14.02.2013 Aufrufe

1913 - Det danske Fredsakademi

1913 - Det danske Fredsakademi

1913 - Det danske Fredsakademi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DIE FßlEDEN5-^ößTE<br />

Dienste des Pazifismus ist geplant. Auf die<br />

äitere Sonderbewegung der Parlamentarier, auf<br />

die neue der Verständigungsverbände, die mit<br />

bestimmt begrenztem Programm neue, bisher<br />

unzugängliche Kreise zu erreichen suchen,<br />

braucht nur hingewiesen zu werden. Und<br />

immer neue Sonderbewegungen sind vorauszusehen.<br />

Das Buch Norman Angells und<br />

die' zu erwartenden Ergebnisse der von der<br />

IL Abteilung der Carnegiestiftung angeregten<br />

Studien werden sicherlich eine wirtschaftspolitische<br />

Sonderbewegung ins Leben rufen.<br />

Reif zur Loslösung von der allgemeinen Bewegung<br />

sind die Bestrebungen zur pazifistischen<br />

Erziehung der Jugend. Die Unterrichtskommission<br />

des Weltfriedenkongresses bildet<br />

bereits einen kleinen Kongreß im Kongreß,<br />

und es wäre nur mit Freude zu begrüßen, wenn<br />

der erste pazifistisch-pädagogische Kongreß<br />

recht bald ins Leben treten würde!.<br />

Was hier festgestellt wird, weist nicht auf<br />

Zersplitterung hin, ist kein Zeichen des Verfalls;<br />

es bedeutet vielmehr Entfaltung und<br />

kennzeichnet einen ungeheuren Aufstieg der<br />

Bewegung.<br />

Bewegung<br />

Nur müssen die alten<br />

dieser Entwicklung<br />

Organe der<br />

Rechnung<br />

tragen, sonst; verlieren sie ihre Bedeutung, ja,<br />

sonst verkümmern sie. Der Weltfriedens-<br />

Kongreß ist in erster Linie dazu berufen,<br />

seine Methoden zu ändern, um angesichts der<br />

immer zahlreicher werdenden Sonderkongresse<br />

seine Stellung als zusammenfassende Einrichtung<br />

zu behaupten. Er darf sich nicht mehr<br />

in Einzelfrageri verlieren; er muß trachten,<br />

das Gesamtgebiet im Auge zu behalten. Aber<br />

nicht etwa so, daß er sich in alles hineinmischt<br />

und schwierige Probleme breitspurig<br />

von Nichtfachleuten erörtern läßt, oder in Ermangelung<br />

der Zeit über wichtige Fragen<br />

eine ungeprüfte) und oberflächliche Resolution<br />

in die Welt setzt. Vielmehr so, daß er für<br />

die wichtigsten Probleme, und für möglichst<br />

viele, alljährlich fachlich mit den<br />

FragenvertrautePersöniichkeiten<br />

beauftragt, über den Stand der einzelnen<br />

Probleme kurze Vorträge<br />

zu halten. Seine daran zu knüpfenden<br />

Wunscne und Anregungen kann dann der Kongreß<br />

in einer einzigen Resolution zusammenfassen.<br />

Ich meine, daß das von der Lake-<br />

Mohonk- Konf er enz gegebene Beispiel<br />

einfach Nachahmung finden müßte.<br />

Wenn der Weltfriedenskongreß, wie es dort<br />

geschieht, nur Fachleute zu Worte kommen<br />

läßt, die führenden Rechtsgelehrten, Diplomaten<br />

neuer Schule, führende Pazifisten,<br />

Gelehrte der verschiedenen der Friedensidee<br />

nahestehende Disziplinen, bekannte Journalisten,<br />

Verständigungs - Techniker usw.,<br />

dann wird er in der Oeffentlichkeit<br />

jene<br />

bührt<br />

Beachtung<br />

und die der<br />

finden, die ihm ge-<br />

Bewegung nottut. Dann<br />

wird er die ihm zufallende Aufgabe erfüllen.<br />

Wir brauchen die 100 Resolutionen nicht mehr,<br />

