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1913 - Det danske Fredsakademi

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Organisationen am1 Werke sind, werden viel<br />

•dazu beitragen, Kriege zu verhüten."<br />

Graf O k uma , Präsident der japanischen<br />

Friedensgesellschaft, sprach von den drei<br />

Beweggründen, die die Japaner vor einem<br />

halben Jahrhundert zu der fremdenfeindlichen<br />

Agitation veranlaßt haben. Rassenvorurteil,<br />

wirtschaftliche Interessen und Parteien-<br />

Antagonismus. Wir finden, heute dieselben<br />

Kräfte am Werk in der antijapanischen Agitation<br />

in Kalifornien. Die Erinnerung an<br />

diese Tatsache ermöglicht den Japanern ein<br />

Verständnis für die Lage. Es müsse genügend<br />

Zeit zur vollkommenen Verständigung gelassen<br />

werden, und es ist dann Grund genug<br />

zu glauben, daß eine zufriedenstellende Lösung<br />

als gesichert angesehen werden kann.<br />

Vor kurzem beschlossen japanische<br />

Pazifisten, Amerika zu<br />

nehmer: S. Ebara,<br />

besuchen. Die Teil-<br />

Mitglied des Hauses<br />

der Pairs, Vizepräsident der japanischen<br />

Friedensgesellschaft, A. H a 1 1 o r i , ehe-<br />

1<br />

maliges<br />

Mitglied des Parlamentes, und<br />

K. Yamamoto, Sekretär der Tokioer<br />

Y. M. C. A., einer der Gründer der iGesellschaft,<br />

schifften sich nach San Francisco<br />

ein und beabsichtigen, einige Monate<br />

in Amerika zu bleiben. Während Ebara<br />

Vertreter der konstitutionellen Partei ist,<br />

vertritt Hattori die nationalistische. Alle<br />

aber vertreten die japanische Friedensgesellschaft,<br />

der sie helfen wollen, die schwebende<br />

japanisch-amerikanische Frage in einer bebefriedigenden<br />

Weise zu lösen. Sie haben; die<br />

Absicht, zunächst die Angelegenheiten der<br />

Pacific-Küste zu studieren, und dann Washington,<br />

New York und andere Zentren zu besuchen.<br />

M. Y.<br />

Maupassant, ein Vorkämpfer<br />

der Friedensbewegung.<br />

Von Dr. Karl Fr. Schmid, München.<br />

Im Jahre 1889 veröffentlichte Bertha<br />

von Suttner ihr berühmtes Buch ,,Die Waffen<br />

nieder", welches den direkten Anstoß zur<br />

Friedensbewegung bildete.<br />

Um diese Zeit waren schon alle Novellen<br />

Maupassants erschienen, welche man unter<br />

dem Namen „Kriegsnovellen" zusammenfassen<br />

kann, und auch jenes wundersame Buch<br />

voll intimster, persönlichster Gedanken,<br />

„Sur l'Eau", in dem der Dichter unter<br />

anderem auch seine Ansichten über den<br />

Krieg unverhüllt und rückhaltlos ausspricht.<br />

Maupassant kennt den Krieg aus persönlicher<br />

Erfahrung. Er hat ihn als Freiwilliger<br />

im1 Alter von zwanzig Jahren mitgemacht,<br />

und aus den Briefen an seine Mutter<br />

kann man ersehen, daß es ihm nicht immer<br />

zum besten ging.<br />

Es widerspräche dem Kunstideal des<br />

Dichters ganz und gar, wenn er in seinen<br />

erzählenden Werken seine persönlichen Ansichten<br />

offenbaren wollte. Denn absolute<br />

Objektivität („Impersonnalite") ist ihm das<br />

Höchste. Trotzdem gehen wir nicht fehl,<br />

wenn wir manche Aeußerung aus dem Munde<br />

eines seiner Helden als seine eigene Ansicht<br />

ansehen. Denn die späteren persönlichen Bekenntnisse<br />

geben die Bestätigung.<br />

So ist schon in dem berüchtigten ,,Boule<br />

de Suif", der ersten Novelle dieses Genres,<br />

welche der Dichter 1880 veröffentlichte, die<br />

gute Madame Follenoie sehr schlecht auf<br />

das Militär und den Krieg zu sprechen. Sie<br />

sagt unter anderem: „ . . . Diese Militärs,<br />

die sind doch zu gar nichts nütze. Muß<br />

das arme Volk sie ernähren, bloß damit sie<br />

das Morden lernen ? — ... Wenn es Leute<br />

gibt, die so viele Entdeckungen machen, um<br />

nützlich zu sein, müssen sich dann andere<br />

wieder so plagen, um Schaden zu stiften? Ist<br />

es denn nicht was Scheußliches, Menschen<br />

umzubringen, ob's nun Preußen oder Engländer,<br />

Polen oder Franzosen sind ? — Wenn<br />

man sich an jemand rächt, der einem Unrecht<br />

getan hat, so ist das schlecht, denn man<br />

wird verurteilt. Aber wenn man unsere<br />

Jungen mit dem Gewehr wegschießt wie das<br />

liebe Wild, so ist das wohl etwas Gutes, weil<br />

man den mit Orden schmückt, der die meisten<br />

hinüberbefördert ? Nein, sehen Sie, das werde<br />

ich niemals verstehen."<br />

So und ähnlich spricht die brave Bäuerin<br />

weiter, die schweren Herzens für die Heereskosten<br />

mitzahlt und selbst zwei<br />

den Soldaten hat. Auch einer<br />

Söhne bei<br />

ihrer Mitreisenden<br />

denkt darüber nach, wieviel besser<br />

und gewinnbringender es wäre, all diese Soldatenkraft<br />

zu gewerblichen Arbeiten zu ver-<br />

1 Maße<br />

wenden. !<br />

In viel höherem<br />

als diese einzelnen<br />

Gespräche, denen sich noch Beispiele<br />

aus ,,La Mere Sauvage" anfügen ließen, sind<br />

es die Geschehnisse in den Kriegsnovellen<br />

selbst,<br />

Krieg<br />

welche unseren Abscheu gegen den<br />

wachrufen müssen. Gewiß ist Maupassant<br />

objektiv und stellt die Tatsachen<br />

scheinbar persönlich unberührt in seinen Gefühlen<br />

hin. Aber diese Tatsachen selbst,<br />

dieses wilde Erwachen der wildesten Instinkte<br />

im Menschen sind das Ungeheuerliche, Entsetzliche.<br />

Der gutmütig scheinende Pere Milon<br />

mordet in gemeinster Weise meuchlerisch<br />

18 Ulanen und glaubt eine Heldentat begangen<br />

zu haben (Pere Milon). Die Mutter Sauvage<br />

verbrennt aufs grausamste vier brave einfache<br />

Soldaten, die ihr nur lieb und gut entgegengekommen<br />

sind (Mere Sauvage). Der<br />

Marquis! d'Eyrik, genannt Mlle. Fifi, läßt<br />

seiner Zerstörungssucht und Grausamkeit<br />

bei jeder Gelegenheit freien Lauf und wird<br />

von patriotischen Freudenmädchen mit<br />

einem1<br />

dem Messer erstochen (Mlle. Fifi). Die<br />

schöne Irma steckt den gesamten preußischen<br />

Stab in Rouen mit Syphilis an und rühmt<br />

sich ihrer patriotischen Tat (Le Lit 29). In<br />

259

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