1913 - Det danske Fredsakademi
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DIE FBIEDENS -^ÄßTE = =©<br />
Frau für die Sache des Friedens mehr geleistet<br />
hat, als irgendeiner unter uns, und ich glaube<br />
nicht die Gefühle der Versammlung zu verletzen,<br />
daß sie, sie ganz allein die ganze Last der Verantwortung<br />
getragen hat und daß alle Erfolge<br />
auf ihre Rechnung zu setzen sind, und so meine<br />
ich auch, daß die Gefühle Aller Ausdruck finden<br />
mögen, durch Unterzeichnung des heutigen<br />
Protokolles.<br />
Möge ihr, der vielgeprüften und glorreichen<br />
Frau, ein heiterer und warmer Abendsonnenschein<br />
des Lebens beschieden seinl<br />
Ich glaube, mit diesen Worten schließen<br />
zu können.<br />
Feier des Weltfriedenstages<br />
in Wien.<br />
Die Oesterreichische Friedensgesellschaft<br />
veranstaltete gemeinsam mit dem Wiener<br />
Akademischen Friedensverein, zur Feier des<br />
Weltfriedenstages, am 18. Mai eine Festversammlung<br />
in der Universität. Der Besuch war<br />
ein ungemein starker, und man sah in der Versammlung<br />
viele Universitätsprofessoren. Die<br />
Anwesenden wurden durch Prof. O. Richter<br />
begrüßt. Er verlas die eingelangten Briefe und<br />
Telegramme, darunter das Entschuldigungsschreiben<br />
des Unterrichtsministers, und ersuchte<br />
den Rektor, Hofrat Di*. Weichselbaum, den<br />
Ehrenvorsitz zu übernehmen. Lebhaft akklamiert,<br />
bestieg Hofrat Dr. Weichselbaum das<br />
Podium und hielt folgende Ansprache: „Es gereicht<br />
mir zur besonderen Freude, Sie heute<br />
als Hausherr in diesen Räumen begrüßen zu<br />
dürfen, um öffentlich zu dokumentieren, daß<br />
der derzeitige Rektor der Wiener Universität<br />
mit seiner ganzen Sympathie auf Ihrer Seite<br />
steht. Diese Gefühle müssen für den Rektor<br />
einer Universität selbstverständlich sein, ist<br />
doch die Universität das Zentrum geistiger<br />
Bildung, und berufen, die Kultur eines Landes<br />
zu fördern. Die Universität hat also alle<br />
Ursache, zu wünschen, daß der Friede<br />
zwischen den Staaten erhalten bleibe, denn nur<br />
in friedlichen Zeiten läßt sich Kulturarbeit<br />
leisten. Besonders in dem gegenwärtigen Zeitpunkte<br />
ist es unsere Pflicht, unsere Ideale<br />
mit aller Mannhaftigkeit zu vertreten. Wir<br />
alle haben es mit Schaudern erlebt, wie dieser<br />
letzte Krieg mit Phrasen begonnen wurde. Es<br />
hieß, man müsse die Brüder befreien, von dem<br />
Joche der Unterdrückung. Dieser Befreiungskrieg<br />
ist nun ausgeartet in ein Hinschlachten<br />
von Wehrlosen, von Frauen und Kindern, und<br />
schließlich sehen wir, wie jene sich bekriegen,<br />
die sich befreien wollten. Wir sehen, wie dieser<br />
mit Phrasen begonnene Krieg zu einer Furie<br />
wurde. Und wenn man versucht, dieser Furie<br />
ein Mäntelchen von Humanität umzulegen, so<br />
ist das nichts anderes, als bewußtes Pharisäertum.<br />
(Stürmischer Beifall.). Jeder wahre<br />
Menschheitsfreund muß das Bedürfnis in sich<br />
fühlen, den Kriegen entgegenzutreten. Daß<br />
die Zahl dieser Menschheitsfreunde, welche<br />
gegen den Krieg kämpfen, immer größer und<br />
größer werde, daß jene Menschheitsfreunde an<br />
Ansehen, Kraft und Macht gewinnen, ist der<br />
aufrichtige, treue und sehnliche Wunsch des<br />
derzeitigen Rektors der Wiener Universität.<br />
