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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FRIEDENS -^M^DTE<br />

fest, daß es der Uebereinstimmung der Großmächte<br />

gelungen ist, den Balkankrieg<br />

örtlich zu begrenzen, und daß dank<br />

dieser Uebereinstimmung mehrere durch den<br />

Krieg entstandene Probleme durch die von den<br />

Haager Konferenzen ins Leben gerufenen<br />

freundschaftlichen und juristischen Mittel, auf<br />

die die Union nicht müde wurde hinzuweisen,<br />

gelöst werden.<br />

Der Rat nimmt mit der gleichen Genugtuung<br />

die Erklärungen der Marineminister von<br />

Deutschland und England betreffend die<br />

Seerüstungen zur Kenntnis ; er sieht in<br />

diesen Erklärungen, ohne deren Tragweite zu<br />

überschätzen, eine Anerkennung jener Prin-<br />

zipien, für die die Union so oft eingetreten ist,<br />

und den ersten Schritt auf dem Weg der<br />

Rüstungsbeschränkung.<br />

Der Rat bedauert dagegen um so mehr, daß,<br />

abgesehen von dieser Ausnahme, die Mächte<br />

in ihrem verderblichen Wettbewerb beharren.<br />

Er ist davon überzeugt, daß die Rüstungsbeschränkungen,<br />

weit davon entfernt, die<br />

Interessen der nationalen Verteidigung, deren<br />

Rechtmäßigkeit von der Union niemals bestritten<br />

wurde, zu schädigen, diesen im Gegenteil<br />

viel nützlicher sein könnten, als dieses<br />

Ueberbieten<br />

daß andererseits die Erhöhungen der militärischen<br />

Lasten unberechenbare Eolgen im<br />

sozialen und wirtschaftlichen Leben der<br />

Nationen hervorrufen werden.<br />

Der Rat hofft, daß die Mächte nicht zu<br />

spät von den wiederholten Aufrufen der Union<br />

Kenntnis nehmen werden. Er ladet die nationalen<br />

Gruppen ein, den bei der letzten Konferenz<br />

in Genf angenommenen Resolutionen<br />

Eolge zu geben, und sich energisch zu bemühen,<br />

damit diese Resolutionen<br />

nicht leere Worte bleiben.<br />

Er ermächtigt das Interparlamentarische<br />

Bureau, die vorliegende Resolution den Regierungen<br />

bekannt zu geben."<br />

Während der Sitzung hat Bustany<br />

E f f e n d i , Präsident der türkischen Gruppe,<br />

die Erage aufgeworfen, welchem Schicksal die<br />

türkische Bevölkerung der Balkanhalbinsel entgegengeht.<br />

Er gab der Hoffnung Ausdruck,<br />

daß man diesen Völkerschaften eine sich auf<br />

die Prinzipien der Nationalitätenautonomie<br />

stützende Regierung, hauptsächlich im Hinblick<br />

auf die Religion, bewilligen wird, und<br />

bat seine Kollegen im Rat, diese Vorschläge<br />

bei ihren Regierungen zu unterstützen.<br />

Die Idee Bustany Effendis wurde sowohl<br />

vom Präsidenten des Rats als auch vom<br />

Ereiherrn v. P 1 e n e r unterstützt und von dem<br />

ganzen Rat sympathisch aufgenommen.<br />

Die Interparlamentarische Union wird am<br />

2. Weltkongreß der internationalen Verbände,<br />

der im Juni in Gent zusammentreten wird, teilnehmen.<br />

Sie wird durch die zwei belgischen<br />

Mitglieder des Rats, Houzeau deLehaie<br />

und Sadeleer und vom Generalsekretär vertreten<br />

sein. Es werden sich auch andere Mit-<br />

154<br />

3<br />

glieder der Union dieser Vertretung anschließen<br />

können.<br />

Am Schluß dieser Beratungen nahm . der<br />

Rat, auf Vorschlag des Baron d'Estournelles<br />

de Constant, folgenden Antrag<br />

an:<br />

„Der Rat der Interparlamentarischen Union<br />

legt besonderen Wert darauf, sich den zwischen<br />

Großbritannien und den Vereinigten Staaten Von<br />

Amerika veranstalteten Kundgebungen anzuschließen,<br />

die zur Feier des Vertrages von<br />

Gent stattfinden werden, der von beiden früher<br />

so kriegerischen, jetzt aber durch eine allu<br />

Prüfungen seit hundert Jahren überdauernde<br />

Freundschaft verbundenen Staaten, treu innegehalten<br />

wurde.<br />

Der Rat ist der Ansicht, daß dieses große<br />

Beispiel politischer Klugheit gar nicht oft<br />

genug der Betrachtung und Bewunderung der<br />

zivilisierten Welt empfohlen werden kann."<br />

Endgültige Tagesordnung für<br />

den W. Weltfriedenskongreß.<br />

In der Sitzung des Rates des Seiner<br />

Friedensbureaus vom 15. März wurde für den<br />

Ende August im Haag abzuhaltenden XX. Weltfriedenskongreß<br />

folgende Tagesordnung festgesetzt<br />

:<br />

1. Bericht des Bureaus über die Ereignisse<br />

des Jahres, sofern sie sich auf Krieg und<br />

Frieden beziehen. Berichterstatter: A. Gobat.<br />

2. Internationales Recht.<br />

a. Kodifikation des öffentlich-internationalen<br />

Rechts. Berichterstatter : L a<br />

Fontaine und Emil Arnaud.<br />

b. Sanktionen auf dem Gebiete des internationalen<br />

Rechts. Berichterstatter<br />

Van.Vollenhoven.<br />

3. Die Presse im Dienste des Pazifismus.<br />

Berichterstatter : Lucien Le Foyer und<br />

Alfred H. Fried.<br />

4. Die Handelseifersucht und die internationalen<br />

Beziehungen. Berichterstatter : Yves<br />

G u y o t und Norman Angell.<br />

5. Beschränkung und allmähliche und proportioneile<br />

Verminderung der Rüstungen. Berichterstatter<br />

: Prof. L. Q u i d d e.<br />

6. Festsetzung von Sitz und Zeit des<br />

XXI. Kongresses.<br />

MB<br />

Die Mülhauser Versammlungen. :: :: :: :: :: :: ::<br />

Zwei Friedenskundgebungen ganz gewaltiger<br />

Art haben im Laufe des März in der elsässischen<br />

Stadt Mülhausen stattgefunden. Die<br />

eine am 15. März stattgehabte, der 1400 Personen<br />

beiwohnten, richtete sich vornehmlich<br />

gegen den Gedanken eines Revanchekriegs.<br />

Alle Parteien waren bei der Veranstaltung vertreten<br />

und einstimmig wurde folgende Resolution<br />

gefaßt:<br />

„Die Versammlung richtet an das aus<br />

dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene<br />

Parlament von Elsaß-Lothringen das Er-

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