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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FßlEDEN5-Nfc/AE>TE = 3<br />

enthalten und etwaige Streitigkeiten, die trotz<br />

derartiger Abkommen entstehen sollten, der<br />

Erledigung auf rechtlichem Wege zuzuführen.<br />

Es zeigt sich schon heute aufs klarste, daß<br />

keine Nation der andern bezüglich der<br />

Rüstungsausgaben zuvorkommen kann, da die<br />

andern sofort mit einer ähnlichen Erhöhung<br />

ihrer Wehrkraft i antworten; daß aber die<br />

Teuerung der Lebenshaltung, die jetzt schon<br />

einen exorbitanten Grad erreicht hat, durch<br />

die starke Blutentziehung, die in der geplanten<br />

Milliardensteuer dem Volkskörper zugemutet<br />

wird, erhöht werden wird, dürfte jedem Kundigen<br />

einleuchten. Daher sollte unseres Erachtens<br />

dem Gedanken eines Uebereinkommens<br />

näher getreten werden."<br />

Ein offizieller Vorstoß gegen die<br />

Kriegshetzer in der Presse.<br />

Seitdem es eine Friedensbewegung gibt,<br />

richtet sich der Kampf gegen die Brunnenvergifter<br />

der öffentlichen Meinung, deren<br />

Geschäft es ist, durch sensationelle Nachrichten<br />

die öffentliche Meinung zu täuschen<br />

und jene Erbitterung zu erregen, die dem<br />

internationalen Frieden recht gefährlich wird.<br />

Man kennt diese Fälscher und Hetzer und<br />

ihren verderblichen Einfluß. Bei dem gröBen<br />

Werke der anglo-deutschen Verständigung<br />

sahen wir sie hemmend am Werke. Lord<br />

Churchill hat sie mit Recht „Die Wegelagerer<br />

der internationalen Politik" genannt.<br />

In den Beziehungen Deutschlands zu Frank<br />

reich spielen sie die verächtlichste und verderblichste<br />

Rolle, nicht minder in den Beziehungen<br />

Oesterreich-Ungarns und Italiens.<br />

Aus dem gegenwärtigen Balkankriege haben<br />

wir ihr trauriges Wirken noch in aller Erinnerung.<br />

Die falschen Nachrichten über die<br />

Ermordung des österreichischen Gesandten in<br />

Belgrad, die Aufbauschung der Affäre Prochaska,<br />

die Fälschungen über die ungnädige<br />

Aufnahme des kaiserlichen Sondergesandten<br />

Hohenlohe in Petersburg sind Einzelheiten<br />

aus der Werkstatt dieser Giftmischer.<br />

Mit Recht hat sich die anständige Diplomatie<br />

stets gegen jene dunkeln Ehrenmänner<br />

gewandt, und der ehemalige österreichischungarische<br />

Minister des Aeußern, Graf<br />

Kalnoky, hat einmal ausdrücklich die<br />

Hilfe der Friedensgesellschaften gegen jene<br />

Plage angerufen. Am 18. September 1892<br />

sprach er in den österreichischen Delegationen<br />

von der Alarmierung der öffentlichen Meinung<br />

durch die Tagespresse und deren Nachrichtendienst,<br />

„in welchem auf die Nerven des<br />

lesenden Publikums und sogar auf die Leidenschaften<br />

politischer und nationaler Natur in<br />

einer Weise eingewirkt wird, die oft heftige<br />

Strömungen erzeugt, welche die Regierung<br />

alle Mühe hat, zu beruhigen. Wenn die<br />

Friedenskongresse sich mit der Friedensfrage<br />

136<br />

beschäftigen, würde ich ihnen sehr empfehlen,<br />

dieser Tatsache ihr Augenmerk zuzuwenden<br />

und in dieser Richtung einen heilsamen Einfluß<br />

zu üben in allen Ländern, wo solches<br />

vorkommt".<br />

Im Jahre 1906 hat Graf Aehrenthal<br />

in den Delegationen von jenen Unverantwortlichen<br />

gesprochen, die in der Presse<br />

jeden Zwischenfall aufbauschen und die begleitenden<br />

Nebenumstände übertreiben, und<br />

1907 beklagte sich der damalige italienische<br />

Premierminister T i 1 1 o n i über „die Zügellosigkeit<br />

eines Teiles der Presse", ihre „strafwürdigen<br />

Provokationen", die „die hauptsächlichste,<br />

wenn nicht die einzige Gefahr für<br />

den europäischen Frieden bilden". Aehnliche<br />

Aeußerungen taten noch Campbell Bannerman,<br />

Graf Bülow, Kiderlen Waechter u. a.<br />

Die Pazifisten haben nicht erst nötig gehabt,<br />

die Aufforderung des Grafen Kalnoky<br />

zu befolgen. Schon auf dem Londoner<br />

Friedenskongreß von 1890 und auf allen<br />

späteren Kongressen forderten sie energisch<br />

Abhilfe gegen dieses Uebel und Einschreiten<br />

der Gesetzgebung.<br />

Hierzu scheint nun der erste<br />

Schritt gemacht zu werden.<br />

In dem Entwurf des neuen Strafgesetzbuches,<br />

den die österreichische Regierung<br />

dem Herrenhause vorgelegt hat, befindet sich<br />

ein Abschnitt, der „Von der Gefährdung<br />

des Friedens" handelt. Der darüber eingefügte<br />

§ 115 hat folgenden Wortlaut:<br />

„Wer durch eine Druckschrift eine<br />

unwahre oder entstellte Nachricht verbreitet,<br />

durch welche die Beziehungen der<br />

Monarchie zu einem1 fremden Staate gefährdet<br />

werden, wird mit Gefängnis oder<br />

Haft von einer Woche bis zu einem Jahr<br />

oder mit Geldstrafe von fünfzig bis zu<br />

Viertausend Kronen bestraft."<br />

Dieser Paragraph ist von der Regierung<br />

selbst vorgelegt worden. Die juristische Kommission<br />

des Herrenhauses hat in ihrem „Bericht"<br />

folgende Begründung dazu gegeben:<br />

„Es ist wiederholt durch<br />

Aeußerungen der hervorragendsten<br />

Staatsmänner verschiedener<br />

Staaten anerkannt worden,<br />

daß die Gefahr für den<br />

Frieden heute meist nicht mehr<br />

wie früher von den Regierungen<br />

und ihrer Diplomatie ausgeht,<br />

deren Tätigkeit vielmehr vorwiegend<br />

in den Dienst der Frieden<br />

sbewahrung gestellt ist,<br />

sondern von unverantwortlichen<br />

Elementen, die aus den<br />

verschiedensten Motiven, aus<br />

nationalem Fanatisimus, aus<br />

volkswirtschaftlichen Gründen,<br />

zum Teil aber auch aus gemeinster<br />

Gewinnsucht oder au<br />

journalistischer Sensations<br />

lust die Völker und Staate:

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