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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FßlEDEN5-^/AQTE 3<br />

Im ersten Krieg:<br />

Getötet: Verwundet: Vermißt:<br />

Offiziere 313 915 2<br />

Mannschaften 29 711 52 550 3 193<br />

Im zweiten Krieg:<br />

Offiziere 266 816 69<br />

Mannschaften 14 602 50 305 4 500<br />

Danach getötet : 44 892, verwundet : 104 586.<br />

Die 7764 Vermißten werden wohl auch nicht<br />

mehr zu den Lebenden zu zählen sein. Auch<br />

muß angenommen werden, daß in jenen Zahlen<br />

diejenigen nicht eingerechnet sind, die an<br />

Krankheiten verstarben, auch jene Verwundeten<br />

nicht, die in einem späteren Zeitpunkt ihren<br />

Verwundungen erlegen sind.<br />

Bulgarien hatte vor dem Kriege eine männliche<br />

Bevölkerung von 2 206 691 aller Altersklassen,<br />

so daß jeder 41. Einwohner männlichen<br />

Geschlechts — die Kinder mit eingerechnet<br />

— getötet wurde. Um die Verluste richtig<br />

einzuschätzen, muß man bedenken, (daß die<br />

Engländer in dem drei Jahre wälixenden Transvaalkriege<br />

nur ca. 21 000 Mann verloren haben.<br />

Für die anderen Balkanstaaten gibt es<br />

noch keine authentische Verlustliste.<br />

Der Bericht über die Balkangreuel, ::<br />

den die Mitglieder der von der Carnegie-Stiftung<br />

entsandten Kommission erstatten werden,<br />

dürfte Anfang Dezember erscheinen. Seiner<br />

Veröffentlichung, die gleichzeitig in mehreren<br />

Sprachen bewirkt wird, sieht man mit berechtigter<br />

Spannung entgegen.<br />

Die Kommission setzte sich zusammen aus<br />

dem Amerikaner Prof. Du t ton, der in der<br />

Friedensbewegung bereits bekannt ist — er ist<br />

Mitglied des Berner Bureaus — , aus dem Russen<br />

Paul Milukoff, Mitglied der Duma, dem<br />

Franzosen G o d a r t , Wirtschaftspolitiker<br />

seines Zeichens, und dem Engländer<br />

C. H. Brailsford, Mitherausgeber der<br />

„Nation", Die deutschen und die österreichischen<br />

Mitglieder der Kommission sind,<br />

wie erinnerlich, vor Beginn der Reise zurückgetreten.<br />

Aus Mitteilungen, die Prof. Dutton an die<br />

Oeffentlichkeit gelangen ließ, geht hervor, daß<br />

die Kommission, entgegen den Zeitungsnachrichten,<br />

überall in höflichster Weise empfangen<br />

wurde und ihre Aufgabe erfolgreich ausführen<br />

konnte. Ueber die Einzelheiten der Ergebnisse<br />

soll vor der vollen Veröffentlichung nichts mit-<br />

geteilt werden. Doch soviel glaubte Prof.<br />

Dutton sagen zu können, daß all die von<br />

Zeitungskorrespondenten und Touristen<br />

geschilderten Greueltaten<br />

nicht die Hälfteder Leidenund Zerstörungen<br />

wiedergeben, die sich<br />

zugetragen haben. Als Zweck der Kommission<br />

gibt Dutton die Förderung der Friedens^<br />

sache an, um die Nationen durch die Aufdeckung<br />

der Kriegsfolgen und der Vernichtung, die er<br />

verursachte, zurückhaltender zu machen, wenn<br />

wieder ein Krieg drohen sollte. Es ist anzu-<br />

432<br />

nehmen, daß manche einflußreiche Personen am<br />

Balkan einsehen werden, daß der Krieg nicht<br />

das beste Mittel zur Erledigung von Grenzstreitigkeiten<br />

ist.<br />

C£»<br />

Vom Nachrichtenschwindel. • :: ::<br />

Anbei drei Depeschen, die deutlich erkennen<br />

lassen, mit welcher Frivolität die<br />

Oeffentlichkeit in Unruhe versetzt wird<br />

Newyork, 4. November.<br />

Die „Associated Preß" meldet aus<br />

Mexiko: Der amerikanische Geschäftsträger<br />

hat dem Präsidenten Huerta ein<br />

Ultimatum zugestellt. Huerta müsse<br />

sofort die Präsidentschaft niederlegen und<br />

dafür weder den Kriegs minister Blanquet<br />

noch irgendein anderes Mitglied seines Kabinetts<br />

als Nachfolger hinterlassen.<br />

London, 4. November.<br />

Das Reuters che Bureau meldet aus<br />

Washington: Staatssekretär Bryan setzt der<br />

Meldung von der Absendung eines Ultimatums<br />

an General Huerta ein formelles Dementi<br />

entgegen. Bryan erklärt es für<br />

bedauerlich, daß die Presse in den Vereinigten<br />

Staaten derartigen Gerüchten Glauben geschenkt<br />

habe. Solche irrtümliche Meldungen<br />

könnten ernste Folgen nach sich ziehen.<br />

Berlin, 5."November.<br />

Wie die „B. Z." mitteilt, hat die amerikanische<br />

Botschaft in Berlin ein längeres<br />

Telegramm vom Staatsdepartement in<br />

Washington erhalten, in dem die Gerüchte<br />

von der Ueberreichung eines Ultimatums an<br />

Mexiko in den all er schärfsten Ausdrücken<br />

als vollkommen unbegründet<br />

bezeichnet werden und<br />

zugleich das Bedauern darüber<br />

ausgesprochen wird, daß derartige<br />

Nachrichte n, denen sofort<br />

die Haltlosigkeit anzumerkensei,<br />

im großen Publikum Glauben fänden.<br />

Derartige Nachrichten seien nur geeignet,<br />

die amerikanischen Interessen zu<br />

schädigen.<br />

Trotz der Dementis hat die falsche Nachricht<br />

ihre Wirkung ausgeübt. Die Börsen wurden<br />

erschüttert, Handel und Wandel gestört.<br />

Gewinn hatte allein die Sensationspresse, die<br />

sofort ihre kriegerischen Leitartikler ins Treffen<br />

führte und die „militärischen Sachverständigen"<br />

zu Worte kommen ließ.<br />

Wo bleibt die im Dienste des Friedens<br />

wirkende Nachrichtenagentur, wo, ^die Internationale<br />

Konvention gegen die verbrecherische<br />

Verbreitung falscher Nachrichten?<br />

Kriegs-Eindrücke. :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: :<br />

„Ich muß von einem jungen Griechen erzählen"<br />

— so schreibt Felix Moscheies aus dem<br />

holländischen Städtchen VoLendam, wo er nach<br />

Beendigungr des Haager Kongresses Aufenthalt

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