1913 - Det danske Fredsakademi
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DIE FRIEDEN5-^/AQTE<br />
17. Dezember. Im österreichischen Abgeordnetenhaus<br />
beginnen die Tschechen eine Obstruktion gegen<br />
das Kriegsleistungsgesetz. Der Abg. Fresl spricht<br />
18 Stunden.<br />
18. Dezember. In der italienischen Kammer er-<br />
klärt der Marquis di San Giuliano, dass der<br />
Dreibund für ganz Europa eine Bürgschaft des<br />
Friedens ist.<br />
19. Dezember. Die Londoner Botschafterkonferenz<br />
empfiehlt die Autonomie Albaniens. Dadurch<br />
Beseitigung der akuten austro-serbischen<br />
Kriegsgefahr.<br />
21. Dezember. In der französischen Kammer<br />
sagt der radikale Deputierte Fr ancois Delon de: In<br />
Europa gibt es einen Mann, dessen Friedensliebe<br />
eine feste Bürgschaft für die Aufrechterhaltung<br />
des Friedens bildet: Das ist der<br />
Deutsche Kaiser.<br />
29. Dezember. Der russische Kriegsminister<br />
Suchomlinow in Berlin und Dresden.<br />
30. Dezember. Im österreichischen Herrenhaus<br />
tritt Frhrr. v. Plener für eine Politik der Verständigung<br />
Oesterreich-Ungarns Serbiengegenüber<br />
ein.<br />
4. Januar. Präsident Taft erklärt bei<br />
einer Versammlung des „International Peace<br />
Forum", die Panama-Abgaben- Angelegenheit<br />
mit England vor ein Schiedsgericht zu<br />
bringen.<br />
DAUS DER ZEITCI<br />
Völkerrecht.<br />
Ein neuer Schiedsfall zwischen England und Amerika.<br />
In einem New Yorker Briefe der „Kreuzzeitung"<br />
(3. Januar) wird Mitteilung gemacht<br />
von einer weiteren schiedlichen Entscheidung<br />
in der Sache der Robbenfrage. Es gibt in bezug<br />
darauf, heißt es in dem Berichte, mehrere<br />
Fragen, die noch einer weiteren schiedsgerichtlichen<br />
Entscheidung bedürfen. 5 ,Es handelt sich<br />
z. B. um die Zulässigkeit des „Robbenschlages",<br />
der neuerdings in Alaska verboten ist. Man weiß<br />
nicht recht, ob der schnelle Rückgang der<br />
Robbenherden mehr der Jagd auf dem Lande<br />
oder der auf dem Meere zuzuschreiben ist. Auch<br />
die Neufundländer Fischereifrage ist noch nicht<br />
ganz erledigt. Es soll darüber ein Tribunal entscheiden,<br />
das im nächsten Frühjahr zusammentreten<br />
wird. Die erste Sitzung soll in Washington<br />
stattfinden. Sir Charles Fitzpatrick,<br />
der Oberrichter von Kanada und britisches Mitglied<br />
des Schiedsgerichts im Haag für die Entscheidung<br />
über die Streitigkeiten bezüglich der<br />
Ausübung der Fischerei an der nordatlantischen<br />
Küste vom Jahre 1910, wird England<br />
vertreten, während die Vereinigten Staaten mit<br />
ihrer Vertretung Chandler Anderson,<br />
Rechtsberater des Staatsdepartements, beauftragt<br />
haben. Diese beiden Juristen haben sich<br />
über ein drittes Mitglied zu verständigen,<br />
welches als unparteiisches fungiert und weder<br />
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G><br />
dem britischen noch dem amerikanischen Staatsverbande<br />
angehören darf. Man soll sich über<br />
den „dritten Mann" schon einig sein, hält seinen<br />
Namen aber noch geheim."<br />
Verschiedene Mitteilungen zur Schiedsentwickiung.<br />
Die Schiedsgerichtsklausel in internationalen<br />
Verträgen macht weitere Fortschritte.<br />
Jetzt enthält auch das spanisch -französische<br />
Marrokkoabkommen ebenso<br />
wie vorher das deutsch - französische die<br />
Schiedsklausel.<br />
Die Tavignano-Affaire zwischen<br />
Italien und Frankreich ist dem Haager Schiedshöfe<br />
übergeben worden, um Ende März gleichzeitig<br />
mit dem Manouba- und Carthagekonflikte<br />
entschieden zu werden. Bekanntlich hatte<br />
man den Fall zuerst einer internationalen Untersuchungskommission<br />
überwiesen. Doch ist auf<br />
Grund des Berichtes dieser Kommission eine<br />
direkte Einigung zwischen den Parteien nicht<br />
erfolgt.<br />
Dem letzten Berichte von Darby an die<br />
International law association ist zu entnehmen,<br />
daß man 1911 den zentralamerikanischen<br />
Gerichtshof von Cartago nach<br />
San Jose verlegt hat. Carnegie soll für die<br />
Errichtung eines neuen Palastes für den<br />
Gerichtshof 400 000 M. gestiftet haben. Wahrscheinlich,<br />
weil der Palast des Schiedshofes in<br />
Cartago vor drei Jahren durch Erdbeben zerstört<br />
wurde.<br />
Staatsrat Dr. C h. Schanz er, Deputierter,<br />
ist von der italienischen Regierung an Stelle<br />
von Guarnaschelli zum Mitglied des Haager<br />
Hofes ernannt worden.<br />
Die „amerikanische Gesellschaft für die richterliche<br />
Beilegung internationaler Streitigkeiten" :: :: :: :: :<br />
hielt am 21. Dezember v. J. in Washington<br />
ihre diesjährige Jahresversammlung ab, bei der<br />
Joseph H. Choate zum Präsidenten, der<br />
frühere Präsident der Harvard- Universität, Dr.<br />
Charles Eliot, zum Vizepräsidenten der Gesellschaft<br />
ernannt wurden. James Brown<br />
Scott übernahm die Funktion des Sekretärs.<br />
Nach den kurzen vorliegenden Berichten<br />
handelt es sich wiederum um einen hervorragenden<br />
Kongreß, auf dem der erleuchtete Zeitgeist<br />
voll zum Ausdruck kam. Prof. Paul S.<br />
Reinsch trat in einer Rede für die Verantwortlichkeit<br />
eines Staates für die den Bürgern<br />
eines anderen Staates auf seinem Gebiet zugefügte<br />
Rechtsverletzungen ein. Mac Farland,<br />
Prof. Henry Wade Rogers u. a.<br />
sprachen über die Errichtung eines internationalen<br />
Staatengerichtshofes. Es wird sich Gelegenheit<br />
bieten, auf die bedeutsamen Verhandlungen<br />
noch zurückzukommen.<br />
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