau<br />

ungezählte Millionen alljährlich<br />

vergeudet würden, ohne einen wirklichen Gewinn<br />

in der relativen Flottenstärke zu zeitigen,<br />

und er scheute sich nicht, ganz allgemein<br />

den Rüstungswettbewerb als eine verschwenderische,<br />

nichtige und sinnlose Torheit<br />

zu charakterisieren.<br />

Auf die besonderen Vorschläge Mr. Churchill®<br />

zur Herabminderung der Rüstungslasten<br />

einzugehen, erübrigt sich. Sie sind<br />

noch in frischer Erinnerung. Jedenfalls bleibt<br />

festzustellen, daß Großbritannien durch den<br />

Mund seines ersten Lords der Admiralität<br />

zu erkennen gab, daß es bereit sei, Schritte<br />

für eine Einschränkung der Flottenbauten<br />

zu tun, falls sich ihm die anderen Seemächte<br />

anschließen würden.<br />

Daß das englische Volk in seiner großen<br />

Mehrheit einer Flottenbaubeschränkung sympathisch<br />

gegenübersteht, darf angenommen<br />

werden. Der helläugige Engländer mit seinem<br />

praktischen Sinn hat längst erkannt, wie<br />

zwecklos ein Wettrüsten ist, das an dem'<br />

relativen Stärkeverhältnis nichts zu ändern<br />

vermag. Frankreich ist jetzt mit dem Wiederaufbau<br />

seiner Flotte beschäftigt. Der rastlosen<br />

Energie Boue de Lapeyreres, Delcasses<br />

sowie des neuen Marinerninisters<br />

Baudin verdankt es auf diesem Wege bemerkenswerte<br />

Fortschritte. Diese Männer<br />

können sich zugleich rühmen, die Schöpfer<br />

des im vergangenen Jahre angenommenen<br />

Flottengesetzes zu sein. Man könnte also<br />

annehmen, es bestehe augenblicklich wenig<br />

Aussicht, in Frankreich einer Flottenbauverständigung<br />

näherzutreten. Die französische<br />

Nation, die man jedoch mit Recht<br />

als eine in der Front der Kultur schreitende<br />

hochschätzt, die sich stets interessiert zeigte,<br />

wenn es sich um Fragen des Allgemeinwohlseins<br />

der gesamten Menschheit handelte,<br />

wird sich nicht ausschließen, wenn das<br />

Problem1 der Milderung der Rüstungssklaverei<br />

zur Lösung steht. Wie stark die<br />

Anhängerschaft des Gedankens der Verständigung<br />

in Frankreich ist, bewies die Zahl<br />

der Besucher der Berner Konferenz am<br />

12. Mai. Hundert französische Parlamentarier<br />

nahmen teil, dagegen nur 30 deutsche<br />

Nirgends stoßen Pläne für die Einleitung<br />

einer Rüstungsbeschränkung auf so starken<br />

Widerstand als in Deutschland. Wohl hat<br />

der Deutsche Kaiser unzählige Male bewiesen,<br />

daß für ihn der Friedensgedanke das<br />

Leitmotiv aller Handlungen sei. Aber neben<br />

der Regierung wissen in Deutschland unverantwortliche,<br />

unheilvolle Kräfte übergroßen<br />

Einfluß auf die ständige Rüstungsstärkung<br />

hin geltend zu machen. Jedoch sollte<br />

die Macht dieser Kräfte im Ausland nicht<br />

überschätzt werden. Immer mehr wird sich<br />

auch die breite Masse des Volks bewußt,<br />

welchen Irrlehren sie bisher Gehör schenkte,<br />

und sie wird in Bälde erkennen lernen, wieviel<br />

segensreicher die Politik ist, welche die Regierung<br />

zu führen im Sinne hat, zu welcher<br />

ihr bisher nur die nötige Kraft fehlte, weil<br />

es ihr an Unterstützung mangelte, d. h. die<br />

Politik, die darauf ausgeht, sich mit den<br />

anderen Staaten in. Rüstungsfragen zu verständigen.<br />

Wenn, es eines Beweises bedürfte,<br />

daß sich die deutsche Regierung von<br />

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