deren Wortlautfeststellung uns kostbare Zeit<br />

^26<br />

3<br />

raubt, ohne daß uns ein Nutzen daraus<br />

erwächst, wir brauchen die langatmigen Debatten<br />

nicht, bei denen jeder Outsider seine<br />

Ideen ablagern kann, noch weniger die oft übereilten,<br />

noch öfter unzuständigen Beurteilungen.<br />

Was uns auf den Kongressen nottut, ist eine<br />

möglichst umfassende Aufrollung aller Vorgänge<br />

der Bewegung, Berichte über ihre Entwicklung<br />

und Vertiefung. Wir sollen der<br />

Außenwelt eine Parade der pazifistischen Arbeit<br />

vorführen und ihr den Umfang und die<br />

Richtung dieser Arbeit erkennbar machen.*)<br />

Tun wir das, dann werden wir das alte<br />

Instrument der Weltfriedens-Kongresse den<br />

neuen Anforderungen der höher entwickelten<br />

Bewegung dienstbar machen. Tun wir das<br />

nicht, werden andere Organisationen ins Leben<br />

treten, die das Bedürfnis der Zeit besser erfassen.<br />

Schon haben die Organisationen der<br />

„Conciliation internationale" mit ihren moderneren<br />

Arbeitsmethoden und ihrer politisch<br />

klügeren Taktik die Friedensbewegung in ganz<br />

neuen, bisher unerreichbaren Schichten zu Ansehen<br />

gebracht. In den Hauptländern sind<br />

diese Organisationen bereits durch nationale<br />

Gruppen vertreten. Es unterliegt unbedingt<br />

keinem Zweifel, daß diese nationalen Gruppen<br />

über kurz oder lang zu internationalen Kongressen<br />

zusammentreten werden, die nicht in<br />

die Fehler der Weltfriedens-Kongresse verfallen,<br />

sondern aus diesen Nutzen ziehen<br />

werden. Sie werden sich, wie dies mit großem<br />

Erfolg bereits der deutsche Zweig der Conciliations-Bewegung,<br />

der „Verband für internationale<br />

Verständigung" auf seinen nationalen<br />

Verbandstagen tut, die Methoden der Lake-<br />

Mohonk-Konferenzen zu eigen machen, werden<br />

nur berufene Fachleute zu Worte kommen<br />

lassen und das müßige Resolutions-Geplänkel<br />

vermeiden. Dann werden die wertvollen Elemente<br />

der Bewegung sich ganz dieser Organisation<br />

anschließen und die bereits eine Tradition<br />

besitzenden älteren pazifistischen Einrichtungen,<br />

mit ihnen die Weltfriedens-Kongresse,<br />

die im nächsten Jahre auf ein Vierteljahrhundert<br />

ihrer Arbeit zurückblicken können,<br />

jede Bedeutung verlieren und ganz aufhören.<br />

Vom allgemeinen Gesichtspunkt wird das<br />

gewiß nicht zu bedauern sein; denn in erster<br />

Linie steht der Fortschritt der Sache. Und<br />

was diesem dient, muß uns willkommen sein.<br />

Aber es fragt sich nur, ob es nicht möglich<br />

*) Es sei bei dieser Gelegenheit auf jene<br />

vertrauliche Denkschrift hingewiesen, die ein<br />

von der „New York Peace Society" eingesetzter<br />

Sonderausschuß über die Umwandlung der<br />

Weltfriedenskongresse ausgearbeitet und unterm<br />

4. Juni d. J. an die Mitglieder des Berner Bureaus<br />

versandt hat. Hierin wird nachdrücklichst eine<br />

Reform der Kongreßmethode gefordert und geeignete,<br />

äußerst praktische Vorschläge dazu gemacht.<br />

Es wäre wünschenswert, wenn diese<br />

Denkschrift gedruckt und, in die Hauptsprachen<br />

übersetzt, weiteren Kreisen zugänglich gemacht<br />

werden würde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!