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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FBlEDENS-^ös^DTE !§><br />

unseres Reichsmarineamtes, herzlich wenig verdienten,<br />

ja in einem bekannt gewordenen Fall<br />

— Vulkan — zugesetzt hätten. Außerdem sei<br />

es übertrieben, von einem nahen Bankrott zu<br />

sprechen, wenn einmal zwei Werften während<br />

zwölf Monaten bei den Bestellungen unserer<br />

Regierung leer ausgingen. Das Flottengesetz<br />

sieht im nächsten Etatsjahr 1914— 1915 nur<br />

zwei Schlachtschiffsneubauten vor. Es handelt<br />

sich außerdem nur um die ersten Raten,<br />

also überhaupt um einen Yacht überwältigend<br />

großen Betrag. Aber ganz abgesehen davon,<br />

wäre es schließlich doch in hohem Grade unmoralisch,<br />

ein ganzes 60 Millionenvolk bluten<br />

zu. lassen, weil sonst zwei Werftbetriebe vielleicht<br />

in einem Jahr geringere Dividende zahlen<br />

müßten.<br />

Auch der Hinweis, eine Kontrolle über den<br />

Bau von Großkampfschiffen sei ausgeschlossen,<br />

ist unberechtigt. Es handelt sich um „Ueberdreadnoughts".<br />

Man wird keinem Schulbuben<br />

weiß machen können, daß die Kielstreckung<br />

eines solchen Riesenschiffes sich irgendwo verheimlichen<br />

ließe. Und ferner, wenn im Marineetat<br />

keine ersten Raten eingestellt und bewilligt<br />

werden, sind eben die Mittel zum Beginn des<br />

Baues nicht vorhanden. Die Behauptung,<br />

Schiffsbauraten könnten unter einem anderen<br />

Titel in den Etat eingeschmuggelt werden —<br />

auch dies wurde allen Ernstes entgegnet — ist<br />

geradezu grotesk. Endlich ist der Einspruch,<br />

eine Umgehung des Abkommens sei durch Uebernahme<br />

fremder Bestellungen angängig, hinfällig,<br />

denn diese Verhältnisse haben mit dem Feierjahr<br />

nichts zu tun, sie bestehen jetzt ebenso wie<br />

später. Zudem ist anzunehmen, daß sich die<br />

kleineren Seemächte, um die es sich handelt,<br />

selbstverständlich dem Vorgehen der großen<br />

anschließen werden: sie werden froh sein, von<br />

der Pause im Flottenwettrüsten auch ihrerseits<br />

profitieren zu können."<br />

Rüstungs-Großmacht und soziales Elend. :: ::<br />

In Oesterreich ist seit ungefähr fünf Jahren<br />

ein Gesetzentwurf für die Sozialversicherung<br />

nach reichsdeutschem Muster im vorberatenden<br />

Ausschuß ausgearbeitet worden. Warum<br />

dieser aber noch nicht Gesetz geworden ist,<br />

erfährt man aus dem vom Abgeordneten S e i t z<br />

auf dem Wiener Parteitag der österreichischen<br />

Sozialdemokratie (1. und 2. Nov.) erstatteten<br />

Bericht der Reichsratsfraktion. Da<br />

heißt es<br />

„Schwere Arbeit erfordern seit 1907 die<br />

Verhandlungen über die Sozialversicherung.<br />

Es ist uns seinerzeit gelungen, das Ministerium<br />

Beck zur Vorlage des Gesetzes zu zwingen.<br />

aber die Beratung zeigt den echt österreichischen<br />

Jammer. Die Beratungen im Ausschuß<br />

sind eigentlich zu Ende. Obwohl es<br />

seihon jeder Mensch als selbstverständlich betrachtet,<br />

daß der Versicherte seine Beiträge zu<br />

leisten hat und daß ein Staatszuschuß zu jeder<br />

