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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FßlEDENS-^^BTE = :3<br />

Affäre findet vor dem Haag er Hof die erste Verhandlung<br />

statt.<br />

Anfangs April. Prinz Heinrich von<br />

Preussen in London.<br />

4. April. In München starb Prof. Ritter<br />

Emanuel v. Ullmann, der erste Vorsitzende des<br />

Verbandes für internationale Verständigung.<br />

6. April. Die Berliner Sozialdemokratie protestiert<br />

in 61 Volksversammlungen gegen die<br />

neue Wehrvorlage.<br />

8. April. In Peking tritt das chinesische<br />

Parlament zum erstenmal zusammen.<br />

10. April. Ein Komitee von schweizer Politikern<br />

beruft für den 20. April nach Bern eine Konferenz<br />

deutscher und französischer Parlamentarier<br />

ein zwecks Anbahnung eines besseren Verständnisses<br />

beider Völker.<br />

10. April. „Im Namen der internationalen<br />

Flotte, welche die Grossmächte von Europa<br />

vertritt", verkündet der englische Admiral Cecil<br />

Burney, als „Kommandierender der internationalen<br />

Flotte'', die über die albanische Küste<br />

verhängte Blockade.<br />

10. April. Im elsass-lothringischen Landtag<br />

protestierten mehrere Abgeordnete gegen den<br />

Chauvinismus in Deutschland und Frankreich<br />

und gegen den Gedanken an einen Krieg.<br />

DAUS DER ZEITO<br />

Völkerrecht.<br />

Vom Haager Schiedshof. :: :: :: :: :: :: :: :: :: :: ::<br />

Der Verwaltungsrat des ständigen Schiedshofs<br />

veröffentlicht soeben seinen 12. Jahresbericht<br />

über die Arbeiten des Hofes und die<br />

Punktion der Verwaltung während des Jahres<br />

1912. Der Bericht, der den Kegierungen erst<br />

am 26. März <strong>1913</strong> überreicht, wurde, ist in den<br />

Takten bis zu diesem Tage berichtigt.<br />

Daraus ergibt sich zunächst die betrübende<br />

Tatsache, daß die Haager Abkommen von 1907,<br />

die von 44 Staaten unterzeichnet wurden, bislang<br />

nur von 24 Staaten ratifiziert worden<br />

sind. Von europäischen Staaten haben bisher<br />

Italien und sämtliche Balkanstaaten, mit Ausnahme<br />

Bumäniens, nicht ratifiziert. Im Jahre<br />

1912 sind drei Schiedsfälle entschieden bzw.<br />

anhängig gemacht worden. Es sind dies der<br />

Canevaro-Fall zwischen Italien und Peru,<br />

der Indemnitätsstreit zwischen der Türkei<br />

und B u ß 1 a n d , die Streitfälle über die Aufbringung<br />

dreier Schiffe („Cartage", „Manouba"<br />

und „Tavignano") zwischen Italien und<br />

Frankreich.<br />

Das Budget für <strong>1913</strong> ist mit 58 149 Fl. beziffert<br />

worden, während die Ausgaben für 1912,<br />

die im Voranschlag mit 36 350 Fl. angenommen<br />

wurden, nur 28 217,50 Fl. betrugen. Diese<br />

Summe wurde nach dem vom Weltpostverein<br />

angewandten Schlüssel durch die Vertragsstaaten<br />

gedeckt. Danach hatte Deutschland, Oesterreich-Ungarn,<br />

Frankreich, Großbritannien,<br />

148<br />

Italien, Bußland, die Türkei, die Vereinigten<br />

Staaten, China und Japan je 1482,25 Fl. zu<br />

bezahlen. Spanien 1185,80 Fl. Die anderen<br />

Staaten je 889,35 FL, 296,45 bzw. 177,87. Nur<br />

Montenegro hat den geringen Betrag von<br />

59,29 Fl. zu leisten. Die Erhöhung des Budgets<br />

für <strong>1913</strong> rührt von dem neu eingestellten Posten<br />

von 16 501 Fl. als Beitrag für die Verwaltung<br />

und Instandhaltung des Ende August zu beziehenden<br />

neuen Friedenspalastes her. Diese<br />

Summe bezieht sich nur auf die vier letzten<br />

Monate des Jahres <strong>1913</strong>. Sie wird künftig das<br />

Dreifache, d. i. 49 504 Fl. betragen.<br />

Die organisatorische Bedeutung<br />

der Haager Konferenzen.<br />

Vor der Internationalen Vereinigung<br />

für vergleichende Rechtswissenschaft<br />

und Volkswirtschaftslehre<br />

sprach am 15. März im preußischen<br />

Herrenhaus Professor Dr. Walther<br />

Schücking aus Marburg über „die organisatorische<br />

Bedeutung der<br />

Haager Konferenze n". — Gerade der<br />

unbefriedigende Zustand des Wettrüstens veranlaßt<br />

die Frage, was denn durch die Haager<br />

Friedenskonferenzen bisher erreicht ist. Die<br />

Antwort darauf hat bis jetzt sehr verschieden<br />

gelautet. Der Bedner ist im Einklang mit<br />

einigen hervorragenden Autoren des Auslands<br />

seit Jahren bestrebt, die organisatorische Bedeutung<br />

des Haager Werkes in das rechte<br />

Licht zu stellen. Durch das Schiedsgerichtsabkommen<br />

ist ein neuer Staatenverband gegründet,<br />

dessen Zweck die Aufrechterhaltung<br />

des allgemeinen Friedens ist. Also ist dieser<br />

Staatenverband auch ein politischer und bedeutet<br />

den Ansatz zu einem losen Weltstaatenbund.<br />

Die zweite Haager Konferenz hat sich<br />

bemüht, die Justiz Organisation dieses Staatenverbandes<br />

weiter fortzubilden. Die Tatsache,<br />

daß in Zukunft vor dem internationalen Prisenhof<br />

der Privatmann seine Bechte gegen einen<br />

fremden Staat wird einklagen können, beweist<br />

den rapiden Entwicklungsprozeß des Völkerrechts<br />

und die Fortschritte der internationalen<br />

Organisation. Die dritte Haager Konferenz<br />

wird das Projekt der Cour de justice arbitrale<br />

von 1907 wieder aufnehmen und daraus einen<br />

wirklich ständigen Gerichtshof mit verschiedenen<br />

Kammern machen müssen. Für gewisse<br />

Kategorien von unpolitischen Streitigkeiten muß<br />

dieses Gericht obligatorisch werden, außerdem<br />

muß es zuständig gemacht werden für Privatrechtsansprüche<br />

gegen fremde Staaten und die<br />

Auslegung der Normen des neuen Weltrechts<br />

(Internationales Privatrecht, Weltwechselrecht,<br />

Weltscheckrecht usw.). Ein anderes höchst<br />

wichtiges Postulat ist die Sicherung der Periodizität<br />

der Konferenzen und die Annahme<br />

eines Statuts für den Haager Staatenverband. —<br />

Jedenfalls wandelt sich die bisher anarchische<br />

Staatengesellschaft trotz aller Hemmungen allmählich<br />

in die eine organisierte um und neue

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