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1913 - Det danske Fredsakademi

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VAD.TE<br />

es erwünscht, daß die übrigen mit dem guten<br />

Beispiel vorangingen und zunächst allein unter<br />

sich diesen Weltschiedsvertrag schlössen.<br />

Kohler: Ein Weltschiedsvertrag ist wünschenswert.<br />

Laband : Nein<br />

La Fontaine: Ich meine, daß das 1907 formulierte<br />

Projekt eines Weltschiedsvertrages auf<br />

der nächsten Friedenskonferenz durch die<br />

Staaten angenommen werden müßte. Der Vorbehalt<br />

der Ehre und der Lebensinteressen<br />

müßte selbstverständlich aus dem zu schließenden<br />

Vertrage verschwinden, da er mit dem<br />

obligatorischen Charakter des Vertrages in<br />

Widerspruch stehen würde.<br />

Lammasch: Ich halte den allgemeinen<br />

Schiedsgerichtsvertrag nach dem Vorbilde der<br />

Beschlüsse des Comite d'examen von 1907 für<br />

wünschenswert und möglich.<br />

de Louter: Das Zustandekommen eines<br />

Weltschiedsvertrages für Rechtsfragen ist<br />

wünschenswert.<br />

Marburg: Allgemeine Schiedsverträge, die<br />

alle Fragen, auch Ehrenfragen und vitale Interessen,<br />

einschließen, sind äußerst wünschenswert<br />

zwischen Kulturmächten. Rückständige<br />

Mächte daran teilnehmen zu lassen würde bedeutungslos<br />

sein und die Sache beeinträchtigen,<br />

weil diesen entweder die Absicht oder die<br />

Fähigkeit fehlt, Verträge durchzuführen.<br />

Meurer: Ich halte einen Weltschiedsvertrag<br />

nach dem Muster des deutsch-englischen<br />

Schiedsvertrages für sehr wünschenswert ; ohne<br />

die dortigen Klauseln halte ich aber die Verwirklichung<br />

nicht für möglich. Man sollte<br />

doch endlich einmal das Mißtrauen gegen diese<br />

Klauseln überwinden und dem Bekenntnis zur<br />

Friedensidee vertrauen.<br />

Neubecker: Der Abschluß eines Weltschiedsvertrages<br />

erscheint mir wünschenswert.<br />

Nippold: Ja, mit Klausel!<br />

Odier: Ich glaube nicht an die gegenwärtige<br />

Möglichkeit eines begrenzten und noch weniger<br />

an die eines unbegrenzten Weltschiedsvertrages.<br />

Oppenheim: Ja, aber mit der Ehren- und<br />

Lebensinteressenklausel<br />

Frhr. v. Plener: In einem allgemeinen<br />

Schiedsgerichtsvertrag können und sollten eine<br />

Anzahl von Gegenständen aufgebaut werden, bezüglich<br />

deren man auf die Erhebung des Ehrenund<br />

Lebensinteressenvorbehalts verzichtet.<br />

Politis : Ein ständiger Weltschiedsvertrag erscheint<br />

mir wünschenswert und möglich, aber<br />

zunächst — und auf lange Zeit hinaus — muß<br />

man die Fragen der Ehre und der Lebens-<br />

interessen beiseite lassen.<br />

Rehm : Ich halte ihn für wünschenswert.<br />

Der Vertrag kann nur mit der Klausel geschlossen<br />

werden.<br />

Schoen: Das Zustandekommen eines solchen<br />

Vertrages wäre wünschenswert. Jedoch erscheintEhrensein<br />

und<br />

Abschluß ohne Ausscheidung der<br />

Lebensinteressenfragen zunächst<br />

ausgeschlossen.<br />

Schoenborn: Wenn es bei der Weigerung der<br />

Vereinigten Staaten bleibt, die Panamakanalgebührenfrage<br />

einem Schiedsgerichte zu unterbreiten,<br />

so verspreche ich mir von einem beschränkten<br />

