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1913 - Det danske Fredsakademi

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DIE FRIEDENS -WARTE.<br />

liegt die Schuld. Wir werden Dehmel, der uns<br />

aus leidenscliaftlich subjektivem Erleben heraus<br />

so wundervolle Dichtungen geschenkt hat,<br />

gern nachsehen, daß er für das große soziale<br />

Geschehen kein Verständnis besitzt. Aber sein<br />

Urteil muß aufs schärfste zurückgewiesen<br />

werden, weil es nicht vereinzelt dasteht, weil<br />

immer wieder Menschen mit durchaus und einseitig<br />

persönlicher Weltanschauung sich Urteile<br />

anmaßen über soziale Fragen, die ganz<br />

außerhalb ihrer Vorstellungswelt liegen, für sie<br />

ein<br />

sind.<br />

völlig verschlossenes unbetretbares Land<br />

Und<br />

Dehmel<br />

doch<br />

einen<br />

gibt es vielleicht<br />

Weg dorthin. Vor<br />

auch für<br />

Jahresfrist<br />

ist mir mal die Satzung des Vereins lyrischer<br />

Dichter (Statut des Kartells lyrischer Autoren!!)<br />

in die Hände gefallen. Da stand<br />

Dehmels Name an zweiter Stelle unterschrieben.<br />

Wenn es sich also um seine eigenen Angelegenheiten<br />

handelt, verachtet er die Vereinsmeierei<br />

nicht so sehr. Da nun in diesen Tagen wiederum<br />

eine Vereinbarung abgeschlossen ist zum<br />

Schutz von Kunstwerken, so daß nun auch in<br />

Kußland Dehmels Werke nur mit seiner Einwilligung<br />

und Gewinnbeteiligung übersetzt und<br />

vertrieben werden können, so wäre hier doch<br />

ein Weg, auf dem selbst ein lyrischer<br />

Dichter Verständnis für die<br />

rechtliche Ordnung und für die Organisation<br />

der Kultur bezieh ungen<br />

zwischen den Völkern bekommen<br />

könnte.<br />

Dr. phil. W a 1 1 e r A. Berendsohn,<br />

Hamburg.<br />

Pazifistische Kundgebung des<br />

Fürsten fllbert von Monako.<br />

Gelegentlich der Tagung des Mutualistenkongresses<br />

zu Montpellier hielt am 30. März<br />

Fürst Albert von Monako eine Kede, in der<br />

er darauf hinwies, daß Kuhm, Ansehen und<br />

Gedeihen mehr von einer Milderung der Sitten<br />

als von der Anwendung von Gewalt abhingen.<br />

Der Fürst rühmte dann den Gedanken des<br />

Schiedsgerichts und der gegenseitigen Hilfe,<br />

deren Macht immer mehr die Lösung sozialer<br />

Probleme erleichtern werde. Alle Mutualisten<br />

verurteilten die Anwendung von Gewalt bei<br />

Regelung internationaler Angelegenheiten. Die<br />

internationale gegenseitige Hilfe werde bei den<br />

Menschen aller Länder die Wahrheit zur Geltung<br />

bringen, daß kriegerisches Gebaren<br />

draußen, politische Feindseligkeiten im Innern<br />

und der Triumph der Gewalt nirgends<br />

die Fragen lösten, von denen der<br />

menschliche Fortschritt abhänge.<br />

Denn der Krieg und seine Vergeltung brächten<br />

keine Lösung. Der Fürst schloß: „Die Stunde<br />

ist gekommen, ohne Furcht einen so schwierigen<br />

Gegenstand ins Auge zu fassen, da alle<br />

menschliche Tätigkeit unter der zerstörenden<br />

Wirkung kriegerischer Drohungen leidet und<br />

da die durch die gesundesten Kräfte der Nation<br />

152<br />

3<br />

mühsam erworbenen Hilfsmittel in einen Abgrund<br />

gestürzt werden sollen. Vielleicht wird<br />

eines Tages das Prinzip der gegenseitigen Hilfe<br />

sich gegenüber den Gefahren des internationalen<br />

Lebens mächtig zur Geltung bringen."<br />

Mtl<br />

Ein deutscher Feldherr über den Krieg. ::<br />

Die Briefe des Fürsten Schwarzenberg, des<br />

Besiegers Napoleons, an seine Frau sind jetzt<br />

veröffentlicht worden. In einem Feuilleton,<br />

das Richard Charmatz in der Neuen<br />

Freien Presse darüber schrieb, sind vom pazifistischen<br />

Gesichtspunkt folgende Stellen von<br />

Interesse<br />

„Der Fürst dachte hoch von dem Beruf<br />

des Soldaten und wollte dessen Würde von<br />

allen Flecken reinhalten. Der Kampf sollte von<br />

jeder Entartung frei bleiben und das Gefühl<br />

nicht unterdrücken. Die Ritterlichkeit, die dem<br />

Feldmarschall reinen Adel verlieh, die sein<br />

Wesen durchtränkte, durfte im Kampfe nicht<br />

abhanden kommen. Mit Stolz erwähnte Fürst<br />

Schwarzenberg einmal während des Feldzuges<br />

im Jahre 1812, daß in einem Orte, den seine<br />

Soldaten im Feindesland verlassen hatten, die<br />

Hühner und Gänse frei herumliefen. Das erfüllte<br />

ihn mit Vergnügen. Den Krieg als<br />

solchen beklagte er tief. Treitschke berichtet<br />

in seiner „Deutschen Geschichte", daß in dem<br />

Geschlecht, das die erschütternden Greuel der<br />

napoleonischen Kämpfe mitansah, ein unauslöschlicher<br />

Abscheu vor dem Kriege, ein unversiegliches<br />

Friedensbedürfnis erwacht war.<br />

Schwarzenberg, der auf vielen Schlachtfeldern<br />

die Verwüstungen und Schrecknisse kummervoll<br />

beobachten konnte, gestand nach dem<br />

grauenvollen Rückzuge von Hohenlinden : „I c h<br />

kann den Anblick allen Unheils<br />

kaum aushalten!" Später bemerkte er<br />

„Der Krieg ist doch ein häßliches<br />

Ding; welch schreckliche Bilder<br />

sich täglich darstellen! Jammer,<br />

Elend, Leiden, Laster aller Art, Hohnlächeln<br />

dem Unglück, menschliche Grausamkeiten; das<br />

Herz des rechtlichen Menschen empört sich<br />

zehnmal des Tages. Nichts kann diese Empfindungen<br />

erlöschen." Noch verzagter urteilte<br />

er in einem anderen Briefe: „Ich wiederhole<br />

es abermals, ich bin nicht dazu gemacht, in<br />

dem Metier glücklich zu sein. Krönt der Erfolg<br />

mein Unternehmen, so habe ich einen<br />

grimmigen Graus dabei ; über<br />

Blut und<br />

Leichen gehe der Pfad zu meinem<br />

Glück nimmermehr. Man sage nur, es<br />

sei Schwäche, ich leugne es nicht, aber es ist<br />

nun einmal so, der Krieg ekelt mich ob<br />

der unzähligen Leiden, die er unter allen ersinnlichen<br />

Formen über die Menschen ver-<br />

breitet."<br />

Mach Maurenbrecher Hornefferl :: :: ::<br />

Merkwürdig — gerade die Führer der fueigeistigen<br />

Bewegung, die doch freies und! fort-

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