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1913 - Det danske Fredsakademi

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g= DIE FRIEDENS-^J^RTE<br />

um1<br />

Ganz richtig. Alles braucht den Frieden,<br />

sich glänzend entwickeln zu können : jede<br />

Kunst, jede Industrie, jede Wissenschaft,<br />

jedes1 häusliche Glück. Ausgenommen natürlich<br />

die Kanonenindustrie und Verwandtes.<br />

Der Gedanke liegt nahe, daß bei solchen Gesinnungen<br />

der Kaiser zu dem Entschluß gelangt,<br />

den Frieden fernerhin nicht nur zu<br />

erhalten, sondern zu sichern; zu sichern auch<br />

über seine Regierungszeit hinaus. Möge er<br />

sich in Herbeiführung der europäischen Föderation<br />

an die Spitze stellen. Er hat die Macht<br />

dazu. Und das Herz dazu.<br />

Im englischen Unterhause kam eine<br />

Rede desi Grafen Gleichen zur Sprache,<br />

der Brigadegeneral und Kommandeur von<br />

Belfast ist. Er habe gelegentlich eines Banketts<br />

beim1 Lord-Mayor von Belfast geäußert,<br />

daß Leute wie Keir Hardie, Andrew Carnegie<br />

und andere Friedenshelden an Gehirnerweichung<br />

litten. Er habe mit Vergnügen<br />

gehört, daß die Regierung im Begriffe sei,<br />

ein Institut für Geistesschwache zu errichten,<br />

und hoffe, daß die genannten Herren,<br />

darin Aufnahme finden werden. Als Soldat<br />

müsse er beklagen, daß man gegenwärtig<br />

nicht mehr vom Krieg spreche. — Mr. Swift<br />

Mac Reil stellte die Anfrage, ob es erlaubt<br />

sei, daß ein Offizier in der Oeffentl'ich-<br />

keit derartige Reden halte. Der Fall ist<br />

interessant. Erstens, weil darüber interpelliert<br />

wurde, zweitens, weil der betreffende<br />

englische General ein Deutscher ist, ein<br />

Sohn des Prinzen Victor Hohenlohe- Langenburg<br />

— und als Soldat bedauerte, nicht mehr<br />

vom Krieg — einem Kriege gegen Deutschland<br />

— sprechen zu hören; drittens, weil<br />

der Vertreter des Kriegsministeriums dem<br />

Interpellanten antwortete, daß Graf Gleichen<br />

erklärte, daß seine Worte in der Presse nicht<br />

ganz richtig wiedergegeben waren, und zugleich,<br />

daß er für jede unbewußt getane Beleidigung<br />

Abbitte geleistet habe. — So weit<br />

sind wir auf dem Festlande nicht. Pazifisten<br />

werden nicht in Schutz genommen, wenn ein<br />

hoher Militär sie öffentlich angreift. Uebrigens<br />

finde ich, daß ein Kriegsanhänger zu solchem<br />

Angriff ein gutes Recht hat.<br />

König Konstantin hat an seine Griechen<br />

einen Aufruf erlassen: „Ich rufe mein Volk<br />

zu neuem Kampfe !" — Dann werden die<br />

Sünden Bulgariens aufgezählt, und zum<br />

Schlüsse heißt es : „Auch dieser Kampf wird<br />

von Gott gesegnet, wie der erste, und diesen<br />

Segen flehe ich heute auf uns herab." Die<br />

geographische Lektion wird durch neue Verhaltungsmaßregeln<br />

für den<br />

modifiziert. O Blasphemie<br />

Segenspender<br />

PAZIFISTISCHE CHRONIK<br />

30. Mai. Der kanadische Senat verwirft die<br />

Flott enge schenk vorläge.<br />

31. Mai. In London gelangt der Vorfrieden<br />

zwischen der Türkei und den Balkanmächten<br />

zur Unterzeichnung.<br />

Juni. Der Zar fordert die Könige von Bulgarien<br />

und Serbien auf, ihre Streitigkeiten seiner Schied sentscheidung<br />

zu überlassen.<br />

2. Juni. Das italienische Königspaar zum<br />

Besuch des Deutschen Kaisers in Kiel.<br />

6. Juni. Im französischen Parlament bringt Jaures<br />

einen Antrag auf Einführung der Miliz ein.<br />

I.Juni. König Georg von England warnt die<br />

Vertreter der Balkanstaaten vor einem Krieg,<br />

den er als „ein Verbrechen gegen die Humanität"<br />

bezeichnet.<br />

7.— 8. Juni. In Brüssel tagt der erste belgische<br />

National- Fr iedenskongress.<br />

8. Juni. Die „New York Times" veröffentlichen<br />

eine Sondernummer zu Ehren des Regierungsjubiläums<br />

des Kaisers, worin dieser von Staatsmännern<br />

und Schriftstellern als Friedensfürst ge-<br />

feiert icird.<br />

10.— 13. Juni. In Leeds tagt der neunte englische<br />

National- Fr iedenskongr es s.<br />

11. Juni. In London wird eine deutsch- englische<br />

Ausstellung eröffnet. Eröffnungsansprache des<br />

Lord Mayors.<br />

13. Juni Deutsche Journalisten werden im<br />

englischen Parlament empfangen.<br />

15.— 19. Juni. In Brüssel findet der II. Weltkongress<br />

der internationalen Vereinigungen<br />

statt.<br />

16. Juni. Kaiser Wilhelm feiert das 25jährige<br />

Jubiläum seines Regierungsantrittes. Alle<br />

Zeitungsartikel und Festreden betonen sein Friedenswerk.<br />

16. Juni. Andrew Carnegieüberreichtim Berliner<br />

Königlichen Schloss dem Kaiser die Adresse der<br />

amerikanischen Friedensgesellschaften aus<br />

Anlass seiner 25jährigen kriegslosen Regierung.<br />

17. Juni. Eine Deputation des englischen<br />

kirchlichen Komitees zur anglo- deutschen Verständigung<br />

unter der Führung des Bischofs Boyd<br />

Carpenter überreicht dem Kaiser eine Huldigungsadresse.<br />

18. Juni. Der Senat der Universität Leiden<br />

ernennt aus Anlass der bevorstehenden Eröffnung des<br />

Friedenspalastes im Haag vier Ehrendoktoren<br />

der Staatswissenschaften.<br />

18. Juni. In der französischen Kammer fordert<br />

der Sozialist Fournier die Regierung auf, mit den<br />

anderen Staaten die Errichtung eines internationalen<br />

Parlaments zu vereinbaren.<br />

18. Juni. Andrew Carnegie stiftet für das<br />

Organ des deutschen kirchlichen Komitees für anglodeutsche<br />

Verständigung 100 000 M.<br />

19. Juni. In seinem Dankerlass aus Anlass<br />

der Jubiläumsfeier sagt der Kaiser: „Dass dies<br />

unter den befruchtenden Strahlen der<br />

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