Weltschiedsvertrage nicht viel.<br />

Schücking: Ich bin entschieden für einen<br />

Weltschiedsvertrag für Rechtsstreitigkeiten,<br />

einstweilen mit der Ehrenklausel. Letztere<br />

würde meines Erachtens genügen.<br />

Strupp: Das Zustandekommen des Weltschiedsvertrages<br />

ist wünschenswert. Ich glaube<br />

aber kaum, daß sich die Staaten jetzt dazu<br />

entschließen werden, die Ehren- und Interessenklausel<br />

aufzugeben. Wohl aber sind freiwillig<br />

schon mehrere die Ehre berührende Fälle<br />

Schiedsgerichten unterworfen worden. Erst<br />

müssen die Völker erzogen werden.<br />

VII. Ist ein recht baldiger Zusammentritt der dritten Haager Konferenz wünschenswert,<br />

eventuell wann?<br />

v. Bar: Den Zusammentritt einer erneuten<br />

Friedenskonferenz halte ich für wünschenswert<br />

nur, wenn diese genügend, und zwar unter<br />

Mitwirkung öffentlicher Kritik vorbereitet ist<br />

und daher eine Anzahl wichtiger Fragen<br />

als spruchreif oder baldiger Beantwortung<br />

zugänglich und bedürftig sich herausgestellt<br />

haben. — Hiernach und in Anbetracht der internationalen<br />

Ereignisse der letzten Jahre könnte<br />

meines Erachtens der Zusammentritt einer<br />

dritten Friedenskonferenz schon im Jahre 1914<br />

als verfrüht sich erweisen.<br />

de Beaufort: Ohne gute und tüchtige Vorbereitung<br />

darf die Haager Friedenskonferenz<br />

nicht zusammentreten. Es ist schwer zu sagen,<br />

wie lange Zeit diese Vorbereitung in Anspruch<br />

nimmt.<br />

Frhr. v. Dungern: Der Kredit der Friedenskonferenzen<br />

würde, glaube ich, leiden, wenn<br />

die Konferenzidee wieder auftauchte, ehe die<br />

türkischen Verwicklungen ein wenig vergessen<br />

sind, da gerade dieser imminentewte internationale<br />

Konfliktsherd augenblicklich einer<br />

Konferenz für den allgemeinen Völkerfrieden<br />

unmöglich unterbreitet werden könnte. Dagegen<br />

scheint es mir durchaus im Bereich des<br />

Möglichen, eine spezielle Friedenskonferenz für<br />

Regelung der Verhältnisse der Türkei im Haag<br />

stattfinden zu lassen und ihr den Charakter<br />

eines Weltkongresses zu geben. Es bedarf<br />

hierzu vielleicht nur einer geschickten Anregung.<br />

Ebers: Nach den Ereignissen auf dem Balkan<br />

würde meines Erachtens ein Hinausschieben<br />

zur Klärung mancher Fragen nur beitragen<br />

können.<br />

Jhr. van Eysinga: Ja, vorausgesetzt, daß<br />

sie gut vorbereitet ist, was vor 1915 kaum<br />

möglich erscheint, und daß auch das Prisenhofabkommen<br />

und die Londoner Seerechtsdeklaration<br />

einstweilen in Kraft getreten sein werden,<br />

oder wenigstens plausible Abänderungsvorschläge<br />

der letzteren vorliegen.<br />

Fleischmann : Der Zeitpunkt der neuen<br />

Friedenskonferenz sollte in erster Linie nach<br />

dem Maße der gehörigen Vorbereitung bestimmt<br />

werden.<br />

Giese: Dies ist eine Frage des praktischen<br />

Bedürfnisses. So wünschenswert eine Weiterbildung<br />

des Völkerrechts und eine Fortführung<br />

der Haager Arbeiten ist, so dringend ist vor<br />

einer zu umfassenden und zu raschen Kodifikation<br />

völkerrechtlicher Fragen zu warnen.

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