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1913 - Det danske Fredsakademi

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e<br />

diese von geringer Wichtigkeit und haben<br />

wenig Einfluß.<br />

Am 14. Juni teilte der japanische Botschafter<br />

in Washington, ViscountChinda,<br />

dem Staatssekretär offiziell mit, daßi Japan<br />

bereit sei, die Schiedsverträge mit den Vereinigten<br />

Staaten, die am 24. August <strong>1913</strong><br />

ablaufen, auf weitere fünf Jahre zu erneuern.<br />

Bei dieser Gelegenheit wird es von Interesse<br />

sein, darauf hinzuweisen, daß eine gewisse<br />

Opposition im1 Senat von Washington anläßlich<br />

der Erneuerung der Schiedsverträge<br />

zwischen Großbritannien und Japan sich bemerkbar<br />

machte. Man hält aber die Gegner<br />

dieser Erneuerung für eine Minorität, die<br />

wohl gewillt sei, der Verlängerung zuzustimmen,<br />

sobald die schwebenden Fragen,<br />

die sich auf die Panamakanalzölle und das<br />

kalifornische Fremdengesetz beziehen, von<br />

der Schiedsgerichtsbarkeit ausgeschlossen<br />

werden. Es1 wird allgemein geglaubt, daß die<br />

Schiedsverträge erneuert werden, sobald eine<br />

letzte Abstimmung erfolgt.<br />

Norman Angell von Paris und London,<br />

Verfasser des wichtigen Buches „Die<br />

falsche Rechnung" (Die große Täuschung),<br />

war einen Monat in Amerika und hielt eine<br />

große Anzahl von Vorträgen über die wirtschaftliche<br />

Bedeutungslosigkeit des Krieges.<br />

Als Präs. Nicholas Murray Butler<br />

Norman An gell in das Broadway Tabernacle,<br />

New York, einführte, sprach er über<br />

Angell S Wirken, wie folgt: ,,Wir sind<br />

jetzt belehrt und es ist un9 gleichzeitig gezeigt<br />

worden, [wie wir andere belehren können,<br />

daß der Krieg nicht bloß moralischen Mutwillen,<br />

sondern auch wirtschaftliche Verwüstung<br />

bedeutet; daß die Vorteile, die er<br />

angeblich bringt, nicht zu finden sind, wenn<br />

jedes Für und Wider richtig erwogen wird.<br />

Diejenigen, die vertrauensvoll einer neuen<br />

Aera der internationalen Beziehungen entgegensehen,<br />

freuen sich darüber." Rev.<br />

Dr. J. Howard M e 1 i s h , Pfarrer der Holy<br />

Trinity Episcopal -Kirche in Brooklyn, N. Y.,<br />

hielt am1 16. Juni eine Predigt über die Friedensbewegung,<br />

wozu er durch die Schrift<br />

Norman Angell s angeregt worden war.<br />

Melish sagte unter anderem: ,,Die Zeit<br />

ist nicht mehr so fern, da die Nationen, der<br />

Welt nicht nur dem! Schiedsgericht zustimmen,<br />

sondern auch einen allgemeinen Vorschlag<br />

zur Abrüstung in Erwägung ziehen werden.<br />

In Europa und auch in unserem Lande empört<br />

sich die Volksstimme gegen die ungeheure<br />

Verwüstung von Leben und Werten durch<br />

den Krieg. Der Fortschritt verlangt seine<br />

Abschaffung."<br />

Daß die amerikanischen Universitäten<br />

ein großes Interesse an der Verbesserung der<br />

internationalen, Beziehungen nehmen, beweist<br />

ein an der Yale Law School ami 16. Juni<br />

gehaltener Vortrag des Samuel J. Eider<br />

über „Fortschritte der internationalen Verständigung".<br />

Nach einer Uebersicht der Ge-<br />

= DIE FRI EDENS ->M&BTE<br />

schichte der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit<br />

führt El der aus: „Die neuen Verträge<br />

für allgemeine Schiedsgerichtsbarkeit<br />

zwischen Großbritannien und Frankreich, die<br />

vom1 Schiedsgericht „Ehrenfragen" und,, vitale<br />

Interessen" ausschließen, erwecken die Frage,<br />

weshalb die Fragen nationaler Ehre nicht<br />

schiedsgerichtlich entschieden werden können.<br />

Die Ehre ist nicht mehr eine Kraftfrage der<br />

Männer. Weshalb sollte sie es noch zwischen<br />

Nationen sein ? Der Vorschlag des Präsidenten<br />

Taft, die zeitraubenden Ausnahmen auszuscheiden<br />

und alle Differenzen einem!<br />

Schiedsgericht zu unterbreiten und die bereitwillige<br />

Aufnahme, die er diesseits und jenseits<br />

des Ozeans fand, beweisen aufs neue<br />

die Uebereinstimmung der Nationen."<br />

Bei einem1 Festessen in Washington erklärte<br />

der Marinesekretär Daniels, daß er<br />

die Flotte bloß zum Schutz, nicht aber zur<br />

Eroberung brauche. Der einzige Gebrauch,<br />

den man von der Flotte machen könne, sei<br />

derselbe, den das Publikum vom Schutzmann<br />

mache; sie würde nie zu Drohungszwecken<br />

vergrößert werden. Bei der gleichen Gelegenheit<br />

sagte der Staatssekretär B r y a n<br />

„Ich freue mich, Daniels: an der Spitze<br />

eines Departements zu haben, dessen Aufgabe<br />

der Schutz ist, den wir aber, wie ich;<br />

hoffe, nicht benötigen werden. Ich denke,<br />

es ist richtig, einige Schiffe und eine kleine<br />

Armee zu besitzen, aber ich möchte nicht an<br />

deren Spitze einen Mann haben, der nicht nur<br />

vorbereitet ist, sondern auch danach dürstet,<br />

seine Geschütze an lebenden Zielscheiben zu<br />

erproben."<br />

In den Vereinigten Staaten wird die<br />

Ankunft des Ministers des Auswärtigen<br />

von Brasilien, Dr. Lauro Müller, als ein<br />

wichtiges Ereignis betrachtet. Der Besuch<br />

Dr. Müllers gilt als Gegenbesuch zu jenem 1<br />

,<br />

den der ehemalige Staatssekretär El i h u<br />

Root imi Jahre 1906, gelegentlich seiner<br />

südamerikanischen Besuchsfahrt, Brasüien<br />

machte. Offiziell und nichtoffiziell wird Herr<br />

Dr. Müller sehr herzlich begrüßt, und es<br />

wird angenommen, daß sein Besuch die sozialen<br />

und wirtschaftlichen Bande zwischen<br />

Brasilien und den Vereinigten Staaten befestigen<br />

wird.<br />

Brief aus Japan.<br />

Tokio, 26. Mai <strong>1913</strong>.<br />

Am 25. Mai veranstaltete die japanische<br />

Friedensgesellschaft zur Feier der Einweihung<br />

der Ortsgruppe Yokohama in der<br />

Volksschule zu Honono (Yokohama) eine<br />

Versammlung, der Bürgermeister G. Arak<br />

a w a präsidierte. Baron Sakatani sprach<br />

über „Die amerikanisch-japanischen Beziehungen<br />

und der Pazifismus", während Graf<br />

Okuma die Notwendigkeit eines ernstlichen<br />

Wirkens der Friedensgesellschaften mit Hin-<br />

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