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1913 - Det danske Fredsakademi

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es<br />

mit einem Gesinnungsgenossen : „ Sagen Sie<br />

mir nur, was' denken denn die Fürsten bei<br />

einem solchen Schauspiel unter solchen Umständen<br />

?" Die Antwort, die ich erhielt, war<br />

vortrefflich und erklärt alles: Nichts<br />

denken sie."<br />

Vor einem Jahr ungefähr ging die ,, Titanic"<br />

unter, von einem elementaren Ding,<br />

einem Eisberg, getroffen. Nearer to thee,<br />

my God" spielten die todesmutigen Musi, L<br />

kanten. Am letzten 24. Mai geriet der<br />

amerikanische Passagierdampfer „Nevada"<br />

bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Smyrna<br />

in die Linie der Torpedominen. Der Vorderteil<br />

des Schiffes stieß auf eine Mine, eine<br />

Minute später auf eine zweite, und zwei Minuten<br />

darauf auf eine dritte. Es erfolgte<br />

eine Explosion. Der Dampfer sank sofort.<br />

Dreihundert Opfer. Diese Minen werden<br />

von Menschen gelegt — für Menschen. . . .<br />

Oh, „näher zu dir, Satan". —<br />

Von einer Probefahrt des Luftschiffes<br />

L. Z. XVI wurde aus Friedrichshafen geschrieben:<br />

„Die Fahrt war insofern bemerkenswert,<br />

als vom Oberdeck aus mit<br />

einem Maschinengewehr scharf geschossen<br />

wurde. Es wurden im1 ganzen 500 Schüsse<br />

abgefeuert, wobei es sich zeigte, daß die ganze<br />

Anordnung ihrem1 Zwecke vortrefflich entspreche<br />

und sicheres Arbeiten mit dem Ma-<br />

schinengewehr zulasse." . . Satan in der<br />

Luft.<br />

—<br />

Andererseits aber auch wieder die frohen,<br />

verheißungsvollen Begebenheiten: die deutschfranzösische<br />

Parlamentarierzusammenkunft in<br />

Bern; die Schaffung einer neuen deutschfranzösischen<br />

Liga; die sich ausbreitende und<br />

befestigende Versöhnung zwischen Deutschland<br />

und England; die Mission Carnegies<br />

beim Deutschen Kaiser, und vor allem der<br />

überhandnehmende Begriff „Europa", das ist<br />

ein klares Ziel. Hartnäckig muß es gefordert<br />

werden. Wie einst das „Carthaginem esse delendam",<br />

muß jetzt immer wieder wiederholt<br />

werden: Europa ist zu föderieren.<br />

PAZIFISTISCHE CHRONIK<br />

Anfang Mai. Eine Anzahl pazifistisch gesinnter<br />

evangelischer Theologen Deutschlands erlässt einen<br />

Aufruf an ihre Amtsgenossen, sich der Friedenssache<br />

anzuschliessen.<br />

5. Mai. König Nikolaus von Montenegro hat<br />

den Mächten mitgeteilt, dass er zur bedingungslosen<br />

Räumung Skutaris bereit sei. Beseitigung der<br />

Kriegsgefahr.<br />

= DIE FRIEDENS-^^ßTE<br />

7. Mai. Der König von Spanien trifft in<br />

Paris ein.<br />

9. Mai. In London tagt eine Kommission zur<br />

Vorberatung eines internationalen Scheckrechts.<br />

10. Mai. In New York wird in Gegenwart desdeutschen<br />

Botschafters und des deutschen Generalkonsuls<br />

ein Denkmal für Karl Schurz enthüllt.<br />

10.— 12. Mai. In Paris tagt der VLLT. nationalfranzösische<br />

Friedenskongress.<br />

11. Mai. Die deutsch - französische Verständigungskonferenz<br />

in Bern verläuft bei nur<br />

eintägiger Dauer programmässig. Sie schloss mit einer<br />

Resolution zugunsten der Friedensidee, der Abrüstung<br />

und der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit.<br />

14. Mai. Der Staatssekretär des Auswärtigen<br />

Amtes v. Jagow ist in Wien eingetroffen und<br />

hatte eine längere Unterredung mit dem Grafen<br />

Berchlold.<br />

14. Mai. Bei einem Bankett erklärte Bryan in<br />

Washington, dass während seiner Amtsführung von<br />

der amerikanischen Union kein Krieg geführt<br />

werden würde.<br />

14. Mai. Die internationalen Truppen unter<br />

dem Kommando des englischen Admirals Burney<br />

sind in Skutari eingezogen.<br />

Mitte Mai. Aus Anlass der beabsichtigten Wi edereinführung<br />

der dreijährigen Dienstzeit in<br />

Frankreich kommt es an verschiedenen Orten zu antimilitaristischen<br />

Kundgebungen der Truppen.<br />

Mitte Mai. Die britischen Delegierten zur<br />

Konferenz über die Feier des hundertjährigen<br />

Friedens zwischen England und Amerika loerden in<br />

Amerika mit grossem Enthusiasmus empfangen.<br />

Mitte Mai. Lord Morley in besonderer Mission<br />

in Berlin.<br />

16. Mai. Die „American Association for<br />

int. Conciliation" bringt eine Gratulationsadresse<br />

zum Regierungsj ubiläum des deutschen<br />

Kaisers zur Absendung.<br />

18. Mai. Der Friedenstag wird in Europa<br />

und Amerika von den iriedensgesellschaften festlich<br />

begangen.<br />

19. Mai. Kaiser Wilhelm begnadigt die in<br />

deutscher Gefangenschaft befindlichen englischen<br />

Spione Brandqn, Trench und Stewart.<br />

20. Mai. Im Londoner Mansion House wird die<br />

Jahresversammlung der ^Peace- Society" eröffnet.<br />

Der Lord May or hält eine Ansprache. Begrüssungstelegramm<br />

Sir Edward Gregs.<br />

21. Mai. Zur Teilnähme an den Vermählungsfeierlichkeiten<br />

am kaiserlichen Hofe trafen der König<br />

und die Königin von England in Berlin ein.<br />

22. Mai. Italien stimmt als erste Regierung<br />

dem Bryanschen Friedensvorschlag zu.<br />

22. Mai. Zur Teilnahme an den Hochzeitsfeier-<br />

lichkeiten im Kaiserhause trifft der russische Zar in<br />

Berlin ein.<br />

23. Mai. König Georg von England emp-<br />

fängt in Berlin die englische Kolonie und fordert sie<br />

auf, dabei zu helfen, den Weltfrieden zu sichern.<br />

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