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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FBlEDENS-^ößTE 3<br />

DAUS DER ZEITQ<br />

Völkerrecht.<br />

Vorbereitung der III. Haager Konferenz. ::<br />

In England hat sich auf eine Anregung hin,<br />

die der vorjährige National-Friedenskongreß gegeben<br />

hat, ein Komitee gebildet, das sich durch<br />

eine Anzahl hervorragender Juristen, Nationalökonomen,<br />

Kaufleute und andere Berufsangehörige<br />

ergänzen will und sich die Aufgabe<br />

stellt, der dritten Haager Konferenz<br />

vorzuarbeiten. Der frühere Lordkanzler,<br />

der Earl of Lorburne, hat den Vorsitz<br />

übernommen. Außerdem haben nachstehende<br />

Persönlichkeiten ihren Beitritt gemeldet: Lord<br />

Avebury, Lady Byles, Noel Buxton,<br />

Lord Courteney of Pennwith, W. H.<br />

Dickinson, Gordon Harvey, F. W»<br />

Hirst, Carl Heath, T. J. Lawrence,<br />

Sir John Mac donell, Gr. H. Perris, Lord<br />

Shaw of Dunfermline, Norman Angell<br />

und Sir George Paish.<br />

Dieses von England gegebene Beispiel sollte<br />

auch in Deutschland und Oesterreich-Ungarn<br />

nachgeahmt werden. Vielleicht wird man es<br />

hier als einen Widerspruch ansehen, zu einer<br />

Zeit, wo vor Adrianopel und Skutari die Belagerungsgeschütze<br />

reden und ganz Europa von<br />

einer Woge des Militarismus beunruhigt wird,<br />

von der dritten Haager Konferenz zu sprechen.<br />

Bekämpfen wir mit dem stärksten<br />

Nachdruck diese Anschauung. Jetzt<br />

an das Haager Werk zu denken, ist<br />

im höchsten Maße zeitgemäß. Der<br />

Krieg da unten ist der Anachronismus; nicht<br />

die Konferenz vom Haag.<br />

Rüstungsproblem.<br />

Die Rüstungsbeschränkung in den Vereinigten Staaten.<br />

Wie im Vorjahre hat das Repräsentantenhaus<br />

auch in diesem Jahre (25. Februar) statt<br />

der von der Regierung geforderten zwei Schlachtschiffe<br />

mit 194 gegen 133 Stimmen nur eins<br />

bewilligt. Die Flottenliga hat sogar für drei<br />

Schiffe Stimmung gemacht, konnte aber gegenüber<br />

der machtvoll organisierten pazifistischen<br />

Propaganda nicht obsiegen.<br />

O0Sf<br />

Gemeinsame Kundgebung der deutschen und französischen<br />

Sozialdemokratie gegen die Rüstungen.<br />

Am 1. März erließen die Sozialdemokraten<br />

Frankreichs und Deutschlands eine gemeinsame<br />

Kundgebung. Diese war von den Parteivorständen<br />

und den sozialistischen Abgeordneten<br />

beider Länder unterzeichnet. Der Wortlaut sei<br />

hier festgehalten:<br />

„In Deutschland und in Frankreich bereiten<br />

die Regierungen wiederum Gesetzentwürfe vor,<br />

durch welche die ungeheuren militärischen<br />

Lasten noch weiter gesteigert werden. In dieser<br />

Stunde erachten es die französische und die<br />

deutsche Sozialdemokratie als ihre Pflicht, eich<br />

noch enger aneinanderzuschließen, um vereint<br />

108<br />

den Kampf zu führen gegen dieses an Wahnsinn<br />

grenzende Treiben der regierenden Klassen.<br />

Die französische und die deutsche Sozialdemokratie<br />

erheben einmütig und einstimmig<br />

Protest gegen die unaufhörlichen Rüstungen,<br />

die die Völker erschöpfen, sie zur Vernachlässigung<br />

der wichtigsten Kulturaufgaben<br />

zwingen, das gegenseitige Mißtrauen steigern,<br />

und statt den Frieden zu sichern, Konflikte<br />

heraufbeschwören, die zu einer Weltkatastrophe<br />

führen mit Massenelend und Massenvernichtung<br />

im Gefolge.<br />

Die Sozialdemokratie beider Länder darf<br />

sich mit Recht als Wortführerin des deutschen<br />

wie des französischen Volkes betrachten, wenn<br />

sie erklärt, daß die Volksmassen mit überwältigender<br />

Mehrheit den Frieden wollen und<br />

den Krieg verabscheuen. Die herrschenden<br />

Klassen hüben und drüben sind es, die die<br />

nationalen Gegensätze, statt sie zu bekämpfen,<br />

künstlich verschärfen, die gegenseitige Feindseligkeit<br />

schüren und dadurch die Völker von<br />

ihren Kulturbestrebungen und ihrem Befreiungskampf<br />

im Innern ablenken.<br />

Um den Frieden, die Unabhängigkeit der<br />

Völker und den Fortschritt der Demokratie auf<br />

allen Gebieten in beiden Staaten zu sichern,<br />

fordert die Sozialdemokratie, daß alle Streitigkeiten<br />

zwischen den Völkern schiedsgerichtlich<br />

geschlichtet werden; sie empfindet die Entscheidungen<br />

auf dem Wege der Gewalt als<br />

Barbarei und Schande für die Menschheit.<br />

Sie fordert weiter die Beseitigung des stehenden<br />

Heeres, das eine stete Bedrohung der<br />

Nationen bildet und an dessen Stelle die Einführung<br />

einer Volkswehr auf demokratischer<br />

Grundlage, die nur der Landesverteidigung zu<br />

dienen hat.<br />

Wenn aber trotz ihres entschlossenen<br />

Widerstandes den Völkern neue militärische<br />

Ausgaben auferlegt werden, so wird die Sozialdemokratie<br />

beider Länder mit aller Energie dafür<br />

kämpfen, daß die finanziellen Lasten auf<br />

die Schultern der Wohlhabenden und Reichen<br />

abgewälzt werden.<br />

Die Sozialdemokratie in Deutschland und<br />

in Frankreich hat schon in der Vergangenheit<br />

durch ihre Haltung das perfide Doppelspiel der<br />

Chauvinisten und Rüstungsinteressenten in<br />

beiden Ländern entlarvt, die in Frankreich die<br />

Begünstigung des Militarismus durch die deutsche<br />

Sozialdemokratie und in Deutschland die<br />

Begünstigung des Militarismus durch die französischen<br />

Sozialisten dem Volke vorspiegeln.<br />

Die gemeinsame Bekämpfung des Chauvinismus,<br />

hüben und drüben, das gemeinsame Eintreten<br />

für ein friedliches und freundschaftliches Zusammengehen<br />

muß dieser dreisten Irreführung<br />

der Völker ein Ende bereiten.<br />

Derselbe Ruf gegen den Krieg, dieselbe<br />

Verurteilung des bewaffneten Friedens hallt in<br />

beiden Ländern wider. Unter der Fahne der<br />

Internationale, die die Freiheit und Unabhängigkeit<br />

jeder Nation zur Voraussetzung hat, werden<br />

die deutschen und französischen Sozialisten mit

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