(Stürmischer Beifall.)." Mit Enthusiasmus be-<br />
grüßt, ergriff Baronin von Suttner das Wort<br />
und sprach über die Bedeutung des Weltfriedenstages.<br />
Als die Rednerin den Wahl-<br />
spruch eines amerikanischen Studenten Vereines<br />
zitierte : „Zuerst die Menschheit und dann erst<br />
die Nation", ertönte minutenlanger Beifall.<br />
Hierauf sprach Alfred H. Fried über die Aufgaben<br />
der 3. Haager Konferenz und Prof. Dr.<br />
O. Richter über die Entwicklung und Bedeutung<br />
der<br />
Prof.<br />
Organisation<br />
Dr. Richter<br />
des Menschengeschlechts.<br />
brachte die vom Berner<br />
Bureau vorgeschlagene Resolution zur Abstimmung,<br />
welche einstimmig angenommen<br />
wurde, ebenso nachfolgendes, an Se. Majestät<br />
gerichtetes Telegramm<br />
„Die vom Wiener Akademischen Friedensverein<br />
an der Universität zur Feier<br />
18. Mai, dem Gedenktage der Eröffnung<br />
des<br />
der<br />
ersten Haager Friedenskonferenz, einberufene<br />
Protestversammlung wagt es, Euer Majestät<br />
den Ausdruck ihrer glühendsten Dankgefühle<br />
zu Füßen zu legen. Stets bereit, für das<br />
Wohl des Vaterlandes unser Leben hinzugeben,<br />
erkennen wir doch in der Wahrung des<br />
Völkerfriedens eines der höchsten zu erstrebenden<br />
Ziele, und mit Bewunderung<br />
konnten wir<br />
wegten Zeit,<br />
sehen,<br />
da die<br />
daß in<br />
Wirren<br />
der letzten be-<br />
im Balkan ganz<br />
Europa in die Gefahr eines Weltbrandes hätte<br />
stürzen können, ds der Weisheit und Festigkeit<br />
unseres erhabenen Monarchen gelungen<br />
ist, dieses Unglück von der Mitwelt abzuwenden.<br />
Dafür wird Euer Majestät aus<br />
Millionen dankbaren Herzen Preis und Segen<br />
dargebracht.<br />
In Brunn wurde anläßlich des Weltfriedenstages<br />
eine von der „Jednota mirova" veranstaltete<br />
Festversammlung abgehalten, bei<br />
welcher die Präsidentin, Frau J. Wurm, über<br />
die „Bedeutung der Haager Konferenzen",<br />
Lehrer Prazak über „Friedenserziehung in der<br />
Famile und Schule" sprachen, und die Berner<br />
Resolution zur einstimmigen Annahme gelangte.<br />
An das österreichische Parlament wurde ein<br />
Protest gegen das Wettrüsten und den Mißbrauch<br />
der Aviatik im Kriege abgesendet.<br />
Spenden für den Propaganda-Fonds sind<br />
uns von nachfolgenden Vereinen zugekommen:<br />
„Einigkeit", Wien 200 Kr.; „Zukunft", Wien<br />
100 Kr.; „Freundschaft", Wien 50 Kr.; „Humanitas",<br />
Wien 25 Kr. ; „Caritas", Prag 25 Kr.<br />
Zur Nachahmung empfohlen : Außer den bereits<br />
avisierten 20 Kr., welche unserer Gesellschaft<br />
aus Anlaß der Vermählung der Tochter<br />
unseres Mitgliedes, Herrn E. Lehr, zugegangen<br />
sind, können wir weitere 20 Kr. verzeichnen,<br />
so daß aus diesem Anlaß unserer Propagandakasse<br />
40 Kr. zuflössen.<br />
Bei der am 1. d. Mts. abgehalten«<br />
XXVII. Hauptversammlung des Allgem. n.<br />
Volks bildungsvereins in Scheibbs war unse:<br />
Gesellschaft durch Herrn Lehrer Ro<br />
Schramm vertreten.<br />
Verantwortlicher Redakteur: Carl A pp o 1 d , Berlin W. 50. — Im Selbstverlag des Herausgebers Alfred H. Fried, Wien IX/2.<br />
Druck: Paus* Garleb G.m.b.H., BerßnW.57. - Ver»ntwortl. Redakteur für Oesterreich-Üngarn :<br />
Vinrens Jerabek in Wien<br />
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