Rente gewährt wird, damit Krüppel und Greise zu<br />

430<br />

einer ausreichenden Rente kommen, stößt das<br />

Gesetz in Oesterreich plötzlich auf die<br />

schwersten Hindernisse. Es hat sich herausgestellt,<br />

daß in weiten Gebieten des Staates der<br />

Bevölkerung nicht zugemutet werden kann,<br />

einen Beitrag von monatlich einer Krone zu<br />

zahlen. Die Ruthenen haben erklärt, sie müssen<br />

gegen die Sozialversicherung sein, weil ihre<br />

Kleinhäusler nicht imstande sind, für sich und<br />

ihre Arbeiter auch nur den geringsten Beitrag<br />

zu entrichten. Wer da weiß, daß man dort<br />

um Grundsteuern von je drei K r o n e b<br />

tausende Pfändungen vornehmen muß,<br />

und wer die Lebenslage dieses Volkes kennt,<br />

wird zugeben: es ist leider tatsächlich unmöglich,<br />

diesen Schichten die Zahlung von Prämien<br />

zuzumuten."<br />

Diese Feststellungen sollten diejenigen zur<br />

Kenntnis nehmen, die immer davon reden, daß<br />

die Bevölkerung die Rüstungslasten leicht<br />

trägt und daß unter der Last dieser Rüstungen<br />

die Kulturaufgaben nicht leiden. Auf welchem<br />

Tierzustande muß eine Bevölkerung leben, der<br />

es nicht möglich ist, 1 Krone (d. /i. ßo Pfg.)<br />

monatlich für die Versorgung des erwerbsunfähigen<br />

Alters auszugeben. Und dieses so verelendete<br />

Volk muß Dreadnoughts für 70 Mill.<br />

bauen und zu seinem Schutze jährlich nahezu<br />

eine Milliarde ausgeben ! Zu s e i n e m Schutze !<br />

Die russischen Rüstungen. :: :: :: :: :: :: u :: ::<br />

In der Rüstungskette folgt nun auch Rußland<br />

dem durch die Rüstungen der anderen<br />

Länder gegebenen Antrieb.<br />

Das Ausgabenbudget Rußlands erhöht sich<br />

1914 um 310 Mill. Rubel (um 560 Mill. Rubel<br />

mehr als noch 1912). Davon entfällt für 1914<br />

ein Drittel, d. i. 105 M(ill. Rubel für Militärausgaben,<br />

die jetzt beinahe 1 Milliarde Rubel<br />

erreichen.<br />

Die Ausgaben der letzten 8 Jahre stellen<br />

sich nach der Frankf. Ztg. wie folgt:<br />

(in Mill<br />

Rbl.)<br />

1908<br />

1909<br />

1910<br />

1911<br />

1912<br />

<strong>1913</strong><br />

1914<br />

Gewöhnliche Ausgaben<br />

Kriegs-<br />

Ministerium<br />

462,50<br />

488,90<br />

484,90<br />

497,80<br />

503,—<br />

550,90<br />

599,14<br />

Gleichzeitig<br />

längert werden.<br />

über berichtet<br />

Marine-<br />

Ministerium<br />

Außerordentliche<br />

Ausgaben<br />

für beide<br />

Ministerien<br />

93.50 56,20 612,20<br />

96,20 65,— 650,10<br />

112,70 50,— 647,60<br />

120,90 50,60 669,30<br />

165,70 70— 738,70<br />

228,23 90,11 869,24<br />

250,40 125.42 974,96<br />

soll auch die Dienstzeit ver-<br />

Aus Petersbm-g wird dar-<br />

„Die Regierung beabsichtigt,<br />

gleich nach Beginn der Tagungen in die gesetzgeberischen<br />

Körperschaften eine Vorlage<br />

einzubringen, derzufolge die aktive<br />

Dienstzeit für die Mannschaften der Armee<br />

und Flotte um 3 Monate, und zwar vom<br />

1. Januar bis 1. April verlängert werden<br />

soll. Bereits in diesem Jahre werden auf be-

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